RE: Schnittbildindikator

#1 von Hausmeister2000 , 02.05.2005 13:03

Hallo,

häufig habe ich das Problem, daß der Schnittbildindikator zu einem Teil schwarz ist. Ein Scharfstellen ist dann nicht mehr möglich. Woran liegt das? Wann wird ein Teil schwarz?

Danke
Heiko



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RE: Schnittbildindikator

#2 von korfri ( gelöscht ) , 02.05.2005 13:09

Das liegt an zuwenig Licht, also an der Tatsache, daß ein Objektiv zu lichtschwach ist, und z.B. nur Blende 5.6 bietet.

Du kannst nur vesuchen, zentraler in den Sucher zu blicken, also ganz exakt in der Mitte, und nicht von der Seite aus quer reinschielen /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />



korfri

RE: Schnittbildindikator

#3 von Hausmeister2000 , 02.05.2005 13:20

Danke!
Wundert mich bei den beiden Objektiven, die ich bisher verwende, nicht.

Gruß
Heiko



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RE: Schnittbildindikator

#4 von 01af , 02.05.2005 15:14

Zitat von "korfri"

Zitat von Heiko "Hausmeister2000"
Häufig habe ich das Problem, daß der Schnittbildindikator zu einem Teil schwarz ist. Ein Scharfstellen ist dann nicht mehr möglich. Woran liegt das? Wann wird ein Teil schwarz?


Das liegt an zuwenig Licht, also an der Tatsache, daß ein Objektiv zu lichtschwach ist, und z. B. nur Blende 5,6 bietet.



Mit zu wenig Licht hat das nichts zu tun. Bei Blende 5,6 und strahlendem Sonnenschein ist's im Sucher weitaus heller als bei Blende 2,8 und Kerzenlicht -- und trotzdem dunkelt eine Indikatorhälfte bei f/5,6 ab und bei f/2,8 nicht. Es liegt allein an der Lichtstärke oder genauer: am (relativen) Durchmesser des Strahlenbündels, das den Schnittbildindikator trifft.

Scharfstellen ist dennoch selbstverständlich möglich -- und zwar auf der Mattfläche.

Schnittbildindikatoren -- und auch Mikroprismen -- sind optimiert auf eine relative Öffnung von ca. f/4. Bei höherer Lichtstärke läßt die Einstellgenauigkeit zu wünschen übrig; bei geringerer Lichtstärke dunkelt stets eine Hälfte ab -- ab f/4,5 wird's eng, ab f/5,6 geht nichts mehr. Welche Hälfte abdunkelt, hängt vom genauen Einblickwinkel ab. Bei exakt zentralem Einblick mag's zwar -- scheinbar -- noch notdürftig funktionieren, doch die Einstellgenauigkeit ist dann nicht gegeben!

Für manche Kameras gibt es Wechsel-Einstellscheiben mit Schnittbildindikatoren für hochlichtstarke Objektive. Diese enthalten Schnittkeile mit steilerem Flankenwinkel. Der Vorteil: höhere Einstellgenauigkeit mit lichtstarken Objektiven. Der Nachteil: bereits ab f/2,8 oder f/3,5 (je nach Ausführung) dunkelt eine Hälfte ab.

Normale Schnittbildindikatoren -- also die, welche bei f/5,6 abdunkeln -- funktionieren übrigens mit Spiegelobjektiven der Lichtstärke f/5,6 einwandfrei! Das liegt daran, daß der Gesamtdurchmesser des Strahlenbündels beim Spiegelobjektiv größer ist als beim gleich lichtstarken Linsenobjektiv. Daß der Fangspiegel aus der Mitte ein Stück herausschneidet (was die effektive geometrische Lichtstärke trotz des größeren Außendurchmessers wieder auf den angegebenen Nennwert senkt), stört den Schnittbildindikator nicht -- denn für ihn zählt allein der Außendurchmesser, nicht die Helligkeit oder das Loch in der Mitte.

-- Olaf



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RE: Schnittbildindikator

#5 von JayBee , 02.05.2005 15:23

Danke für diese Erklärung.
Hatte mich bei meiner XD-7 auch schon gewundert...
Naja, MF- Anfänger eben...



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RE: Schnittbildindikator

#6 von matthiaspaul , 02.05.2005 23:57

Mal eine Verständnisfrage:

Was wäre - warum auch immer man das machen wollte - wenn man den
Schnittbildindikator außermittig, z.B. in einer Ecke anbringen wollte. Ich
denke, da man immer noch mittig in den Sucher schaut, müßte man den
Schnittbildindikator insgesamt minimal "kippen", aber wäre das ansonsten,
d.h. von der Optik her, machbar? Falls ja, welche Nachteile? Probleme
mit der Lichtstärke des Objektivs?

Viele Grüße,

Matthias



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RE: Schnittbildindikator

#7 von matthiaspaul , 04.05.2005 18:57

Zitat von matthiaspaul
Was wäre - warum auch immer man das machen wollte - wenn man den
Schnittbildindikator außermittig, z.B. in einer Ecke anbringen wollte. Ich
denke, da man immer noch mittig in den Sucher schaut, müßte man den
Schnittbildindikator insgesamt minimal "kippen", aber wäre das ansonsten,
d.h. von der Optik her, machbar? Falls ja, welche Nachteile? Probleme
mit der Lichtstärke des Objektivs?


Niemand?

Ich hatte gehofft, daß es hier ein paar Experten gäbe, die sich schon intensiv mit
den optischen Gesetzmäßigkeiten der Scharfstellung auf Acute Matte-Mattscheibe
mit sphärischen oder super-spärischen Mikrowaben, Mikroprismenraster oder
Schnittbildindikator auseinandergesetzt haben.

Das Ganze ist übrigens nicht nur ein rein theoretisches Gedankenexperiment -
in Verbindung mit dem Minolta 2,8/24mm VFC oder dem Minolta 2,8/35mm
Shift CA mit variabler Objektfeldkrümmung, oder auch in Verbindung mit Tilt-
Objektiven oder -Balgengeräten sähe ich da durchaus eine praktische Anwendung
für mehrere, auch außermittige Schnittbildindikatoren kombiniert in einer einzigen
Mattscheibe, sofern optische Gesetze der außermittigen Anordnung nicht im Wege
stehen würden. Und genau das wäre meine Frage...

Viele Grüße,

Matthias

PS. Zu Custom-Einstellscheiben siehe auch dieser Thread:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=7105
http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...t=0&#entry89340



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RE: Schnittbildindikator

#8 von matthiaspaul , 05.08.2005 10:18

Zitat von matthiaspaul
Das Ganze ist übrigens nicht nur ein rein theoretisches Gedankenexperiment -
in Verbindung mit dem Minolta 2,8/24mm VFC oder dem Minolta 2,8/35mm
Shift CA mit variabler Objektfeldkrümmung, oder auch in Verbindung mit Tilt-
Objektiven oder -Balgengeräten sähe ich da durchaus eine praktische Anwendung
für mehrere, auch außermittige Schnittbildindikatoren kombiniert in einer einzigen
Mattscheibe, [...]


Da hat offensichtlich noch jemand die gleiche Idee (ziemlich weit unten):

http://www.photo.net/equipment/canon/tilt-shift.html

Viele Grüße,

Matthias



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