Hallo Mick, kannst Du mir etwas über die XG-M erzählen?
Angeregt durch eine etwa so lautende Leserfrage, habe ich hier in Stichpunkten einige Facts und Tips zu diesem Modell zusammengestellt:
Die XG-M kommt als durchaus robuster Zeitautomat daher, eingeführt in Europa Anfang der 80er Jahre (1982). Sie war das erste Modell, das nicht nur mit einem einfachen Winder (Winder G) ausgestattet werden konnte, sondern in der Lage war, mit dem parallel eingeführten Motordrive MD-1 schnelle Bildfolgen von 3,5 Bildern pro Sekunde zu schießen.
Wer bereit ist, die etwa 150,- EUR für einen gebrauchten MD-1 auszugeben, bekommt dafür einen satt in der Hand liegenden Motor-Griff der selbst über zwei Auslöser verfügt, sodaß sich die Kamera in jeder Gebrauchslage gut bedienen läßt.
An der Rückseite kann die XG-M mit einer Datenrückwand (Databack G) modifiziert werden, die die Einbelichtung einfacher Daten erlaubt.
Interessant wird's natürlich vorne:
Auf dem Gebrauchtmarkt (und natürlich auch noch neu) steht eine sehr große Palette an Objektiven zur Verfügung. Angefangen vom 7,5mm Fisheye bis zum 1600mm (! Spiegeltele (naja, ist das Ding noch praxisgerecht?). Balgengeräte und Spezialobjktive (Makros, Shift, Variosoft etc.) stehen ebenso zur Verfügung.
An der XG-M können MC/MD-Objektive sowie auch ältere Generationen problemlos verwendet werden. Sicher dürften die MD-Typen auf dem Gebrauchtmarkt die tendenziell am besten erhaltenen sein.
Wer gerne Landschaften fotografiert, dürfte sich nach einem 20mm oder 17mm umsehen. Diesen begegnet man allerdings nicht gerade täglich. Erschlagen wird man allerdings von 28mm Weitwinkelobjektiven, die zu durchaus moderaten Preisen erhältlich sind.
Leicht zu finden, sind auch 135mm Brennweiten in Lichtstärke 2,8 – so etwa 70 bis 100 EUR je nach Zustand sind da fällig.
Sehr interessant dürfte auch eine 200mm Brennweite in Lichtstärke 2,8 sein; allerdings eher selten zu finden und dann etwa 350 bis 400 EUR teuer.
Was darüber hinausgeht, dürfte dann eher speziellen Bedürfnissen entspringen, auf jeden Fall ist so manches verfügbar – je ausgefallener/spezieller desto seltener zu finden, versteht sich.
Features, die ich an der XG-M als sinnvoll empfinde, beginnen beispielsweise mit Kleinigkeiten wie Filmladekontrolle und Einspiegelung der eingestellten Blende.
Sehr praktisch ist die – wenngleich etwas schwergängige – Abblendtaste an der Seite des Objektivbajonetts, mit der zur Kontrolle der Schärfentiefe auf die vorgewählte Blende abgeblendet werden kann.
Die Kamera verfügt über die Möglichkeit der Belichtungskorrektur um +/- 2EV. Eingestellt wird über das linke Kontrollrad. Ungünstig ist, daß im Sucher nicht auf eine vorgenommene Belichtungskorrektur hingewiesen wird, wie es beispielsweise bei der X-700 der Fall ist. Daher empfiehlt es sich, das Korrekturrad sofort zurückzudrehen, wenn keine Korrektur mehr benötigt wird.
Der Batteriezustand läßt sich mit der Entsperrtaste für das Verschlußzeitenrad kontrollieren. Beim Drücken der Taste muß die Selbstauslöserlampe an der Kameravorderseite leuchten.
Bei schwächelnden Batterien zeigt die Kamera übrigens die sonderbarsten Verhaltensmuster. Angefangen bei unvollständigen Sucheranzeigen bis zum nervösen Flackern der Belichtungsmesser-LEDs. Schwache Batterien also immer zeitig austauschen!
Mehrfachbelichtungen sind zwar nicht vorgesehen; manche Leute zaubern sich jedoch zuweilen mit dem hier
beschriebenen Trick etwas hin.
Ob das nun empfehlenswert ist, muß jeder für sich selbst herausfinden.
fürs erste sind das die Punkte, die ich über die XG-M loswerden wollte.
Wem noch etwas wichtiges einfällt – bitte hier posten.
Viele Grüße
Mick