Zitat von ingobohn
Zitat von matthiaspaul
Das sehe ich auch so. Das ist sogar eine der (wenigen) Funktionen, die bei der
Dynax 9xi /besser/ gelöst sind als bei der Dynax 9. Bei der Dynax 9xi kann man
nämlich beim Druck auf die Schnellwahltaste das gewünschte AF-Feld durch
Drehen des vorderen Einstellrades wählen. Das ist bei der Dynax 9 so nicht
möglich, eine Funktion, die ich oft vermisse...
(-> Wunsch für die "Dynax 9 Mk II".)
Aber bei der Dynax 9 habe ich doch hinten in "Daumenreichweite" den AF-Knopf. Den gedrückt und ich kann sofort das AF-Feld bestimmen.
Aber nur, wenn Du Custom-Funktion 9 in der Standard-Einstellung 1 ("Auswahl
des AF-Meßfeldes" beläßt - da habe ich mich nicht besonders klar ausgedrückt,
sorry. Dann speichert die Kamera aber die Schärfe nicht grundsätzlich, sondern
nur, wenn /sie/ erkannt hat, daß es sich um ein statisches Motiv handelt.
Möchte man forcieren, daß die Kamera beim Druck auf die AF-Taste in jedem Fall
die Schärfe speichert, sobald die Schärfe einmal gefunden wurde und möchte man
dabei das zentrale AF-Meßfeld forcieren, so kann man die Custom-Funktion auf 2
("Spot-Autofokus" umkonfigurieren. Das ist im Prinzip wohl genau die Funktion,
die Olaf so lautstark eingefordert hat. Bei mir steht die Funktion auch auf 2 - das
ist schon praktisch.
Alles schön und gut, aber leider funktioniert die Auswahl des AF-Sensors in dieser
Einstellung nicht mehr. D.h. ich bin /immer/ auf den zentralen Sensor festgelegt
und kann nicht "schnell mal eben" durch Drehen des vorderen Einstellrades auf
einen anderen Sensor umschalten, während ich die AF-Taste gedrückt halte.
In der /Regel/ ist das ja auch nicht sinnvoll, aber manchmal wäre es halt doch
praktisch, wenn man dabei auf nichts verzichten müßte. Problematisch wäre nur,
daß dann bei gedrücktem AF-Knopf das Verschlußzeitenrad nicht verfügbar ist,
aber damit könnte ich leben, insbesondere, wenn man ein solches erweitertes
Verhalten bei einer "Dynax 9 Mk II" unter einer hypothetischen Einstellung 3
unterbringen würde.
Aber es geht noch weiter: Ich würde mir auch wünschen, daß man durch weitere
Konfigurationsmöglichkeiten wählen kann, ob ein einmal gewähltes Spot-AF-Feld
auch beim nächsten Druck auf den AF-Knopf noch gilt, oder automatisch auf
den zentralen Sensor zurückgesetzt wird. Ich würde dann die Einstellung wählen,
wo sich die Wahl des Sensors immer wieder automatisch auf den zentralen Sensor
zurückstellt, wohingegen andere es vielleicht bevorzugen, wenn die Einstellung
dauerhaft bis zum expliziten Rückstellen eingestellt bleibt...
Und noch etwas ist für die Zukunft denkbar: Das "snap on"-Verhalten des Spot-
Autofokus ist derzeit noch statisch, d.h. einmal die Schärfe gefunden, ändert
sie sich nicht mehr, auch wenn sich das Objekt wieder bewegt. Je größer die
AF-Sensoren aber werden, desto sicherer müßte eine Kamera in Zukunft ein
Objekt "verfolgen" können, auf das sie einmal eingerastet hat - der Autofokus
könnte einem solchen Objekt dann kontinuierlich folgen, wenn es sich wieder
weiterbewegt.
Bei der Nikon (F5? und) F6 gibt es das schon so ähnlich: Wenn der AF auf ein
semi-statisches Motiv scharfgestellt hat und "eingerastet" hat (das macht die Motiv-
Erkennung automatisch, es bedarf keines Drucks auf Spot-AF oder so), dann folgt
sie dem erkannten Hauptobjekt, wenn es sich (langsam! wieder aus der Schärfe
heraus zu bewegen beginnt. Außerdem läßt sich der sog. "lock on"-AF nicht mehr
davon irritieren, wenn dann plötzlich nur kurz ein Störobjekt durchs Bild läuft.
Hier ließe sich also bei Konica Minolta noch Einiges an den Autofokus-Algorithmen
optimieren - alles reine Software, insofern gutes Potential für eine "Dynax 9 Mk II".
ZITATZITAT
Wenn ich das Prinzip der Schärfenfalle verwenden wollte, schalte ich auf MF um.
Hier könnte man bei *allen* Minolta-Kameras noch nachbessern, da hier leider
auch eine ggfs. aktivierte Fokuspriorität (FP) abgeschaltet wird. Das sollte aber
besser per Custom-Funktion konfigurierbar sein. (-> Ein weiteres ToDo auf
meiner Wunschliste für eine hypothetische "Dynax 9 Mk II".)[/quote]
Zumindest die 9000er mit angesetztem Motor MD90 (auch mit dem AW90?) besitzt die F.P.-Option, d.h. falls die Kamera im MF-Modus ist und ein Objekt in die Schärfefalle läuft, löst die 9000er aus - aber eben nur dann!
[/quote]
Nein, das stimmt leider nicht ganz. Auch die Minolta 9000 AF schaltet auf Auslöse-
priorität um, wenn Du die Kamera auf MF umschaltest. Dafür ist es ganz uner-
heblich, ob der Motor jetzt auf Fokuspriorität oder Auslösepriorität konfiguriert ist...
Solange der AF aktiviert bleibt, funktioniert F.P. ganz gut: Kamera auf AF stellen,
Motor auf F.P. stellen, Auslöser drücken und gedrückt halten, bis auf das Objekt
scharfgestellt wurde und die Kamera auslöst.
Die gewünschte Funktion der Schärfenfalle wäre aber: Kamera auf MF stellen,
Schärfe manuell vorwählen, Motor auf F.P. stellen, Auslöser drücken und
gedrückt halten, bis das Objekt durch's Bild kommt und die Kamera auslöst.
Das kann man nur durch einen kleinen und nicht ganz ungefährlichen Trick
erzwingen: Man konfiguriert die Kamera für Schärfenfalle wie oben beschrieben,
schaltet dann aber bei deaktivierten Meßsystemen auf AF um und hält dauerhaft
den Objektivrastknopf gedrückt, so daß die AF-Übertragung ins Objektiv
auskuppelt. Kritisch ist das für schwere Objektive und in Hektik, wo das
Objektiv abfallen könnte - außerdem ist es natürlich für unbemannte Fotografie
völlig ungeeignet (es sei denn, man würde die Kamera speziell für diesen Zweck
modifizieren - das geht recht einfach, indem man einfach die AF-Kupplung
entfernt, aber dann ist die Kamera halt nicht mehr mit AF nutzbar).
Außerdem, selbst wenn man das alles so einrichten könnte: Falls man nur jeweils
*eine* Aufnahme machen wollte, muß man das Zählwerk des Motors vor jeder
Aufnahme auf "1" vorstellen, was in der Praxis zu aufwendig ist. Oder man
entfernt das Energieteil BP-90M/NC-90M oder nimmt die Batterien heraus,
vgl.: http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...indpost&p=74577.
Denn sonst rattert die Kamera mit bis zu 4 Bildern/Sekunde los, sobald die
Schärfeposition einmal erreicht ist. Beim AW-90 ist das besser gelöst, da man
hier unabhängig voneinander an zwei Schaltern zwischen manuellem Antrieb,
Dauerlauf und Einzelbildbetrieb bzw. Auslösepriorität (RP) und F.P. wählen kann.
Aber auch hier gibt es die Einschränkung: In Verbindung mit dem eingebauten
Selbstauslöser, Rückwand (PB-90, PBS-90) oder einer externen Fernbedienung
(RC-1000S/L oder IR-1/IR-1N), oder eben im MF-Betrieb arbeitet die Kamera
auch hier /immer/ in Auslösepriorität, auch wenn man F.P. eingestellt hat...
In der Regel ist das ja auch sinnvoll so, aber eben nicht immer...
Ich hatte gehofft (eigentlich erwartet!, daß diese Funktion bei späteren Modellen,
die ja im Gegensatz zur Minolta 9000 AF allesamt standardmäßig mit Fokuspriorität
daherkommen (die sich aber bei den allermeisten Modellen zum Glück auf Auslöse-
priorität umschalten läßt), quasi implizit zur Verfügung stehen würde - das ist aber
leider nicht der Fall:
Irgendein besonders schlauer Programmierer hat sich wohl gedacht, daß es
sinnvoll wäre, die Kamera, sobald man sie auf MF umschaltet, automatisch auch
auf Auslösepriorität umzuschalten, weil es für die meisten Benutzer wohl zu
lästig wäre, ständig immer *zwei* Einstellungen ändern zu müssen (AF/MF und
FP/RP), wenn sie den AF/MF-Umschalter betätigen und sonst einfach zu viele
unwiederbringliche Aufnahmemomente verpassen würden.
Stimmt sogar, nur hätte man meiner Ansicht nach genau dafür eine Custom-
Funktion vorsehen sollen, mit der der Fotograf wählen kann, ob er das bisherige
Verhalten bevorzugt, oder ob er die beiden Einstellungen unabhängig voneinander
wählen möchte. Im Moment gibt es diese Möglichkeit nicht, d.h. der früher so
häufig angewandte Trick mit der Schärfenfalle (der auch im AF-Zeitalter das ein
oder andere Mal praktisch zu haben wäre) ist mit Minolta-Kameras schlichtweg
nicht möglich... :-(
Aber darüber hinaus kann ich mir für eine hypothetische "Dynax 9 Mk II" noch
eine weitere Verfeinerung des Verhaltens vorstellen:
Bei mir ist es z.B. so, daß ich eigentlich immer in Auslösepriorät fotografiere,
außer eben in Situationen, in denen ich eine Schärfenfalle bauen wollte.
Andere erfahrene Fotografen haben vielleicht andere Vorlieben.
Anfänger sind jedoch in der Regel Fokuspriorität gewöhnt und erwarten,
daß eine Kamera so funktioniert.
Also wird, wenn ich jemand Fremdem meine Kamera in die Hand drücke,
einfach auf den Auslöser gedrückt und die Aufnahme vermasselt, weil noch
überhaupt nicht scharfgestellt wurde... ;->
In solchen Situationen muß ich jedesmal erst lange erzählen, daß sie den Auslöser
zunächst nur andrücken sollen bis die Schärfe sitzt und erst dann auslösen sollen.
Sowas wie Ausschnitt umarrangieren kann man sich sowieso sparen zu erklären,
das verstehen Laien meiner Erfahrung nach leider sowieso nicht. Da gibt's nur
Druck auf den Auslöser - fertig! Ständig kommt dann die Rückfrage: "Wie weit
durchdrücken? So weit?" ... "Klick!" ... Und schon wieder ein Schrottfoto mehr
auf dem Film... ;->
Jeder kennt bestimmt diese Situation, wenn er sich (z.B. im Urlaub) mal von einem
Fremden fotografieren lassen möchte...
Man müßte also die Kamera erst jedesmal wieder auf Fokuspriorität umkonfigurieren,
was, erstens, lästig ist, und, zweitens, bei der Minolta 9000 AF ohne Motor
auch gar nicht geht...
Meine Idee wäre jetzt, daß man das gewünschte Verhalten der Kamera, FP oder
RP, auch von der /Art/ der Benutzung der Kamera abhängig konfigurierbar
machen können sollte. Die zu unterscheidenden Bedingungen wären also
entsprechend ihrer Priorität:1. Wird die Kamera fernausgelöst, so soll die Kamera immer ein Verhalten
entsprechend Einstellung A (s.u.) annehmen.2. Ist das Eye Start-System aktiviert (bei mir immer ausgeschaltet) und hat
die Sucherlichtschranke bereits angesprochen, so verhält sich die Kamera beim
Auslösen immer wie bei Einstellung B (s.u.).3. Wird der Auslöser bei noch deaktivierten Meßsystemen (also üblicherweise
bei deaktiviertem Eye Start) sofort durchgedrückt, so wird Einstellung B gewählt.4. Wird der Auslöser zunächst nur angetippt und erst nach einer kleinen Pause,
d.h. bei bereits aktiven Meßsystemen, durchgedrückt, so wird Einstellung A
gewählt.Der grundsätzliche Unterschied zwischen den beiden Bedingungen 3 und 4 besteht
also in der mehr oder weniger kurzen Zeitspanne (z.B. < 0,3s), die zwischen
Antippen und Durchdrücken des Auslösers besteht.
Die beiden Einstellungen A und B müßte man unabhängig voneinander im Rahmen
der Custom-Funktionen entweder mit RP oder FP belegen können. Einstellung A
(wie /ich/ die Kamera bediene) würde ich dann mit Auslösepriortät (RP) belegen,
Zustand B (wie ein Laie eine fremde Kamera bedient) würde ich mit Fokuspriortät
belegen. So müßte ich nicht mehr lange erklären oder umkonfigurieren. Für mich
würde sich die Kamera dann wie eine professionelle SLR verhalten, für einen
Laien, der nur "Klick!" kennt, wie eine absolute Schnappschußkamera.
Andere würden es vielleicht genau andersherum wünschen, oder beide Male FP,
oder beide Male RP, aber dafür gäb's ja genau die Custom-Funktionen...
Was haltet Ihr von so einer Lösung?
Viele Grüße,
Matthias
EDIT: Vgl. http://www.mi-fo.de/forum/index.ph...ndpost&p=163969