Zitat von Knipsi
@mike & matthiaspaul
Mit den Akkus ist das wie mit den Tintenpatronen: Die Hersteller verdienen sich "dumm und dämlich" an den Verbrauchmaterialien.
Gerne werden da so Argumente gebracht, daß die Billigakkus gefährlich sind (genauso das Billig-Patronen den Drucker kaputt machen).
Du vergißt einen kollosal wichtigen Punkt: Ist Dir schon mal ein Tintenspritzer
um die Ohren geflogen?
Will meinen: Bei Verwendung von Fremdtinte kann Dir höchstens der Druckkopf
kaputt gehen, also gehst Du ein moderates finanzielles Risiko von ca. 50 - 100
EUR ein. In der Regel passiert nichts (das war in der Anfangszeit der Tinten-
strahldrucker mal anders), aber wenn der Drucker kaputt geht, ist's auch nicht
schlimm. Gerade bei den Billigdruckern, die über die Verbrauchsmaterialien
subventioniert werden. Ist doch auch klar: Für 50 - 100 EUR, für die heute viele
Tintenstrahler über die Theke gehen, kann ein Hersteller den Drucker doch
überhaupt nicht bauen, also muß er sich das Geld über die Tintenpatronen
reinholen. Fragt sich nur, warum die Verbraucher auch hier offensichtlich so
dumm sind, zu glauben, daß sie mit einem so günstigen Drucker ein Schnäppchen
machen. Ein guter solider Drucker für den mittleren privaten Gebrauch ist nicht
unter 400 - 500 EUR zu haben, daran hat sich eigentlich wenig gegenüber der
Situation vor 15 - 20 Jahren geändert. Dann sind die Tintenpreise auch günstiger
und die Geräte leiser, schneller und halten in der Regel deutlich länger - und es
gibt auch noch gute Treiber für die Nachfolgeversion eines Betriebssystems... Aber
die Masse der Verbraucher will offensichtlich an der Nase herum geführt werden
und kauft Artikel nur über den Preis, nicht über die Qualität.
Bei einem LiIon-Akku ist das ganz anders: Die Dinger /sind/ per se gefährlich,
auch wenn sie bei geeigneter Beschaltung ziemlich zuverlässig verwendet werden
können. Wenn man da an der falschen Stelle spart, erhöht sich das Risiko, daß
etwas passiert. Und hier geht es nicht um 100 EUR, sondern um ein Risiko
von Brandschäden (zahlt keine Versicherung, da grobe Fahrlässigkeit) oder
schweren Personenschäden bis hin zu - hoffentlich tritt's nie ein - Menschenleben.
Das geht im Nu in die 10.000 EUR und kann sich "mit etwas Pech" auch schnell in
die Millionen aufschwingen.
Insofern mußt Du die Billigakkus eher mit (hypothetischen?) nicht zugelassenen
Billigbremsbelägen oder -reifen am Auto vergleichen, als mit Tintenpatronen.
Daß die Dinger so klein und unscheinbar sind, ist kein Grund, sie zu verharmlosen.
Eine Briefbombe ist (wahrscheinlich? ;-) auch ziemlich klein...
Nichtsdestotrotz ging es mir nicht um Panikmache, sondern um Aufklärung
und - bei einigen wohl nötig - Wachrütteln ob der potentiellen Gefahren.
Wie Ihr Euch letztlich entscheidet, ist natürlich Eure Sache, aber ich kann schon
allein der Berufsethik halber nicht umhin, /verharmlosende/ Aussagen, die andere
möglicherweise dazu verleiten, ein Risiko einzugehen, ohne sich der möglichen
Tragweite bewußt zu sein, richtigzustellen.
ZITATDie von mir genannten Akkus haben die gleichen Sicherheitmechanismen wie die Original-Akkus, und wenn jemand im Forum nach günstigen kompatiblen Akkus fragt, dann nenne ich ihm eben welche meines Vertrauens.[/quote]
Hast Du das überprüft oder vertraust Du den Angaben des Billiganbieters, der
das - bei dem Preis - mit Sicherheit nicht selbst nachgeprüft hat, sondern nur
wieder seinen Vorlieferanten vertraut?
Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, jemandem einen Billigakku zu empfehlen,
wenn er gleichzeitig über die Risiken informiert wird, so daß er einen solchen
Akku z.B. immer nur in feuerfester Umgebung mit genügendem Sicherheits-
abstand oder im Freien lädt.
Deine Aussage war aber "NP-400 für 12,49 EUR per Sofortkaufen". Das suggeriert,
daß es dort den Original-Minolta-Akku gibt, was ganz bestimmt nicht der Fall ist.
Solche pauschal verkürzten Aussagen führen meiner Meinng nach nur zu
Verunsicherung, da der Laie dann denkt, er bekommt dort die gleiche Qualität,
was einfach nicht der Fall sein /kann/. Aber: Super! - Gehirn setzt aus -
Sofort zuschlagen! ...
Das hat nichts damit zu tun, ob (bzw. daß die Minolta-Teile überteuert sind, aber
deren realer Wert liegt dann nicht bei 100 EUR, sondern vielleicht bei 60 EUR,
wenn man den Namen herausrechnen könnte. Das ist aber immer noch um
Größenordnungen entfernt von Deinen 13 EUR...
ZITATDie Produktionskosten der OriginalAkkus werden auch kaum höher sein.[/quote]
Glaubst Du oder weißt Du? Natürlich sind die Produktionskosten höher. Nicht in
dem Maße, wie der Endpreis höher ist (fast Faktor /dirol.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dirol.gif" /> aber immer noch höher.
Wenn ein großer Hersteller einen Akku braucht, dann wendet er sich mit einer
genauen Spezifikation an die potentiellen Akkuhersteller, die ihm dann etwas
maßschneidern. Wenn die Spec nicht exakt eingehalten wird, sucht sich der
Hersteller einfach einen anderen Zulieferer, der sie einhält. So ein Zulieferer
wird durch das Vertragswerk genötigt, die rechtliche Verantwortung für seine
Ware zu tragen, das macht die Sache natürlich auch noch mal teurer. Da der
Zulieferbetrieb einen Großauftrag in der Regel nicht gefährden will, wird er alles
daran legen, den Auftraggeber zufriedenzustellen und ihm reelle Ware fürs Geld
und keinen Müll andrehen. Der Ausschuß, der bei solcher Produktion anfällt, also
das, was außerhalb der Toleranzen liegt, wird dann in anderen Kanäle abgegeben,
wo die Vorgaben nicht so streng sind.
Das alleine macht so einen Akku noch nicht grundsätzlich unsicherer, aber mit
größeren Schwankungen in den Eckwerten steigt auch das Risiko einer
Überlastung. Und wenn dann ein - unseriöser - Anbieter auch noch die Schutz-
schaltungen etc. einspart, wird es richtig gefährlich. Das sind dann die Teile,
die hier in Europa für geschätzt 3 - 6 EUR "aufschlagen", um dann für 7 - 20 EUR
verkauft werden zu können.
Merke: Eine Schutzschaltung sollte sich unter normalen Bedingungen niemals
bemerkbar machen, da sie dazu da ist, im Falle eines Falles größeren Schaden
abzuwenden. Der Nachteil ist natürlich, daß auch das Fehlen einer solchen
Maßnahme zunächst nicht auffällt - bis...
(Wie gesagt, LiIon-Akkus haben eine begrenzte Lebensdauer, nach etwa zwei
Jahren verschlechtern sich die Parameter deutlich, egal ob die Teile gebraucht
wurden oder nur herumlagen. Und dann möglicherweise einen Akku ohne
Schutzschaltung zu betreiben...)
Viele Grüße,
Matthias