Ein Menschlein wie ein Wurm, am Boden.
Irgendwie schockiert mich dieses Bild, und sagt mir nichts Schönes.
Die Gedanken des Autors kann ich nicht so leicht nachempfinden.
Ich würde mich aber hüten, sie in irgendeiner Weise zu geisseln.
Es scheint mir doch irgendwie ein Widerspruch zu bestehen zwischen
der Naturverbundenheit und dieser Szene. Als Kinder waren wir selber
sehr naturverbunden, mehr beim Bauern, auf dem Feld, am Bach, im Wald
usw. als zuhause, und wenn wir heimkamen, war meistens alles eingesaut.
Dieses Kind sieht aber sehr hilflos aus, nicht kräftig und dreckig wie wir waren.
Dieses Kind sieht traurig aus; ich hoffe mal, das war es nicht.
Natürlich hat nicht jeder Stadtmensch oder besonders kultivierte Mensch
die Gelegenheit dazu die Natur so zu entdecken und zu geniessen wie
wir vor 50 Jahren. Viele Stadtmenschen haben noch nie Hühner, Schafe,
Pferde oder Wild in der Natur gesehen. Sie haben eine für mich unnatürliche
Beziehung dazu. Ich versuch es zu vestehen, auch wenn es mir noch nicht gelingt.
Was mich stört ist die Sauberkeit des Kindes. Es sieht aus wie ausgezogen,
ausgesetzt, ausgeliefert der Natur, aber irgendwie rein. Menschen sind aber
nicht so, wir Kinder waren jedenfalls nur sekundenlang sauber, und dann
dreckig. Wenn wir uns auf dem Boden gewälzt hätten, wären wir wie die
Schweine erschienen, die sich im Dreck suhlen. Sauber und artig waren wir nur,
wenn die Eltern es verlangten, eben ihnen zu liebe.
Nee, irgendwie ist es ein besonderes Foto, aber nicht mein Ding.
Mir gingen noch andere Sachen durch den Kopf. Daß die Eltern mit uns Nackedeis
am Strand waren, als wir so 2, 3, 4 waren, mit 5 aber nicht mehr. Sie sprachen
vom natürlichen Schamgefühl, das irgendwann entsteht, und das sie uns zuliebe
schützen wollten. Obwohl wir natürlich wußten, wie Menschen unbekleidet
aussehen, haben sie uns unseren Weg gehen lassen, und sich nie eingemischt.
Kinder gehören nicht den Eltern, meine ich, sie sind kein Spielzeug der
Erwachsenen, sie sind nicht zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse da, nein ganz im
Gegenteil, die Eltern sind dafür da, auf die Kinder aufzupassen und für sie zu
sorgen, solange sie leben. Das ist ganz einseitig, von Natur aus.
Ein Kind nackt so auf dem Boden liegend, nee, irgendwie raffe ich das nicht.
Nackige Kinder beim Sandburgen-Bauen am Strand sind was anderes. Aber
dieses Bild würde bei mir durchfallen, auch wenn es technisch besser wär.
Ich glaub, die Fotografen in de Community haben alle n Rad ab. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Kleiner Trost: Das Bild die Höhlenkinder gefällt mir