Ich übe mich zwar erst ein paar Wochen in Sachen RAW, trotzdem hier meine Meinung:
Ich habe den üblichen Dimage Viewer und in dem kann ich die RAW-Files meiner Dimage 7i öffnen und dann auch weiterbearbeiten. Das geht und damit kann man auch viele Vorteile von RAW nutzen. Für die Konvertierung, also praktisch, dafür, dass man das Bild herübernimmt in das eigentliche Bildbearbeitungsprogramm, gibt es allerdings im Dimage Viewer nur äußerst wenige Einstellmöglichkeiten:
Warmtonfilter, Farbsättigung, Kontrast, Belichtungskorrektur, alles von -3 bis +3 Stufen, dann noch der Weißabgleich und drei Stufen der Schärfung. Das war's! Mehr Einfluss hat man nicht, aber trotzdem kann man natürlich anschließend, nach der Konvertierung lustig im Bildbearbeitungsprogramm weiter verschlimmbessern. Da hat man immer noch 16 oder 12 Bit zur Verfügung und die sind bei mehreren Bildbearbeitungsschritten schon viel wert.
Dann habe ich noch einen RAW-Konverter in Photoshop Elements 3, der wohl ähnlich, aber nicht hundertprozentig so umfangreich wie der von CS ist. Im Vergleich zum Dimage Viewer hat man aber für die Konvertierung mehr Möglichkeiten der Einstellung. Man hat ein richtiges Histogramm und kann es auch gezielter beeinflussen. Das Vorschaubild kann man größerzoomen und das Bild viel besser beurteilen. Die Belichtung und Farbgebung kann man einfach genauer beurteilen und beeinflussen; das ist schon einiges wert. Wenn es ins Bildbearbeitungsprogramm konvertiert ist, kann man es auch 10mal besser bearbeiten als im Dimage Viewer, mit dem ich alleine nicht zurecht käme.
Also: Mit dem Dimage Viewer alleine geht es, aber ausgesprochene Feinheiten sind da nicht drin. Mit Photoshop CS wärst du sicher besser bedient, wenn es dir auf Bildbearbeitung ankommt.
Die Dimage Master Software ist noch nicht draußen und mich würde natürlich selbst sehr interessieren, was sie im Vergleich zu CS kann. Offensichtlich ist in ihr auch Bildarchivierung integriert. Was ich bisher davon gesehen habe, lässt mich vermuten, dass es für Minoltakameras der beste RAW-Konverter sein müsste. Für die Konvertierung dürfte alles an Werkzeugen vorhanden sein, was man braucht (Tonwertkorrektur, Gradationskurven...). Den Entwicklern stand auch im Gegensatz zu Adobe u.a. alles Wissen von Minolta zur Verfügung, was zu optimaler Qualität führen müsste. Wenn es dann allerdings nach der Konvertierung zur Bildbearbeitung kommt, dürfte CS klar mehr können.
Für mich beantwortet die Frage, ob ich mir die Master Software kaufe klar der Preis. Das er billiger als CS sein muss versteht sich von selbst. Wenn sie aber trotzdem noch teuer ist, kann sie mir gestohlen bleiben.
Jetzt mal an die Profis: Kann jemand mal darlegen, wie viel Plus an Qualität es bringt, wenn man die Fülle von Bildbearbeitungswerkzeugen bereits zur Konvertierung und nicht erst danach hat? Ersteres soll wohl besser sein, aber woran liegt das?
Gruß, Peter