Habe im anderen threat mit Interesse die Diskussion um den Ausschlag des AS-Sensors gelesen.
Mal unabhängig davon, wie weit sich der Sensor tatsächlich bewegen kann, betrachtet:
Es geht bei verwackelten Bildern darum, wieweit man während der Belichtung des Films oder Sensors die Kamera bewegt. In einem derart entstandenen verwackelten Bild dürfte die Unschärfe des Bildergebnisses auf dem Negativ (oder Sensor) normalerweise 1 mm oder weniger ausmachen (zumindest bei mir und den meisten anderen Fotografen auch). Sofern man nicht einen richtigen Tatterich hat. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Beim AS geht es darum, welche Beschleunigungen der Kamera er während der Belichtungszeit misst.
Meine Ansprüche an den AS wären, die durch den Fotografen während der Belichtung verursachte ungewollte Bewegung auszugleichen. Eine wesentlich grössere Bewegung als 1 mm oder starke oder mehrfache Beschleunigungen des Kameragehäuses würde ich auch bei AS versuchen zu vermeiden, sei es durch Stativeinsatz oder halbwegs angemessene Belichtungszeit entsprechend der Regel 1/Brennweite bis 1/(0,5xBrennweite) oder 1/(0,2x Brennweite).
Beschleunige ich nämlich die Kamera während der Belichtungszeit mehrfach, was bei den Grenzen des AS Systems von genannten 0,5 s oder 1 s durchaus sein kann, erwarte ich, dass der AS (Beschleunigungssensoren! ganz schön rumzuckelt und dadurch eine gewisse Grundunschärfe produziert.
Da das Steuerungsprogramm des AS so ausgelegt ist, dass es auf Beschleunigung regiert, wird es den Sensor frühzeitig und wesentlich schneller bewegen (gegensteuern), als ich den Sensor durch Kamerabewegung während der Belichtungszeit bewegen kann.
Um hierbei die Amplituden der Sensorbewegung nicht grösser werden zu lassen, als unbedingt notwendig, werden sowohl Brennweite des Objektivs und - nur bei D-Objektiven möglich - auch die Entfernung des per Autofokus (! fokussierten Objekts als Eingangsgrössen des Steuerungsprogramms (korrekter wäre wohl Regelung, falls tatsächlich um die Sensorposition bei Drücken des Auslöser eingeregelt wird) einbezogen.
Um die beschriebene AS-Grundunschärfe zu vermeiden, werde ich also sicher nicht die maximal mögliche Bewegung des Sensors durch AS ausreizen wollen.
Auch halte ich es aufgrund des beschriebenen AS Verhaltens für falsch zu erwarten, den AS als Stativersatz mit dem Ziel, das letzte Quentchen Schärfe herausholen zu können (Stativ + Spieglvorauslösung), einzusetzen. Die AS bedingte Grundunschärfe würde dies verhindern. Hier hilft nur das unbewegliche Stativ.
Das prädestinierte Einsatzgebiet des AS wird die low-light Fotografie in Situationen sein, in denen man kein Stativ einsetzen kann oder darf. Also ein recht wichtiger und interessanter fotografischer Bereich. Hier wird es wohl möglich sein, aus der Hand 2-3 Belichtungsstufen länger halten zu können.
Allein aufgrund dieses Verhaltens wird die Kamera bei vielen Fotografen, die sich derzeit bei anderen Herstellern aufhalten, sehr beliebt werden. Ich schätze, dass in vielen low-light Situationen häufig kurze Brennweiten eingesetzt werden, für die es keine IS Objektive (Verwacklungsschutz im Objektiv) gibt.
Also mein Fazit: AS nicht grundsätzlich gegen den Tatterich einsetzen, sondern in low-light Situationen! Und das Stativ für knackscharfe Landschaftsaufnahmen behalten und nicht gleich verkaufen, um das Budget für die Dynax 7D Anschaffung zu erhöhen.
E.G.