Nachdem alle Praktika abgeleistet und alle Klausuren geschrieben waren setzte bei mir zum Ende des Semesters das Fernweh ein und ich tat mich mit einem ebenfalls fotobegeisterten Freund zusammen um einen schönen Urlaubsort zu finden. In den letzten beide Jahren war ich zu dieser Zeit auf Teneriffa, dieses mal sollte es etwas grüner werden und ein günstiges Angebot gab den Ausschlag für die Algarve.
Ich hatte meine Sony a7 mit insgesamt 5 manuellen Objektiven dabei.
Tag 1: Albufeira, Silves, Alvor und Cabo de Sao Vicente Nachdem wir in der Nacht des Vortages angekommen waren ging es am Morgen erstmal zu Fuß in das nahe unseres Apartments gelegene Albufeira um den Mietwagen abzuholen. Beim Frühstück auf de Kaimauer wurden wir von einem Schwarm gieriger Möven umringt die sich um die zugeworfenen Brotkrumen stritten.
Der Ort war zu der frühen Stunde noch wie ausgestorben. Die Altstadt von Albufeira ist, im Gegensatz zum zubeotonierten Umland, nett anzusehen.
Weiter gings nach Silves wo wir die auf maurische Zeiten zurück gehende Festung besuchten und einen Bummel durch die pittoreske Altstadt machten, leider war der Himmel inzwischen zugezogen.
weiter gings Richtung Cabo de Sao Vicente, unterwegs machten wir an diesem Strand halt und wurden auch sofort durchgeregnet
Der Südwestlichste punkt Europas: Es regnet
Auf dem Rückwegs gibts in Alvor einen hervorragenden Fisch im Fisherman's Rest
Tag 2: Serra de Monchique und Praia de Falesia Wir starten recht früh Richtung Serra de Monchique, das ist der größte Berg der Gegend mit einer Höhe von 902m. Das Wetter ist recht gut, Wolken und Sonne wechseln sich ab. Während wir den Berg hochkurven sehen wir die ersten Korkeichen, die unteren 3-4 m des Stammes sind meist dunkel weil hier der Kork entfernt wurde, die Kronen hingegen sind flechtenbewachsen und knorrig, so dass die Eichen tolle Fotomotive abgeben. Der Gipfel ist gepflastert mit allen möglichen Sendemasten und wir sind die einzigen Besucher, wirkt etwas gespenstisch. Wir fahren weiter Richtung Monquique und steigen etwas oberhalb aus dem Auto um einen kleinen Spaziergang zu beginnen, der uns durch einen Korkeichenhain zu einem verfallenden kleineren Herrschaftssitz führt. Danach geht es den Berg ein Stück hinauf, bis wir schließlich an einen paar besonders schönen Eichen ankommen die wir gefühlt eine ganz Stunde fotografieren. Unsere Mittagspause verbringen wir in Monchique, des Supermarkt wirkt ausgeraubt, viele Regale sind quasi leer, aber das wesentliche ist dennoch vorhanden und durch ein paar Brötchen und eine Dose Sardinen gestärkt fahren wir weiter, eigentlich wollten wir zu einer Talsperre, finden dort aber keinen Spazierweg und fahren noch ein Stück weiter zu einem zweiten Stausee der aber nicht besonders spektakulär ist. So langsam ist der Tag ein gutes Stück fort geschritten und wir entscheiden uns zum Praia de Falesia zu fahren weil im Reiseführer steht, dass die Küste an dieser Stelle gen Abend besoders schön sei. Tatsächlich hat der Reiseführer nicht zu viel versprochen und die rote Steilküste gibt vor dem dunkelblauen Himmel ein tolles Motiv. Wir beschließen die noch verbleibende Stunde bis Sonnenuntergang hier abzuwarten. Ein tolles Motiv jagt das nächste und das Licht wird besser und besser, leider schiebt sich dann ca. 20 Minuten vor Sonnenuntergang eine Wolke vor die untergehende Sonne und bringt uns um das dramatischste Licht. Die Fotoausbeute kann sich aber trotzdem sehen lassen.
Auf dem Gipfel
die ersten Korkeichen
Die Küste beim Praia de Falesia ist phantstaisch schön und nur 7 Minuten von unserer unterkunft entfernt.
Tag 3 Wir beginnen den Tag früh und machen uns vor Sonnenaufgang zu einer Stelle auf, von der wir hoffen dass sie einen guten Ausblick auf die Aufgehende Sonne ermöglicht. Leider versperrt aber eine Villa den Blick. Wir haben aber Glück im Unglück, denn wir stehen in einer Wiese mit vielen Frühlingsblumen die sich alsbald im besten Licht der aufgehenden Sonne zeigen.
Nach dem Frühstück brechen wir nach Mertola auf, eine Grenzstadt an der spanisch/portugisischen Grenze. Auf dem Weg dort hin passieren wir einige Städte, aber nur in Tavira legen wir einen kurzen Stop ein. Dort gelangen wir hinter der Igreja de Santa Maria do Castelo in einen kleinen Park, umringt von hohen Mauern. Auf die kann man auch hochsteigen, aber die engen hohen Stufen sind ungesichert doch eine Herausforderung. Dennoch können wir von dort oben die eben angesprochene Kirche ablichten, bevor wir in der Innenstadt mitten in ein Mountainbike-Radrrennen geraten.
Einige Fahrzeit später kommen wir in Mertola selber an. Das Örtchen ist auch ganz charmant, leider ist es aber recht bedeckt sodass bei dem Besuch keine vorzeigbaren Fotos entstehen. Nachdem wir Mertola verlassen haben starten wir in der Nähe einen Spaziergang, der uns einen wunderschönen Ausblick auf das romantisch zwischen zwei tief einschneidenden Flüssen gelegene Städtchen bietet.
Leider fängt es kurz nach Start der Wanderung an recht stark zu regnen, sodass wir uns entscheiden die Wanderung abzubrechen und zurück zu kehren. Am Auto scheint dann natürlich wieder die Sonne. Zurück geht‘s auf Landstraßen Richtung Albufeira, die Straße ist super schön und man kurvt, häufig von Eukalyptusbäumen eingerahmt, durch die einsame Landschaft und es tun sich am Straßenrand immer wieder lohnenswerte Motive auf.
In Albufeira angekommen machen wir einen großen Fehler: Wir gehen einkaufen, obwohl es 40 Minuten vor Sonnenuntergang ist. Da wir an der Kasse etwas länger brauchen und uns dann auch noch verfahren kommen wir so erst 4 Minuten vor Sonnenuntergang an der gestern entdeckten Stelle (siehe u.a. im ersten Beitrag auf dieser Seite) an und können nur wenige Fotos von einem phantastischen Sonnenuntergang schießen.
Danke Phiilip für den Reisebericht. Tolle Bilder, meisterlich nachbearbeitet. Bei dem zweiten Bild der Korkeiche im Gegenlicht kann man die Dynamik der Kamera erahnen. Es sieht fast wie HDR aus, ich gehe davon aus, du hast die Teifen deutlich angehoben?
Gruß, Thomas
------------------------------------------------ Sorry, ich übe noch!
ZITAT(thomasD @ 2014-04-11, 17:06) Danke Phiilip für den Reisebericht. Tolle Bilder, meisterlich nachbearbeitet. Bei dem zweiten Bild der Korkeiche im Gegenlicht kann man die Dynamik der Kamera erahnen. Es sieht fast wie HDR aus, ich gehe davon aus, du hast die Teifen deutlich angehoben?[/quote] Danke :-)
Das Bild ist in der Tat auf die Lichter belichtet, ich hänge mal ein vorher und ein nachher Bild an. Der Freund mit dem ich die Reise zusammen gemacht habe hatte seine Samsung NX20 dabei und war mit der Ausbeute von der Stelle sehr unzufrieden, weil seine Kamera mit dem großen Kontrast nicht klar kam. Die NEX-6 wäre wohl auch ans Schwitzen gekommen.