Forum Übersicht - Q-Mini-Reihe » Konica QEZ/M100/M100V/M200=Photosmart/C20/C30/C200

Hallo zusammen,

ein weiteres kleines Puzzlestück in Sachen Digitalkameraarchäologie ist gefunden:

Die Konica Q-EZ von 1998 ist baugleich der Hewlett-Packard Photosmart (C5340A), der ersten Kamera in dieser HP-Kamerafamilie, nebenbei auch die erste Kamera, die Intels damals neuen und längst wieder ausgestorbenen Flash Miniature Card-Standard verwendete. Wer die Kamera hergestellt hat, ist nicht bekannt, aber es soll jedenfalls nicht Hewlett-Packard gewesen sein.

Die Liste der Ähnlichkeiten geht aber noch weiter; so ist die Konica Q-M100 praktisch identisch der HP Photosmart C20 (C5384A), ebenso wie die Konica Q-M100V der HP Photosmart C30 (C5386A) entspricht. Auch die Konica Q-M200 ist baugleich mit der HP Photosmart C200 ( C7294A/C8451A).

Die Ähnlichkeiten gehen so weit, daß die Kameras an ihrer seriellen Schnittstelle das gleiche Protokoll verwenden und die Anschlußkabel austauschbar sind. Betriebssysteme wie Linux nutzen für diese Kameras den gleichen Treiber.

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-EZ.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...Photosmart.aspx
ZITATDie Technischen Daten weichen teilweise von denen der eigentlich baugleichen Konica Q-EZ ab. Auch nach Rücksprache mit Konica und HP ließen sich leider keine einheitlichen Daten ermitteln.[/quote]

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-M100.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...osmart_C20.aspx
http://www.imaging-resource.com/PRODS/C20/C20A.HTM
http://www.dpreview.com/products/HP/compac.../specifications

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-M100V.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...osmart_C30.aspx
http://www.dcviews.com/_hp/c030.htm
http://www.dpreview.com/products/HP/compac.../specifications
http://h20566.www2.hp.com/portal/site/hpsc...44892.199480143

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-M200.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...smart_C200.aspx
http://www.imaging-resource.com/CAMDB/comp...ts.php?sections[]=154
http://www.dpreview.com/products/HP/compac.../specifications
http://www.dcviews.com/_hp/c200.htm

http://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/demi/p...mart/index.html

Viele Grüße,

Matthias

ZITAT(matthiaspaul @ 2014-03-28, 22:05) Hallo zusammen,

ein weiteres kleines Puzzlestück in Sachen Digitalkameraarchäologie ist gefunden:

Die Konica Q-EZ von 1998 ist baugleich der Hewlett-Packard Photosmart (C5340A), der ersten Kamera in dieser HP-Kamerafamilie, nebenbei auch die erste Kamera die Intels damals neuen und längst wieder ausgestorbenen Flash Miniature Card-Standard verwendete. Wer die Kamera hergestellt hat, ist nicht bekannt, aber es soll jedenfalls nicht Hewlett-Packard gewesen sein.

Die Liste der Ähnlichkeiten geht aber noch weiter; so ist die Konica Q-M100 praktisch identisch der HP Photosmart C20 (C5384A), ebenso wie die Konica Q-M100V der HP Photosmart C30 (C5386A) entspricht. Auch die Konica Q-M200 ist baugleich mit der HP Photosmart C200 ( C7294A/C8451A).

Die Ähnlichkeiten gehen so weit, daß die Kameras an ihrer seriellen Schnittstelle das gleiche Protokoll verwenden und die Anschlußkabel austauschbar sind. Betriebssysteme wie Linux nutzen für diese Kameras den gleichen Treiber.

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-EZ.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...Photosmart.aspx
ZITATDie Technischen Daten weichen teilweise von denen der eigentlich baugleichen Konica Q-EZ ab. Auch nach Rücksprache mit Konica und HP ließen sich leider keine einheitlichen Daten ermitteln.[/quote]

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-M100.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...osmart_C20.aspx
http://www.imaging-resource.com/PRODS/C20/C20A.HTM
http://www.dpreview.com/products/HP/compac.../specifications

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-M100V.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...osmart_C30.aspx
http://www.dcviews.com/_hp/c030.htm
http://www.dpreview.com/products/HP/compac.../specifications
http://h20566.www2.hp.com/portal/site/hpsc...44892.199480143

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Konica/Q-M200.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Hewlett...smart_C200.aspx
http://www.imaging-resource.com/CAMDB/comp...ts.php?sections[]=154
http://www.dpreview.com/products/HP/compac.../specifications
http://www.dcviews.com/_hp/c200.htm

http://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/demi/p...mart/index.html

Viele Grüße,

Matthias
[/quote]

Na wenn das so spannend ist dann kann ich euch alle baugleichen Digitalkameras von 1989-1999 nennen wenn Interesse besteht. Alle Marken und Modelle. Etwa 150 Modelle wären das.

ZITAT(denno @ 2014-07-04, 22:23) Na wenn das so spannend ist dann kann ich euch alle baugleichen Digitalkameras von 1989-1999 nennen wenn Interesse besteht. Alle Marken und Modelle. Etwa 150 Modelle wären das.[/quote]
"Spannennd" ist vielleicht zuviel gesagt, uns geht es hier vor allem darum, nicht offensichtliche Zusammenhänge aufzudecken. Historisch ist das in jedem Fall interessant.
Also, ja, gerne.

Viele Grüße,

Matthias

Super, dann bitte noch ein wenig gedulden bis meine Webseite fertiggestellt ist. Sie wird alles was die Welt jemals über Digitalkameras vor dem Jahr 2000 zu wissen glaubte in den Schatten stellen. Revolutionär wird das!

QUOTE (denno @ 2014-09-05, 15:22) Super, dann bitte noch ein wenig gedulden bis meine Webseite fertiggestellt ist. Sie wird alles was die Welt jemals über Digitalkameras vor dem Jahr 2000 zu wissen glaubte in den Schatten stellen. Revolutionär wird das![/quote]
Einer der OEM-Hersteller für Minolta war Skanhex in Taiwan. Was ich jüngst erst entdeckte, war, dass für diese und manch andere fernöstliche Kameras wichtige Innereien noch aus dem Silicon Valley geliefert wurden, von Firma Zoran zum Beispiel. So war die DiMage 2300 ein Skanhex-Produkt mit Zoran-Kern für Minolta.

Vor dem Millennium war bei den Profikameras Kodak führend, verzichtete aber auf eigene Kamera-Entwicklungen, sondern baute nur Digital-Module in Canon-, Nikon- und Nuvis-Bodies ein. Erst im Jahr 2000 wurde von Canon der Formfaktor von DSLRs auf Normalmaß gebracht, Kodak hat also nicht frühzeitig die Flinte ins Korn geworfen wie oft behauptet , sondern wurde letztlich von einem richtigen Kamerahersteller technisch überrundet. Mit sehr guten CCDs blieb Kodak auch über die Jahrtausendwende im Geschäft. Es fehlte bei Kodak also beileibe nicht die Weiterentwicklung der Digitalbildtechnik, sondern der Wille, gegen Canon und Nikon mit echten eigenen Kameras anzustinken, als diese Konkurrenten ein gewisses Niveau erreicht hatten. Möglicherweise ging auch das Geld für Entwicklungen aus, das reichlich da war, solange Film noch dominierte, aber damit ging es ja rapid abwärts, spätestens als Consumer-Kameras 2 MP erreichten. Als schließlich Olympus Profi-DSLRs richtig handlich machte, war Kodak quasi schon angeschlagen. Bald folgte KonicaMinolta, angeschlagen vom error 58

Aber ich vermute mal, dass Kodak auch in deiner Version der Digitalbildtechnik vor 2000 eine Rolle spielt.

Yep ganz genau. Wobei ich jetzt nicht weiß wie NUVIS da rein passt. Was ich z.B. klarstelle möchte auf meiner Webseite ist die ganze aufgebauschte Geschichte um den ersten Digitalkameraprototypen von 1975 von Kodak. Stimmt vieles vorne und hinten nicht. Dass man heute Steven Sasson Goldstaub in den After pustet für seine "Erfindung" finde ich sowas von unangebracht. Aber egal, kann man ja dann nachlesen. ardon:

Zu deinen Worten ist das schon soweit richtig. Was allerdings kaum bekannt ist dass Kodak um 1993 sehr wohl vor hatte in den kompakt Digitalkameramarkt einzusteigen. Nach den Erfolg der frühen Kodak DCS Kameras (DCS100, DCS200) wollte man dort Fuß fassen, scheute sich aber vor schlechter Publicity sollten die Kameras am Markt floppen da ja immer noch der alte Film das Hauptgeschäft war. Deswegen entwickelte Kodak eine Kameraplatine (sog. Breadboard) und ging damit zu Apple. Man stellt es dort in Cupertino vor und Apple biss an. Apple entwarf dann das Kameradesign dafür und entwickelte die Software. Die Hardware steuerte Kodak bei. Apple brachte dann zwischen 1994 1995 die Quick Take 100 und 150 Kameras raus (für die Quick Take 200 entschied man sich für Fuji als Kooperationspartner).

Kodak schaute sich den Markterfolg an und entschied sich dann in Zusammenarbeit mit Chinon eigene Modelle auf den Markt zu bringen (Kodak DC-20, Kodak DC-120 z.B.) Kodak kaufte Chinon übrigens später auf. Kodak war daher eigentlich von Anfang an dabei und mischte auch kräftig mit. Zurück zu den Profi DSLR. Achtung Insiderwissen: Warum Kodak sich im DSLR Segment nicht durchsetzen konnte lag nicht am "Willen" oder am Geld wie du behauptest sondern daran dass Kodak schlichtweg keine Autofokuspatente besaß die man einfach auf die digitale Welt hätte übertragen können. Das war der banale und einfache Grund warum Kodak nie eine eigene DSLR Reihe hat aufbauen können und den Schulterschluss mit Nikon suchte. Dass riss ein riesengroßes Loch in ihr Portfolio, welches letztendlich auch zum Untergang führte, da man auf der Ebene nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten konnte. Als 1999 die Nikon D1 kam und die Canon D30 war der Schulterschluss mit Nikon am Ende. Man brachte zwar zwangsläufig noch eine handvoll Modelle raus (zuletzt die Kodak DCS 760) um 2003, stieg dann aber viel zu spät um auf eine eigene DSLR Schiene. Als in 2003 die Kodak DCS Pro Reihe rauskam war der Zug eigentlich schon abgefahren.

QUOTE (denno @ 2014-09-07, 13:14) Yep ganz genau. Wobei ich jetzt nicht weiß wie NUVIS da rein passt.[/quote]
Ich schrieb Nuvis, aber meinte "Pronea", die APS-Variante der Nikon-AF-Spiegelreflexkameras. Auch Minolta probierte seine APS-DSLR einmal in digitaler Variante aus, war damit allerdings wohl zu teuer, am Markt, und auch intern, da die DSLR-Entwicklung auf dieser Basis sich nicht aus dem Verkauf von APS-SLRs finanzierte.