Ich spiele mit dem Gedanken, mir das viel gelobte Minolta 100-300mm APO zur Adaption an eine Sony Nex zuzulegen.
Meines Wissens nach müsste ich dann allerdings manuell scharfstellen - hat dazu jemand Erfahrung, ist es generell erträglich den Fokusring zu benutzen, oder nur für Masochisten?
Die Motive wären im Bereich Landschaft und Städtedetails mit eher mittel-grösseren Ausschnitten (zB Meereswellen), bei Blende 5.6-11.
ZITAT(Tomers @ 2011-06-10, 17:45) Ich spiele mit dem Gedanken, mir das viel gelobte Minolta 100-300mm APO zur Adaption an eine Sony Nex zuzulegen.
Meines Wissens nach müsste ich dann allerdings manuell scharfstellen - hat dazu jemand Erfahrung, ist es generell erträglich den Fokusring zu benutzen, oder nur für Masochisten?[/quote] Ich bin mir ziemlich sicher, daß das manuelle Fokussieren selbst mit der ersten Version des Minolta AF100-300 APO (schmaler Gummi-Fokusring) keine bleibenden Schäden hinterläßt. Die beiden folgenden Versionen sind etwas ergonomischer, da nach und nach die Fokusringe in die Breite wuchsen und zudem im Vergleich zur ersten Version recht angenehm geriffelt waren. Ich gehe davon aus, daß meine diesbezüglichen Erfahrungen an DSLR durchaus auf die NEX übertragbar sind.
Übrigens: Es ist noch nicht allzulange her, da MUSSTE der Fokusring zum Fokussieren benutzt werden.
ZITATDie Motive wären im Bereich Landschaft und Städtedetails mit eher mittel-grösseren Ausschnitten (zB Meereswellen), bei Blende 5.6-11.[/quote] Frage: Was hat das mit dem manuellen Fokussieren zu tun?
... zur Interpunktion: "Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen." (Terry Pratchett in "Schöne Scheine")
... zur Groß- und Kleinschreibung: Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.
Die meisten AF Objektive die ich kenne haben den manuellen Focusring als Notlösung, lose, mit keiner oder schlechter Dämpfung und einer viel zu kurzen Übersetzung um zB im Nahbereich nützlich zu sein, während es bei weiter aufgefassten Motiven schon etwas besser geht.
Anders gesagt, AF Objektive sind meist ein Alptraum in MF, und das 100-300 APO sieht mit dem dünnen Fokusring ganz vorne erstmal besonders schwierig aus - daher die Frage.
Ich habe das 10-300 APO in der Ausführung ohne D und mit dem geriffelten Fokussierring (die Version, die auf der Seite von Michael Hohner APO new heißt). http://www.mhohner.de/sony-minolta/onelens...00-300f45aponew Der Ring lässt sich bestens greifen. Die Fokussierung läuft leicht, aber nicht zu leicht allerdings mit einer leichten Hakeligkeit. Wesentlich besser als z.B. mein Zeiss 16-80. Ein Objektiv mit sehr geringen CAs und absolut perfekter manueller Fokussierung ist übrigens das Sony 70-400G, aber das bewegt sich in einer ganz anderen Preis- und Gewichtsregion.
ZITAT(Tomers @ 2011-06-10, 22:48) Die meisten AF Objektive die ich kenne haben den manuellen Focusring als Notlösung, lose, mit keiner oder schlechter Dämpfung und einer viel zu kurzen Übersetzung um zB im Nahbereich nützlich zu sein, während es bei weiter aufgefassten Motiven schon etwas besser geht.
Anders gesagt, AF Objektive sind meist ein Alptraum in MF, und das 100-300 APO sieht mit dem dünnen Fokusring ganz vorne erstmal besonders schwierig aus - daher die Frage. [/quote] Ich hab das neueste (=letzte) Modell des Minolta 100-300 APO (D) hier und kann es morgen mal an die A900 schrauben. Ich werde dir berichten, denn bisher hab ich es immer mit AF benutzt, weil ich mit MF nicht wirklich an den präzisen A900 AF herankomme. Aber soweit folgendes schon vorab:
Die Nahleistung und auch die Naheinstellgrenze finde ich nicht gerade berauschend. An Vollformat fallen die Ecken schon deutlich ab und erholen sich auch durch abblenden nicht gerade gut.
Positiv ist die Schärfe im Zentrum und das bereits bei offener Blende und bei 300mm. Meins erreicht bei 300mm bereits um 0,5 Stufen abgeblendet seine maximale Schärfe, das ist in dieser Objektivklasse schon ungewöhnlich gut.
Ich vermute, dass das neue Tamron SP 70-300 aber schon etwas besser sein dürfte und an den Nexen sollte da eigentlich auch der AF klappen (kann das jemand bestätigen?).
ZITAT(Tomers @ 2011-06-10, 18:45) Ich spiele mit dem Gedanken, mir das viel gelobte Minolta 100-300mm APO zur Adaption an eine Sony Nex zuzulegen.
Meines Wissens nach müsste ich dann allerdings manuell scharfstellen - hat dazu jemand Erfahrung, ist es generell erträglich den Fokusring zu benutzen, oder nur für Masochisten?
Die Motive wären im Bereich Landschaft und Städtedetails mit eher mittel-grösseren Ausschnitten (zB Meereswellen), bei Blende 5.6-11.[/quote] Nun, wirklich empfehlen für MF kann man im Alpha-System nur einige wenige neue Linsen: 2.8/16-35mm ZA 2.8/24-70mm ZA 2.8/70-200mm G 4-5.6/70-400mm G 2/24mm ZA 2.8/300 mm G
So, das war's schon. Bei allen andern Linsen ist entweder die Übersetzung zu steil (zb 135mm STF), der AF-Ring hat Spiel (zb 1.4/85mm ZA und 1.8/135mm ZA), oder beides.
Wirklich empfehlenswert ist die manuelle Fokussierung mit Objektiven wie dem 1950er Zeiss Sonnar 2.8/180mm - der Fokusring hat einen grossen Durchmesser, läuft ohne jedes Spiel, und lässt sich präzise auf die gewünschten Distanz einstellen.
ZITAT(stevemark @ 2011-06-10, 22:34) Bei allen andern Linsen ist entweder die Übersetzung zu steil (zb 135mm STF), der AF-Ring hat Spiel (zb 1.4/85mm ZA und 1.8/135mm ZA), oder beides.[/quote]
Mich nervt absolut der auskuppelnde und damit nicht spielfrei laufende Fokusring einiger neuerer Objektive. An alles Andere (fehlende Dämpfung / kurzer Fokusweg / unangenehmes Gummi / schmaler Fokusring) kann ich mich noch gewöhnen.
... zur Interpunktion: "Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen." (Terry Pratchett in "Schöne Scheine")
... zur Groß- und Kleinschreibung: Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.
ZITAT(Hans-J. @ 2011-06-10, 23:20) Ich hab das neueste (=letzte) Modell des Minolta 100-300 APO (D) hier und kann es morgen mal an die A900 schrauben. Ich werde dir berichten, denn bisher hab ich es immer mit AF benutzt, weil ich mit MF nicht wirklich an den präzisen A900 AF herankomme. Aber soweit folgendes schon vorab:
Die Nahleistung und auch die Naheinstellgrenze finde ich nicht gerade berauschend. An Vollformat fallen die Ecken schon deutlich ab und erholen sich auch durch abblenden nicht gerade gut.
Positiv ist die Schärfe im Zentrum und das bereits bei offener Blende und bei 300mm. Meins erreicht bei 300mm bereits um 0,5 Stufen abgeblendet seine maximale Schärfe, das ist in dieser Objektivklasse schon ungewöhnlich gut.
Ich vermute, dass das neue Tamron SP 70-300 aber schon etwas besser sein dürfte und an den Nexen sollte da eigentlich auch der AF klappen (kann das jemand bestätigen?).[/quote]
Auf das Minolta 100-300 APO bin ich halt nach Lesen unzähliger positiver Beiträge bekommen, viele auch hier auf Mi-Fo, aber bin offen für Alternativen. Die gute Abbildungsqualität am langen Ende schon recht weit offen war mir wichtig, es ist erschwinglich und die lichtstarken Alternativen wären mir auch zu sperrig und schwer. Ein Tamron 70-300 war im Vergleich oft als weniger wertig genannt, weiss jetzt aber nicht mehr welches Modell genau - irgend etwas mit -Di?
Ich habe mich gestern wund gegoogelt nach Erfahrungen zu Nex mit Alpha Teleobjektiven, konnte aber kaum etwas finden gerade auch zu den Scharfstellfunktionen, ob MF oder AF.
In der Bildmitte ist dass das 100-300APO tatsächlich schon ganz ordentlich, aber jenseits der Bildmitte muss es abgeblendet werden, wenn es schon auf Pixelebene gut sein soll. Ich zeige mal Ausschnitte aus Testbildern, die ich 2008 mit der A700 gemacht habe. Es sind in diesem Fall jpg aus der Kamera bei 200mm. Der Streifen zeigt einen Ausschnitt vom linken Bildrand bis zur Bildmitte. Aufnahmeentfernung waren vermutlich etwa 5m.
f5,6 [attachment=9726:2009_02_...us_f05_6.jpg]
f8 [attachment=9727:2009_02_...us_f08_0.jpg]
f11 [attachment=9728:2009_02_...ud_f11_0.jpg]
f16 [attachment=9729:2009_02_...us_f16_0.jpg]
RAWs habe ich dazu auch, aber die dürften für die Aussage hier eher belanglos sein.
Zum Abschluss noch "richtiges" Bild bei 300mm f5,6 an der A700 bei ISO 1600 mit hellem Hintergund. Ausschnitt von der Bildmitte bis zum rechten Bildrand: [attachment=9730:2008_05_...sschnitt.jpg]
Und eins, das am Rand etwas heller, aber unscharf ist (auch f5,6 300mm ISO 1600): [attachment=9731:2008_05_...sschnitt.jpg]
Bei dem Tamron 70-300, das diskutiert wurde, handelt es sich um das ganz neue Modell mit Ultraschallmotor, das knapp 400 Euro kostet, also nicht die alte Version bzw. das andere Modell, dessen preis bei 125 Euro liegt. Das ist ein ganz anderes Objektiv.
Danke für die Mühe, Reisefoto , sehr aufschlussreich!
Ich muss sagen, schlecht find ich die Leistung nicht, aber der Schärfeabfall bei weiter offenen Blenden ist offensichtlich . CA scheint aber sehr gut kontrolliert .
Das neuere Tamron SP 70-300 F/4-5.6 Di VC USD (...) ist sicher attraktiv, und gibt's schon für unter 400€ .
ZITAT(fwiesenberg @ 2011-06-11, 9:45) ZITAT(stevemark @ 2011-06-10, 22:34) Bei allen andern Linsen ist entweder die Übersetzung zu steil (zb 135mm STF), der AF-Ring hat Spiel (zb 1.4/85mm ZA und 1.8/135mm ZA), oder beides.[/quote]
Mich nervt absolut der auskuppelnde und damit nicht spielfrei laufende Fokusring einiger neuerer Objektive. An alles Andere (fehlende Dämpfung / kurzer Fokusweg / unangenehmes Gummi / schmaler Fokusring) kann ich mich noch gewöhnen. [/quote]
Klar, mich auch - war auch der Hauptkritik-Punkte, den ich im Jan 2011 an den verantwortlichen Ingenieur weitergegeben habe. Die im Vergleich zum MinAF 1.4/85mm kaum verbesserte Abbildungsleistung des ZA 1.4/85mm zusammen mit dem Spiel beim MF-Ring haben mich auch davon abgehalten, das ZA 1.4/85mm oder das ZA 1.8/135mm zu kaufen.
Immerhin muss man aber zugeben, dass die manuelle Fokussierung beim 16-35mm und beim 24-70mm doch deutlich besser und beim 2/24mm schon fast perfekt ist. Letzteres hat eine doch recht gut untersetzte und spielfreie manuelle Fokussierung, die auch bei Offenblende ein präzises und wiederholbares Scharfeinstellen ermöglicht.
#12 von
toomuchpix
(
gelöscht
)
, 11.06.2011 19:35
ZITAT(stevemark @ 2011-06-11, 18:22) Immerhin muss man aber zugeben, dass die manuelle Fokussierung beim 16-35mm und beim 24-70mm doch deutlich besser und beim 2/24mm schon fast perfekt ist. Letzteres hat eine doch recht gut untersetzte und spielfreie manuelle Fokussierung, die auch bei Offenblende ein präzises und wiederholbares Scharfeinstellen ermöglicht.
Gr Steve[/quote]
Klar, die letztgenannten sind ja alles SSM Objektive. Das Spiel im Fokusring von meinem 135ZA geht eindeutig auf das Konto des Kuppelmechanismus, der mir allerdings auch sinnvoll erscheint, wenn ich es an einem A-Bajonett Body einsetze.
Andererseits ist die Schärfe und das Bokeh von dem Teil an der PEN auch beeindruckend da muß man dann halt etwas Geduld haben.
ZITAt (Tomers @ 2011-06-11, 18:24) Ich muss sagen, schlecht find ich die Leistung nicht, aber der Schärfeabfall bei weiter offenen Blenden ist offensichtlich . CA scheint aber sehr gut kontrolliert .[/quote]
Das ist schon ziemlich gut, insbesondere wenn man Preis und das herrlich geringe Gewicht dieses Objektivs berücksichtigt. Für uneingeschränkte Offenblendtauglichkeit muss man eben erheblich mehr an Preis und Gewicht akzeptieren.
ZITAt (stevemark @ 2011-06-11, 19:22) Immerhin muss man aber zugeben, dass die manuelle Fokussierung beim 16-35mm und beim 24-70mm doch deutlich besser und beim 2/24mm schon fast perfekt ist.[/quote]
Das ist wiederum eine der Seiten, die ich am SSM (bei mir das 70-400G) sehr schätze. Allerdings geht das auch mit Stangen-AF, wie das 2,8/200 APO HS G beweist. Meins war anfangs mal extrem leichtgängig, aber seit ich es wegen eines Schadens am AF (klemmte) bei Pego in Reparatur hatte, läuft es für MF genau richtig.
So, jetzt habe ich zwar nicht das 100-300mm APO, aber das Minolta 100-400mm APO.
Die manuelle Scharfeinstellung an der Sony Nex-5 funktioniert ganz gut, ist auf jeden Fall prima nutzbar; die Fokusringübersetzung ist steiler als bei meinen Minolta MD/MC Objektiven, weniger gut gedämpft, und natürlich kleiner und weniger günstig plaziert - da liegen die MF Linsen vorne.
Allerdings ist der Fokus beim APO präzise, mit dem richtigen Widerstand, und hakelt nicht; die tatsächliche Schwierigkeit beim Scharfstellen liegt eher an der Bewegung des Sucherbildes am langen Ende, da tun sich das APO bei 400mm und das MC 4/200 mit 2x Konverter nicht viel.
Die Schärfeleistung, Detailauflösung und Farbkorrektur gefallen mir nach schnellen ersten Tests (meist bei Offenblende bis f8) schon sehr gut, Gewicht und Grösse finde ich sehr handhabbar - bin sehr zufrieden!
Mal ne doofe Frage - wozu ist eigentlich der Knopf seitlich am Objektiv (halb verdeckt vom Spannband)?
Angefügte Bilder:
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ZITAt (Tomers @ 2011-06-16, 12:28) wozu ist eigentlich der Knopf seitlich am Objektiv (halb verdeckt vom Spannband)?[/quote] Das ist eine Fokusstopptaste. An allen Gehäusen mit A-Bajonett kann man damit die laufende automatische Fokussierung unterbrechen. Bei vielen Gehäusen läßt sich die Taste auch für andere Aufgaben umkonfigurieren.
Viele Grüße,
Mahttias
"All the important human advances that we know of since historical times began have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition." --Bertrand Russell