Ich habe mir in den Kopf gesetzt das ich mir eine alte Balgen- Faltkamera zulegen will. Sie kann auch defekt sein, da ich mich auch mal an das reparieren machen will.
Ich hätte gerne eine von Zeiss, Voigtländer oder ähnlichem, wobei mir eigentl. die Marke in erster Linie egal ist. Der Preis aber nicht.
Meine Frage ist nun ob es andere online Bezugsquellen gibt, außer ebay, KEH.com etc. Ich habe nämlich den Verdacht, das, insbesondere auf ebay, viel Angebote einfach überteuert sind.
Vielen Dank, Marcus
Erstens kommt es anderes und zweitens als man gedacht hat
Was das Filmformat angeht bin ich noch unentschieden. Kleinbild wäre interessant, da die Filme und Entwicklung recht günstig sind. Mittelformat hat wiederrum auch seinen eignen Reiz, wobei ich mit ner alten Faltkamera nicht den Anspruch habe hochwertige Fotos zu schießen, sondern eigentlich so eine Kamera "nur" zum spielen haben will.
Liegen deiner Erfahrung nach, die alten Falter im Schaufenster oder muss man eher danach fragen? Bei meinem Fotohändler des Vertrauens liegen leider keine aus.
Und wenn wir schon beim Thema sind.
Kennt jemand von euch im Raum Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt, Heidelberg ein paar Fotohändler?
P.S.: Was verstehst du unter "günstig", ist ja alles relativ. Ich wäre bereit für einen Falter zwischen 10 und 20€ auszugeben. Oder ist meine Preisvorstellung zu unrealistisch?
Erstens kommt es anderes und zweitens als man gedacht hat
Foto Fix in Speyer hatte neulich noch sehr schöne vitrinentaugliche Faltkameras für Planfilm im Bereich 30 - 75 Euro. Eine Alternative, die mehr Spaß macht ist es, eine intakte 9x12-Balgenkamera und einen passenden 6x9 Rollex-Rollfilm-Adapter dazu zu erwerben. Schwieriger wird es, mit einem Polaroid-Adapter und einer 4x5 Zoll-Kamera. Den Film für die 4x5 Zoll Filmhalter Polaroid 545 gibt es nur noch abgelaufen und zu Mondpreisen, alternativ gibt es Adapter für Pack-Film, wo z.B. Fujifilm FP-100 reinpasst, aber der Adapter passt nur bei einer meiner 4x5-Kameras wirklich, bei einer anderen kann ich ihn mit Tesaband befestigen. Trotzdem sind die 4x5 Zoll Kameras einigermaßen begehrt, und selbst bei einem günstigen ebay-Endpreis kommt dann meistens ganz schön was an Versandkosten dazu (zumeist aus USA verkauft)
Aber warum nicht gleich eine Rollfilm-Faltkamera? Oder eine 35mm-Film Faltkamera. Mit einer Belca Beltica hatte ich mal Glück, die macht heute noch schöne Fotos auf 35mm-Film. Oder mit einer Agfa Isolette, die auf Anhieb gute Bilder auf Rollfilm lieferte. Nicht schlecht schlugen sich auch manche anderen Rollfilm-Faltkameras, auch die kleine Kochmann Korelle für 127er Rollfilm, der leider nicht mehr überall entwickelt wird.
Eine ganz alternative klassische Faltkamera ist die Polaroid SX-70, eine Spiegelreflexfaltkamera, für die es von Firma "Impossible" in Berlin jetzt neuen umweltfreundlicheren Schwarzweiß-Film zu kaufen gibt
Die Angebote können überall überteuert sein, z.B. neulich auf dem Antik-Markt Ludwigshafen sollte jede der fünf in http://www.flickr.com/photos/uwe_kulick/5444757516/ abgebildeten Kameras 50 Euro kosten. 30-35 wäre vielleicht angemessen.
beim Kauf einer alten Faltkamera sollte man sorgfältig den Zustand des Balges prüfen, bzw. sich vom Verkäufer bestätigen lassen, dass der Balg lichtdicht ist.
Die Kameras sind fast alle sehr betagt. Das Leder des Balges wird im Laufe der Zeit brüchig. Es entstehen nicht selten lichtdurchlässige Risse. Eine Reparatur ist ein schwieriges Unterfangen, weil die Risse in den Knickstellen entstehen. Da kann man nicht einfach etwas draufpappen. Die Knickstelle würde versteifen und der Balg an einer anderen Stelle gezwungen sich zu falten. Das klappt nicht.
Man kann, vorausgesetzt das Feinleder ist vorhanden, einen neuen Balg falten. Das ist jedoch sehr sehr schwierig und bestimmt mit anfänglichen Misserfolgen verbunden.
Aus diesem Grund fristen viele dieser Kameras ein Vitrinendasein.
(Habe unlängst eine Rollei 35 repariert. Sie war am einschiebbaren Objektivtubus nicht mehr lichtdicht. Hier ist die Situation viel einfacher. Dennoch war es verdammt schwierig erst einmal einen geeigneten schwarzen Filz zu beschaffen. Was in den Bastelläden angeboten wird, ist ziemlich unbrauchbar.)
Die Agfa Isolette habe ich auch schon ins Auge gefasst. Genauso wie eine Voigtländer Bessa (die Alten, nicht die Rangefinder Modelle^^), ne Zeiss Ikon Faltkamera für 35mm Film um nur einige Beispiele zu nennen. Mir scheint das die Auswahl an Faltbalgen Kameras in Sinne der alten Bessa, bzw im Sinne der Isolette, schier endlos ist. Irgendwie hatte jede noch so kleine Kameraschmiede ein vielfältiges Angebot. Gibt es Firmen von denen man besser die Finger lassen sollte, oder kann ich aufn Flohmarkt gehen und mir "einfach" eine kaufen die mir gefällt?
Vor Reparaturversuchen scheue ich mich nicht. Dafür muss die Kamera nur "billig" genug sein. Habe vor kurzem zwei Objektive für eine Mamiya C3 wieder flott bekommen. Auch wenn ich vielleicht so ne schicke alten Balgenkamera doch nicht zum laufen bekomme, interessiert es mich trotzdem wie diese innen aufgebaut sind etc.
Erstens kommt es anderes und zweitens als man gedacht hat
Bei Rollfilmkameras ist darauf zu achten, dass sie für Rollfilm Typ 120 (oder notfalls 127) sind und nicht für den nicht mehr angebotenen Typ 620. Ein Compur-Verschluss war früher topp, kann aber inzwischen durch Defekt ein Flop sein. Manchmal geht ein Verschluss auch noch, aber nur noch mit einer Geschwindigkeit - damit kann man noch fotografieren. Bei solchen Kameras und bei solchen mit vonvornherein nur einer Verschlussgeschwindigkeit nicht mehr als 20 Euro investieren, außer vielleicht bei Mint-Zustand eines herausragenden Fabrikats.
ZITAT(u. kulick @ 2011-03-17, 11:07) Bei Rollfilmkameras ist darauf zu achten, dass sie für Rollfilm Typ 120 (oder notfalls 127) sind und nicht für den nicht mehr angebotenen Typ 620. Ein Compur-Verschluss war früher topp, kann aber inzwischen durch Defekt ein Flop sein. Manchmal geht ein Verschluss auch noch, aber nur noch mit einer Geschwindigkeit - damit kann man noch fotografieren. Bei solchen Kameras und bei solchen mit vonvornherein nur einer Verschlussgeschwindigkeit nicht mehr als 20 Euro investieren, außer vielleicht bei Mint-Zustand eines herausragenden Fabrikats.[/quote]
...und sich ein bisschen informieren, um Flohmarktverkäufer zu bequatschen. Es ist zB ganz nützlich, wenn man weiß, welches Handelsmarken von Quelle, Porst etc waren, das drückt manchmal den Preis. Und hinter so einer billigen "Hapo" kann sich zB eine Balda verbergen. Von dieser Marke suche ich zB schon seit längerem ein schönes Exemplar, der genaue Typ wär mir gar nicht wichtig. Die kamen nämlich aus Bünde/Westfalen, und da stehe ich zweimal die Woche endlos auf dem Bahnsteig rum. Das muss irgendwann nochmal mit dem geeigneten Werkzeug dokumentiert werden :-))
Ich habe Heute aus einer spontanen Entscheidung heraus eine Agfa Solinette I bei einem Fotohändler in Groß Gerau gekauft. Leider ist sie nicht 100% funktionstüchtig, aber ich freue mich schon drauf sie wieder in Gang zu bekommen.
Schönes und vorallem sonniges Wochenende, Marcus
P.S.: Von dem Händler habe ich auch erfahren das es in Groß Gerau und Umgebung wohl noch andere Minolta Enthusiasten gibt. Mich würde es irgendwie interessieren ob diese Personen auch hier im Forum anwesend sind. Über einen Gedankenaustausch/Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen.
Erstens kommt es anderes und zweitens als man gedacht hat
Ein Tipp, wenn man generell Compurverschluß oder speziell Agfa-Kameras reparieren will und sonst nirgendwo auf Dokumentationen stößt: In der Bibliothek des Deutschen Museums in München gibt es eine extra Dokumentensammlung, die Berge von uralten technischen Dokumenten wie Serviceanleitungen usw. hat. Leider nur Präsenzbestand, aber ein Hardcore-Oldiesammler muß dann halt mal eine Reise nach München unternehmen, um sich die relevanten Sachen zu kopieren. Ich hab irgendwo noch bei meinen Eltern im Papierkrieg die Anleitung herumliegen, um den Compurverschluß meiner alten Agfa Karat zu zerlegen und zu warten ( die KArat liegt auch seit ca. 25 Jahren teilzerlegt immer noch bei meinen Eltern...).
Zentralverschlüsse generell neigen dazu, nach Jahrzehnten an Verharzung der (wenigen) Schmierstellen zu sterben (eindeutiges Zeichen, daß v.a. die langen Zeiten schon frei Auge hint und vorn nicht mehr stimmen) aber das kann man mit der geeigneten Dokumentation durchaus selbst beheben. Ums Zerlegen kommt man meistens nicht herum.