Forum Übersicht - X-500 » Kondensatorproblem bei Minolta X-500?

Hallo Allerseits,

Nachdem meine X500 die typischen Symptome gezeigt hat, hab ich ihr zunächst mal einen neuen Satz SR44 er Batterien spendiert. Danach lief sie ein paar Wochen einwandfrei, heute hatte sie jedoch wieder das gleiche Problem. Nach dem Abschrauben der Bodenplatte mußte ich feststellen, daß da ein Tantalkondensator (150myF) verbaut wurde. Lt. dieser Reparaturseite sollte es aber ein Elko sein.
Muß man den Kondensator trotzdem tauschen? Imho sollten Tantalkondensatoren nicht auslaufen?

Danke fürs Mitlesen und viele Grüße,
Christian

Willkommen im Forum!
ZITAT(minutenmann @ 2010-10-09, 19:29) Nach dem Abschrauben der Bodenplatte mußte ich feststellen, daß da ein Tantalkondensator (150myF) verbaut wurde. Lt. dieser Reparaturseite sollte es aber ein Elko sein.
Muß man den Kondensator trotzdem tauschen? Imho sollten Tantalkondensatoren nicht auslaufen?[/quote]
Zunächst einmal: Tantalkondensatoren gehören genauso zur Familie der Elektrolytkondensatoren (Elkos) wie die auf der verlinkten Seite gezeigten Aluminium-Becherelkos. Alu-Becherelkos enthalten ein flüssiges Elektrolyt, und auch bei Tantalkondensatoren waren flüssige Elektrolyte früher weitverbreitet, wohingegen man heute fast immer feste Elektrolyte verwendet. Tantalkondensatoren mit festem Elektrolyt können nicht austrocknen oder auslaufen, kaputtgehen können sie aber natürlich auch.

Letztlich hängt die Wahl des Kondensatortyps vom Verwendungszweck, der notwendigen Lebensdauer, dem erlaubten Temperaturbereich und natürlich davon ab, was er kosten darf. Auch wenn die Kapazität und Spannungsfestigkeit übereinstimmen, kann man nicht immer den einen Kondensatortyp gegen einen anderen substituieren. Ich denke aber, daß das in diesem speziellen Falle unkritisch ist und daß Du dort einen Alu-Becherelko bedenkenlos gegen eine Tantalperle ersetzen kannst, ebenso wie das auch umgekehrt möglich sein sollte. Dabei aber unbedingt beachten, daß die Markierungen (Punkte, Striche) auf Tantalkondensatoren den Pluspol markieren, wohingegen bei Alu-Becherelkos der Minuspol mit einem Strich markiert wird.

Die 4V-Spannungsfestigkeit, die in dem Artikel angegeben ist, ist offenbar zu niedrig für die realisierte Schaltung und dürfte mit Grund dafür sein, daß die Kondensatoren so häufig ausfallen. 6V sollten es mindestens sein, 10V tun es genauso, eine wesentliche höhere Spannungsfestigkeit würde ich allerdings nicht wählen, da sich dann andere elektrische Eigenschaften schon wieder zu stark verändern. (Die Aussage in dem Artikel, daß "die Kondensatoren 4V liefern können", ist elektrotechnischer Unfug, es geht bei dieser Spannung um die Spannungsfestigkeit des Kondensators.)

Zusammengefaßt: Ich weiß nicht, ob das Problem Deiner Kamera mit dem Kondensator zu tun hat, aber ein Austausch gegen einen neuen Kondensator ist sicherlich einen Versuch wert. Idealerweise würde ich auch wieder einen Tantalkondensator einsetzen.

Viele Grüße,

Matthias

ZITAT(matthiaspaul @ 2010-10-10, 16:44) 6V sollten es mindestens sein, 10V tun es genauso, eine wesentliche höhere Spannungsfestigkeit würde ich allerdings nicht wählen, da sich dann andere elektrische Eigenschaften schon wieder zu stark verändern.[/quote]

Welche Eigenschaften, die hier eine Rolle spielen könnten, sollten das sein? Ich sehe da eigentlich kein Problem, eher beim größeren Platzbedarf.

Besten Dank, ich werde es mal mit dem Kondensatortausch versuchen.

vG,
Christian

ZITAT(minutenmann @ 2010-10-11, 19:35) Besten Dank, ich werde es mal mit dem Kondensatortausch versuchen.

vG,
Christian[/quote]

Ich bin mal gespannt auf das Ergebnis. Von defekten Kondensatoren war die X-500
eigentlich kaum betroffen...