zusammen mit der XD-7 wurden bekanntlich die MD-Objektive eingeführt, die sich u. a. durch einen kleinen zusätzlichen Mitnehmer am Blendenring unterscheiden. Er teilt der Kamera mit, welches die kleinste Blendenöffnung des gerade angesetzten Objektivs ist (f16, f22 oder f32).
Gemäss Minolta funktioniert die Blendenautomatik der XD aber auch, wenn der Blendenring nicht auf dem kleinsten Wert eingestellt ist und die XD demnach nicht weiss, welches die kleinste Öffnung des jeweiligen Objektivs ist; der von der Elektronik anwählbare Blendenbereich hört dann einfach bei der gerade eingestellten Blende auf. Eine XD müsste demnach auch mit MC-Objektiven eine einigermassen korrekte Blendenautomatik hinkriegen, wenn man MC-Objektive auf ihre kleinste Blende einstellt.
Frage: Wozu ist der MD-Mitnehmer (Eingabe der kleinsten Blende) eigentlich notwendig? Letztendlich nur für die LED-Anzeige im Sucher?
ZITAT(stevemark)Frage: Wozu ist der MD-Mitnehmer (Eingabe der kleinsten Blende) eigentlich notwendig? Letztendlich nur für die LED-Anzeige im Sucher?[/quote]
Der teilt der Kamera die kleinstmögliche Blende mit. Und nur mit ihm wird überhaupt eine Blende im Sucher mittels LED angezeigt.
MC-Objektive können an der XD-7 zwar verwendet werden, es ist aber nicht sichergestellt, dass das Bild auch mit der eingestellten Blende belichtet wird! Der Blendenmechanismus ist nämlich ein anderer und kann zum Zurückprellen der Lamellen führen.
Dennoch wird das Bild korrekt belichtet, weil die Abweichung durch die dann inkorrekte Blende durch eine Belichtungszeitkorrektur kompensiert wird.
habe gerade noch mal nachgesehen: die MC-Kupplung ist relativ zur Anfangsöffnung, d.h. z.B. beim 50/1.4 oder beim 35/2.8 liegt sie bei größter Öffnung jeweils ca. an der Ausfräsung in der oberen Bajonett-Klaue. Die Kamera weiß also nicht, welche Blende eingestellt ist, nur um wie viele Stufen sie maximal abblenden kann bzw. im A-Modus soll. Deshalb braucht sie die absolute MD-Kupplung als Bezugspunkt, um im Sucher die wahren Werte anzeigen zu können. Das funktioniert aber nur bei der kleinsten Öffnung, da die MC und MD-Kupplung gemeinsam starr auf dem Blendenring sitzen und die MD-Kupplung nur bei kleinster Blende in den MD-Aufnehmer eingreift.
Aber genauso wie ein MD-Objektiv problemlos auch mit einer kleinsten Grenzblende größer als die kleinste Öffnung funktioniert, geht dies auch mit MC-Objektiven; egal ob Du diese nun auf die kleinste Blende oder jeden anderen Wert einstellst. Nur bekommst Du ausschließlich die Über- oder Unterbelichtungsanzeige, die Werte dazwischen können&werden nicht angezeigt.
Ich habe diese Funktion mit MD-Objektiven gern genutzt, Blende 8 oder 5.6 vorgeben beschränkt den nutzbaren Wertebereich, die XD steuert ja ggfs. die Zeit nach. Nur bei absoluter Überbelichtung (Dreieck oben blinkt) löst sie nicht mehr aus.
Das ganze war in der deutschen Anleitung zur XD5 von 1979 am Ende als "Kybernetische Trendprogrammierung" beschrieben, dieses Kapitel fehlt aber wohl in der XD7- und den englisch-sprachigen Anleitungen? Durch gezieltes "Falscheinstellen" kann man die XD dadurch wie einen (in Grenzen) programmierbaren Programmautomaten benutzen.
ZITAT(ddd @ 2010-08-14, 20:43) Aber genauso wie ein MD-Objektiv problemlos auch mit einer kleinsten Grenzblende größer als die kleinste Öffnung funktioniert, geht dies auch mit MC-Objektiven; egal ob Du diese nun auf die kleinste Blende oder jeden anderen Wert einstellst. Nur bekommst Du ausschließlich die Über- oder Unterbelichtungsanzeige, die Werte dazwischen können&werden nicht angezeigt.
Das ganze war in der deutschen Anleitung zur XD5 von 1979 am Ende als "Kybernetische Trendprogrammierung" beschrieben, dieses Kapitel fehlt aber wohl in der XD7- und den englisch-sprachigen Anleitungen? Durch gezieltes "Falscheinstellen" kann man die XD dadurch wie einen (in Grenzen) programmierbaren Programmautomaten benutzen.[/quote] Es gibt ein vierseitiges Zusatzblatt zur deutschen BA der XD-7 (im gleichen Format, leider undatiert) mit dem Titel "Programmierbare Entscheidungslogik bei S-Funktion" in dem dies an Hand von drei Beispielen ausführlich beschrieben wird. 1. Universalprogramm für die problemlose und schnelle Fotografie 2. Belichtungsprogramm mit eingeschränktem Blendenbereich 3. Trendprogrammierung für kürzestmögliche Verschlußzeit (bzw. größtmögliche Blendenöffnung)
mfg / jolini
"Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat" [Kurt Tucholsky]
ZITAT(ddd @ 2010-08-14, 20:43) ... Das ganze war in der deutschen Anleitung zur XD5 von 1979 am Ende als "Kybernetische Trendprogrammierung" beschrieben, dieses Kapitel fehlt aber wohl in der XD7- und den englisch-sprachigen Anleitungen? Durch gezieltes "Falscheinstellen" kann man die XD dadurch wie einen (in Grenzen) programmierbaren Programmautomaten benutzen.
gruesze, thomas[/quote] Doch, in der deutschen Anleitung zur XD7 wird das "kybernetische System" beschrieben (Seite 56 - 59, Auflage Juni 1978). Ob es nun freilich der selbe Text wie in der Anleitung zur XD5 ist, kann ich freilich nicht sagen - habe sie leider nicht. Außerdem gab es ein vierseitiges (genaugenommen: dreiseitiges) Beiblatt mit dem Titel "Das ASC-System (automatische Zeitkompensation) der Minolta XD-Kameras", in dem die "einzigartige Schnappschuß-Programmierbarkeit" ("Drei-mal-Grün-Methode" beschrieben wird.
ZITAT(ddd @ 2010-08-14, 20:43) ... die MC-Kupplung ist relativ zur Anfangsöffnung, d.h. z.B. beim 50/1.4 oder beim 35/2.8 liegt sie bei größter Öffnung jeweils ca. an der Ausfräsung in der oberen Bajonett-Klaue. Die Kamera weiß also nicht, welche Blende eingestellt ist, nur um wie viele Stufen sie maximal abblenden kann bzw. im A-Modus soll. Deshalb braucht sie die absolute MD-Kupplung als Bezugspunkt, um im Sucher die wahren Werte anzeigen zu können. Das funktioniert aber nur bei der kleinsten Öffnung, da die MC und MD-Kupplung gemeinsam starr auf dem Blendenring sitzen und die MD-Kupplung nur bei kleinster Blende in den MD-Aufnehmer eingreift.[/quote] ... und die MD-Kupplung gibt den effektiven Wert der kleinsten Blende ein (d. h. 16, 22 oder 32)!
ZITAT(ddd @ 2010-08-14, 20:43) Aber genauso wie ein MD-Objektiv problemlos auch mit einer kleinsten Grenzblende größer als die kleinste Öffnung funktioniert, geht dies auch mit MC-Objektiven; egal ob Du diese nun auf die kleinste Blende oder jeden anderen Wert einstellst. Nur bekommst Du ausschließlich die Über- oder Unterbelichtungsanzeige, die Werte dazwischen können&werden nicht angezeigt.[/quote] Ja, so hatt ich mir das auch gedacht - war mir aber nicht 100%ig sicher!
ZITAT(ddd @ 2010-08-14, 20:43) Nur bei absoluter Überbelichtung (Dreieck oben blinkt) löst sie nicht mehr aus.[/quote] Das wiederum wusste ich nicht!
ZITAT(mick @ 2010-08-15, 10:16) Hallo zusammen,
vor längerer Zeit wurde der ganze Themenkomplex unter diesem thread behandelt. ...[/quote] Besten Dank - den Thread hatt ich noch im Kopf, fand ihn aber nach Durchsuchen des "XD-7"-Bereichs nicht ... kein Wunder, da er unter "Objektive - SR-Bajonett" läuft