ZITAT(micha2703 @ 2010-05-11, 7:30) Muß dazusagen, die gemessenen Spannungen sind jeweils die Leerlaufspannungen ohne Cam.
Hatte noch nicht die Muße dazu, die zu messen, wenn die Cam dranhängt.[/quote]
Damit kann man immerhin schon mal den durchschnittlichen Strom ermitteln. Wenn Du sehen möchtest, wie stark die Spannung unter Impulslasten einbricht, empfiehlt es sich, sich das mit einem Oszilloskop anzuschauen. Ein Multimeter ist leider viel zu langsam, um den u.U. sehr schnellen Änderungen zu folgen.
ZITATDer Adapter sieht so aus:
Zig.-Anzünder-Stecker, 80cm Kabel 2x 0,8mm², Reglerschaltung, 1m Spiralkabel mit 2x 0,3mm², Hohlstecker[/quote]
Sowas in der Art hatte ich vermutet... ;-) 0,3mm Kupferquerschnitt ist natürlich viel zu dünn und ein Meter Kabellänge für einen Regler ohne Feedback zu lang. Rechne Dir mal aus, was für einen Widerstand dieses dünne und lange Kabel hat. Dann wird Dir klar, warum die Spannung am Hohlstecker unter Last so stark zusammenbricht, daß die Kamera damit nicht mehr arbeiten kann.
Die Lösung dafür kann aber nicht sein, die Spannung immer weiter hochzudrehen und damit die Elektronik in der Kamera zu gefährden, sondern die Lösung muß darin bestehen, den Aufbau so zu wählen, daß er praktisch ohne Spannungseinbruch den Strom von 2A (oder für Impulslasten kurzfristig noch mehr) liefern kann. Dafür brauchst Du zunächst mal deutlich dickeres und kürzeres Kabel und eine dritte (dünne) Leitung zum Hohlstecker als Feedback-Leitung, sowie einen Regler, der eine solche Feedback-Beschaltung zuläßt.
ZITATReglerschaltung ist "quick and dirty": eingangsseitig Elko mit 1µF, LM350, Widerstand 100Ω, Spindeltrimmer 2kΩ - fertig. Den Elko am Ausgang hab ich mir gespart.
Hab ja gesagt, daß das Ding nur provisorisch ist. Das ganze sollte auch noch in ein Gehäuse; schwebt jetzt "nackt" mit ein bißchen Zugentlastung in der Gegend rum [/quote]
Was nützt schon ein Gehäuse, wenn der Regler noch gar nicht richtig funktioniert und erstmal grundlegend überarbeitet werden muß?
Extrem wichtig wäre übrigens eine Schmelzsicherung (z.B. 2A träge) in der +12V-Zuleitung von der Autobatterie her kommend - die extrem hohen Ströme, die eine Autobatterie liefern kann, können sehr schnell zum Brand führen, wenn irgendwo in Deiner Schaltung ein Kurzschluß entsteht. Von der nicht zu unterschätzenden Brandgefahr abgesehen besteht auch das Risiko, sich dabei zu verletzen.
Um der Forderung nach dem Mindestlaststrom von 1,5..2mA gerecht zu werden, kannst Du an den Ausgangsklemmen z.B. eine Leuchtdiode mit einem 680R-Vorwiderstand vorsehen. Mit der vorgeschlagenen Parametrierung weiter unten kannst Du Dir das allerdings sparen, da der Querstrom dann auch so schon über dieser Schwelle liegt.
Eine Möglichkeit zur Feedback-Beschaltung bietet der LM350 nicht, deshalb mußt Du, wenn Du unbedingt diesen Regler verwenden möchtest, das Kabel zwischen Regler und Hohlstecker sehr kurz halten - mehr als 10cm sind nicht angezeigt.
Statt des 100R-Widerstands würde ich, wie im Datenblatt empfohlen, einen 121R/1%/0,6W-Metallfilmwiderstand wählen. Das Spindelpoti würde ich durch eine Reihenschaltung aus einem 392R/1%/0,6W-Metallfilmwiderstand und einem linearen 20-Gang-Spindelpoti mit einem sehr viel kleineren Einstellbereich (z.B. 200R/10%/0,5W wie 64Y-200) ersetzen und beim Spindelpoti dann den Schleifkontakt mit dem nicht benutzten Abgriff verbinden. Auf diese Weise begrenzt Du den Regelbereich auf einen ungefährlichen Bereich von ca. 5,4..7,4V und eliminierst gleichzeitig die Gefahr, daß Dir der Regler nach oben "durchgeht", sollte der Schleifkontakt mal keinen guten Kontakt mehr geben (was bei Potis immer mal vorkommen kann)! Wird der Widerstand über das Poti nämlich hochohmig, liegt sonst die volle Eingangsspannung an den ausgangsseitigen Klemmen an - das hält die Kamera auf gar keinen Fall aus! Parallel zu dieser Reihenschaltung aus Widerstand und Spindelpoti solltest Du einen trockenen 1uF/16V-Tantal-Elektrolytkondensator vorsehen, am Eingang des Reglers mindestens einen trockenen 1uF/35V-Tantal-Elko, am Ausgang würde ich einen trockenen Low-ESR-Tantal-Elko mit einer Kapazität von mindestens 220uF/16V oder zwei parallelgeschaltete 100uF/16V-Low-ESR-Tantal-Elkos vorsehen. Wegen der hohen Kapazität und weil Du die Innenbeschaltung der Kamera nicht kennst, ist die Rücklaufdiode 1N4001 o.ä. zwischen Ausgang und Eingang des Reglers (in Sperrrichtung! Pflicht - der LM350 ist ohne besondere Maßnahmen nicht rail-fähig! Wenn die Versorgungsleitungen dann dicker gemacht wurden und die Leitung vom Regler zur Kamera zusätzlich sehr kurz, sollte die Kamera mit dieserm Aufbau auch laufen, wenn Du etwa 6V einstellst. Höher als 7,4V würde ich unter gar keinen Umständen gehen. Auch wenn das offenbar nicht sofort zum Defekt führt, sinkt die Lebensdauer von Halbleitern und Elektrolytkondensatoren rapide, wenn diese in der Nähe ihrer Grenzspannung oder bei Übertemperatur betrieben werden. Eine typische Bauteillebensdauer von Jahren oder Jahrzehnten kann so ganz schnell auf wenige Tage, Stunden oder gar Minuten zusammenschrumpfen.
Viele Grüße,
Matthias