"Neu" auf meinem Büchertisch:
Fritz Meisnitzer: Wie fotografiere ich was - in Farbe und Schwarz-Weiß, 287 Seiten, Südwest-Verlag München, 1969
Sehr günstig geschossen; leider auch in sehr mäßigem Zustand: Außen sehr mitgenommen, innen muffig, typischer Kellermief vermutlich, wie feucht und stockig.
Kann ein Buch zum Hobby Photographie nach 40 Jahren noch interessant sein? Ja, es kann. Vor allem deshalb, weil sich dieser Ratgeber wenig mit Technik, umso mehr aber mit dem Sehen beschäftigt - und das funktioniert ja noch ähnlich wie früher.
Meisnitzer hat ein lexikalisches Konzept. Einer nur fünfseitigen Einleitung folgen zwei Großkapitel, die jeweils in Stichworten alphabetisch geordnet sind: 1. Lexikon der Motive; 2. Lexikon der Fototechnik.
Auf den ersten Blick schon zeigt sich, daß Meisnitzer als Praktiker für Praktiker schreibt. Hochzeitsphotos, Photos in den Bergen, Kakteen, Katzen und Sternenhimmel: Für viele Motive und Motivbereiche hat er brauchbare Tips parat.
Der kleinere Technikteil (rund 100 Seiten) ist für moderne AF- oder gar Digital-Kameras nur noch zum Teil interessant (Bewegungsaufnahmen, indirektes Blitzen), bietet dafür aber dem Selbstentwickler und - vergrößerer etliche Tips, die man heute so leicht nicht mehr findet.
Natürlich kann ein erstes Überfliegen noch keine gültige Beurteilung zeitigen. Es scheint mir aber, daß dieses Buch 1969 ein Allroundbuch für alles und jeden war und heute immer noch genug zu sagen hat, um eine sinnvolle Anschaffung zu sein. Ich werde mich allerdings bemühen, ein besser erhaltenes Exemplar zu erwischen (das womöglich sogar noch einen Schutzumschlag besitzt!.