Ich habe von einem Onkel eine Mamiyaflex geschenkt bekommen. Leider keine Bedienungsanleitung dabei, aber aufgrund von Internetrecherchen dürfte es sich um eines der ersten Modelle, wahrscheinlich eine C2 handeln. Mit dabei waren zwei Objektive, ein 65mm und ein 135mm. Der erste Film ist schon durchgezogen, das Teil funktioniert auch nach 50 Jahren immer noch.
Kennt sich jemand mit dem Mamiya - System aus? Wie ist die Qualität der Linsen? Lohnt es sich, noch nach weiteren Linsen wie z.B. einem 180er oder 250er zu suchen?
ZITAT(chess @ 2009-11-16, 10:28) ... Wie ist die Qualität der Linsen? Lohnt es sich, noch nach weiteren Linsen wie z.B. einem 180er oder 250er zu suchen?
Gruss Chess[/quote]
Obwohl ich als 18jähriger auf das Minolta AF setzte, habe ich zuvor einige Jahre mit Mamyia-Kleinbild-SLRs fotografiert - leider aber nicht mit den Zweiäugigen. Die KB-Objektive waren in etwa auf dem Niveau der Minolta SR Objektive; besonders das 4/200mm war bereits bei Offenblende auf Kodachrome sehr scharf. Das 1.4/50mm hatte die üblichen Probleme dieser Species (wie starkes Koma bei f1.4); das 2.8/28mm gewisse Randprobleme bei weiter Öffnung.
Später erbte ich eine Mamyia 645 und schaffte mir nach und nach einige Objektive an. Ich nutzte das Gerät hauptsächlich für Sach- und Architekturaufnahmen, wenn man in der Publikation ca. 18x24cm oder grösser drucken wollte (dann sah man nämlich den Unterschied zu KB-Velvia-Dias). Die Objektive der 645 sind sehr brauchbar - einzig das 3.5/35mm (entspricht einem 20mm Kleinbild) hat Probleme in den Ecken.
Generell gehe ich davon aus, dass Du auch mit den älteren Objketiven der Mamiyaflex dank dem relativ grossen Filmformat zu sehr schönen Resultaten kommst, wenn Du Dir bewusst Zeit nimmst. Ich würde sogar behaupten, dass der Faktor "Langsamkeit" das Wesentliche an der Qualitäts-Steigerung beim Übergang DSLR => Mamiyaflex sein könnte
QUOTE (stevemark @ 2009-11-16, 11:06) ... wenn Du Dir bewusst Zeit nimmst. Ich würde sogar behaupten, dass der Faktor "Langsamkeit" das Wesentliche an der Qualitäts-Steigerung beim Übergang DSLR => Mamiyaflex sein könnte
Gr Steve[/quote]
Hallo Steve
Damit wirst du wohl recht haben. Das langsame und bewusstere Fotografieren mit der Mamiyaflex macht einfach Spass. Nur schon allein der Blick durch den Lichtschacht ist ein Erlebnis (Vermutlich schreibt hier in 50 Jahren jemand das Selbe über die heutigen Digitalkameras... )
Die 250er Linse soll nicht so toll sein. Ich hab sie auch nicht. Ich habe für die Mamiya C330s die Linsen 55mm, 80mm-S, 135mm und 180mm Super, und von allen Linsen bin ich positiv überzeugt.
Außerdem ist die "Qualität" der Kamera nur Nebensache. Diese trägt ja nicht zur Qualität der Bilder bei, da sie nur Objektivhalter und Filmträger ist. Verschluß und Blende sitzen ja im Objektiv, und diese sind von guter Qualität. Nachteilig ist nur die begrenzte Lichtstärke, bei den langen Brennweiten verursacht durch die 50mm-Durchmessergrenze.
Und wei schon geschrieben - es geht um das "langsame" Fotografieren. Vor allem fällt man auf mit einer solchen Kamera, und hat immer wieder Gesprächspartner - nicht nur der älteren Generation.
#1 von
chess
, 16.11.2009 10:28
. Die KB-Objektive waren in etwa auf dem Niveau der Minolta SR Objektive; besonders das 4/200mm war bereits bei Offenblende auf Kodachrome sehr scharf. Das 1.4/50mm hatte die üblichen Probleme dieser Species (wie starkes Koma bei f1.4); das 2.8/28mm gewisse Randprobleme bei weiter Öffnung. 
(Vermutlich schreibt hier in 50 Jahren jemand das Selbe über die heutigen Digitalkameras... 
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