ZITAT(kiteheinz @ 2009-10-10, 14:23) soweit mir bekannt ist, kann man die Karten nur in einer Kamera formatieren. In dieser Richtung hab ich auch schon alles versucht, nur bin ich halt kein Computerfachmann.
Falls es wirklich eine andere Möglichkeitgibt, bei der man keine Kamera braucht, bin ich auch sehr daran interessiert.[/quote]
Diese Möglichkeit gibt es in jedem Fall. Das Dateisystem selbst entspricht ja einem ganz normalen FAT-Dateisystem (FAT12 oder FAT16). Möglicherweise gibt es ein paar Besonderheiten wie eine unübliche logische Geometrie, an der weniger flexible Formatierprogramme scheitern, aber das ist kein grundsätzliches Problem. Wenn das nicht so wäre, könnte man ja unter einem Desktop-Betriebssystem gar nicht auf die Karte zugreifen, wenn man diese in einen anderen Kartenleser steckt.
Ich habe selbst keine RD-175, aber nach dem, was ich gelesen habe, scheint das eigentliche Problem diese unsichtbare MDC-Datei zu sein, die von den Spezialformatiertools für die Kamera zusätzlich angelegt wird. Ich vermute, daß die Kamera selbst nur relativ eingeschränkte Möglichkeiten besitzt, ein FAT-Dateisystem zu mounten und deshalb auf bestimmte zusätzliche Verwaltungsinformationen angewiesen ist, die in dieser speziellen Datei gespeichert werden (so ähnlich machen es jedenfalls die Data Memory Back DM-9 für die Dynax 9 und der Data Saver DS-100 für die Dynax 7). Aber egal wie, beim Formatieren wird diese Datei ja sowieso neu geschrieben, so daß die Informationen darin sich auf ein Minimum beschränken werden. Solange die Datei nicht regelrecht verdonglet mit einer bestimmten Kamera ist (warum sollte man das so machen?), besteht die Aufgabe lediglich darin, die Datei mit dem richtigen Inhalt an der richtigen Stelle auf dem Medium abzulegen - denn vermutlich ist es für die Kamera wichtig, daß diese Datei an einer bestimmten Stelle auf dem Medium liegt, und vielleicht darf sie auch nicht fragmentiert sein. Wenn man die Datei einfach nur per "COPY" auf eine andere Karte spielt, hat man keine Kontrolle darüber, wo sie physikalisch auf der Karte zu liegen kommt (ein Dateisystem soll das ja gerade kapseln und nach oben eine rein logische Schnittstelle auf der Basis von Dateinamen zur Verfügung stellen). Ein Formatierprogramm arbeitet nun aber gerade sowieso am Dateisystem vorbei und kann insofern auch irgendwelche Zusatzdateien an der richtigen Stelle ablegen (z.B. die Systemdateien unter DOS) bzw. selbst erzeugen.
Um aber herauszufinden, was wie genau benötigt wird, müßte man halt einfach mal Sektorabzüge (aka Diskimages) von ein paar frisch in der Kamera formatierten Karten analysieren. Ideal für eine Analyse wären die folgende Images:
1:1-Diskimage einer CF-Karte #A, die in einer Minolta RD-175 #B formatiert wurde (bitte Datums- und Uhrzeiteinstellung der Kamera vermerken)1:1-Diskimage der CF-Karte #A, die unmittelbar darauf nochmal in der Minolta RD-175 #B formatiert wurde (um herauszufinden, ob die MDC-Datei grundsätzlich immer neu geschrieben wird oder ob Informationen daraus übernommen werden, ob es Laufnummern gibt oder das Formatierdatum festgehalten wird - bitte Datums- und Uhrzeiteinstellung der Kamera vermerken)1:1-Diskimage einer anderen baugleichen CF-Karte #C, die unmittelbar darauf in der Minolta RD-175 #B formatiert wurde (um herauszufinden, ob die MDC-Datei grundsätzlich immer neu geschrieben wird oder ob Informationen daraus übernommen werden, ob es Laufnummern gibt oder das Formatierdatum festgehalten wird - bitte Datums- und Uhrzeiteinstellung der Kamera vermerken)1:1-Diskimage einer CF-Karte #A oder #C, die daraufhin in einer anderen Minolta RD-175 #D formatiert wurde (um herauszufinden, ob sowas wie eine Identifikationsnummer der Kamera auf die Karte geschrieben wird oder ob Karten unter gleichen Voraussetzungen identischen Inhalt haben)1:1-Diskimage einer CF-Karte #A oder #C, die in einer Agfa ActionCam #E formatiert wurde1:1-Diskimage einer größeren CF-Karte #F, die in Minolta RD-175 #B oder #C formatiert wurde (um herauszufinden, ob es Besonderheiten bei der Vergrößerung des Dateisystems gibt und um mehr über die Lage der MDC-Datei auf dem Medium herauszubekommen)1:1-Diskimage einer kleineren CF-Karte #G, die in Minolta RD-175 #B oder #C formatiert wurde (um herauszufinden, ob es Besonderheiten bei der Vergrößerung des Dateisystems gibt und um mehr über die Lage der MDC-Datei auf dem Medium herauszubekommen)
Generell wäre es hilfreich, von nahezu jeder Kartengröße, die die Kamera unterstützt, ein Sektorabzug zu bekommen. Dann können wir die Interna hier im Forum in Form einer Art Spezifikation dokumentieren, anhand derer andere dann entsprechende Formatierprogramme schreiben oder anpassen können, die völlig unabhängig von der Kamera oder SCSI-Hardware funktionieren. Ich will nichts versprechen (schon gar nicht kurzfristig, da meine Zeit sehr begrenzt ist), aber vielleicht würde ich da irgendwann auch selbst einspringen. Aber ohne Abzugsdateien ist so ein Unterfangen aussichtslos, da ja nur die wenigsten Leute die Kamera selbst besitzen.
Viele Grüße,
Matthias