ZITAT(happyc @ 2009-04-27, 9:58) ...den Spannhebel nimmst Du einfach nach oben ab, drehst ihn um knapp 180° gegen den Uhrzeigersinn, um die Feder zu entspannen, und hakst diese dann aus. Unter dem Spannhebel befindet sich noch eine Verschraubung, diese lösen - et voilá, fertig...
viel Erfolg!
alexander[/quote]
Pooooh.
Erst mal vielen Dank für die Infos. Das mit der Feder entspannen ging ja in der Tat recht einfach aber der Wiedereinbau der Feder war echt schwierig. Ich habe fast eine Stunde gebraucht. Das Problem ist gewesen, daß ich erstens die Ösen vertauscht habe. (Die kleinere kommt nach oben!!! Ich hatte aber den eckigen Teil oben am Hebel. Beim Filmtransport blieb der Hebel dann hängen. Außerdem weiß ich jetzt auch das auch eine mechanische Kamera Öl braucht. Die Feder hatte einiges davon. Auch das einfädeln in die "Hülse" und zuvor das einhaken in den interen Teil war schon sehr schwierig. Ok - jetzt weiß ich es wie es geht. Es sind die kleinen Tricks und Verhaltenssweisen der Bauteile die man einfach kennen muß.
Das Zählwerk setzte beim öffnen der Oberseite schon zurück. Ich konnte die Ursache nicht ausfindig machen. Es scheint aber irgendwie das Oberteil der Kamera an irgendeinem Bauteil des Zählwerkes minimal ran zu kommen. Beim 2. Zusammenbau funktionierte es dann einwandfrei. Vielleicht auch eine minimale Verharzung (von irgendwas). Nach ca. 100 Blindauslösungen kann ich jetzt sagen daß das Zählwerk wieder läuft.
Zum Okularverschluß:
[attachment=5322kularverschlu_.jpg]
Das war in der Tat ziemlich eindeutig. Eindeutig insofern, das man sofort erkennt wie der Verschluß funktioniert. "Sofort" natürlich relativ gesehen. An der Innenseite des Oberteil der XD7 befindet sich ein beweglicher Haken. Der eine Haken sorgt dafür, das der schwarze Hebel an der Außenseite nur maximal zwischen 6 Uhr und 9 Uhr beweglich ist. Der andere
widerum drückt im Innenleben der Kamera eine Art von Stahlfeder an einer Seite nach unten. Durch die Lagerungen der Stahlfeder (längliches dünnes Stahlblech könnte man es auch nennen) drückt der Haken an der linken Seite die Feder nach unten und hebt damit den von außen durch das Okular zu sehenden Verschluß nach oben. Ich habe leider kein Bild davon gemacht. Der Haken (oben im Bild) war leicht verbogen und konnte daher den Okularverschluß nicht ganz betätigen und daher sah man vorher nur, daß der Verschluß halb zu ist. Ich habe den Haken so gebogen, das es jetzt wieder funktioniert.
Was ich aber am meisten aus dieser Aktion mitgenommen habe, ist die Erkenntnis das die Verarbeitung der Kamera 1A ist. Überall lauern feinmechanische Schätze auf engstem Raum. Kein Grat, kein Spiel, kein Murks - ich weiß nicht wie klein japanische Hände sein müssen um sowas zu bauen aber das haben die "damals" perfekt gebaut. Selbst Teile wo ich überzeugt von war das es Kunstoff sei, waren aus Metall. Oder wußtet Ihr, das selbst der kleine rote Punkt an der Vorderseite der Kamera, oberhalb des Bajonetanschlusses, aus einem 2x1mm großen annehmbaren Metallplättchen besteht?
Dieses ist die Reparatur meiner XD7 Nr. 3 gewesen. Im nachhinein vermute ich, das der Verkäufer um die beiden Fehler wußte, da ich mit einer Lupe an 2 Schrauben Kratzspuren erkennen konnte. Nun habe ich also endlich auch diese XD7 Tip Top und kann darin wieder einen weiteren "Scala" einlegen. In Nr. 1 und 2 sind 50/100 bzw. 400 ASA Film drin. Außer vor einigen Wochen. Da habe ich mal einen mir bis dato unbekannten Film eingelegt. Einen E100VS. Als der aus der Entwicklung kam und ich den dann per Diaprojektor angeschaut habe, habe ich nur geschrien. Ich dachte ich würde Walt Disney Bilder gucken. Sowas von Bunt. Dagegen könnte man den Velvia 50 als Astia 100 durchgehen lassen.
Inzwischen habe ich heraus gefunden, das der E100VS DIA Film das "Profi" Gegenstück zum Kodak Extra Color sei. Na - ich habe wirklich gestaunt... und... irgendwie hat dieses knallbunte etwas. Ob ich es aber wagen würde 10 solcher Filme im Urlaub als einzige zu verknipsen... schwere Frage. Haha - ich habe wirklich gelacht und war trotzdem positiv von dem Film überrascht. Hätte ich nie geglaubt das es sowas überhaupt auf dem Markt gibt.
Ja Bernd - eigentlich habe ich auch fast gedacht die Kamera als Ersatzteillager liegen zu lassen. Aber glücklicherweise waren es bisher keine weiteren Mängel und mit etwas Ethanol ist die Kamera an den äußeren Metallteilen wieder richtig sauber geworden. (Vorbesitzer war wohl Raucher).
Für alle die XD5 und XD7 Kameras kaufen: Schaut sie Euch genau an und probiert alles aus. Kleinste Roststellen an Schrauben weisen auf Wasser hin, was die Kamera irgendwann ab bekommen hat. Ob es viel war oder wie anscheinend bei meiner Kamera Nr. 3 nur wenig das weiß man erstmal nicht. Die besten Erfahrungen habe ich übrigens mit Komplettangeboten gemacht. Also eine komplette Kameraausrüstung. Sieht man in einem Angebot vielleicht noch die handgehäkelte Tischdecke und ein Teil des Wohnzimmers, dann würde ich zumindest davon ausgehen das es kein "möchtegern" Händler ist. Am besten bischen warten und solch eine Ausrüstung persönlich abholen. So bekommt man einen Eindruck, was die Kamera so mit denjenigen erlebt hat. Kamera 1 und 2 habe ich bei Leuten persönlich abgeholt. In beiden Fällen waren es Sonntagskameras - mal für 2 Urlaube und 3 Hochzeiten oder so. Ansonsten wurden sie pfleglichst behandelt und verstaut. Wenn dann noch mit mit einem gewissen Stolz der unbenutzte Winder aus der Hülle gezogen und präsentiert wird, dann hat man einen Verkäufer vor sich, der um den Wert und die Qualität weiß. Nur wegen einer neuen Digiknipse und "Vernunftsgründen" haben die Familienväter es mir verkauft. Ich persönlich habe von allen Kameras bei diesen beiden Nr. 1 und 2 immer das beste Gefühl. Halt das Gefühl eine Top erhaltene Kamera in der Hand zu halten. Absolute wachsamkeit, wenn irgend etwas (auch an Zubehör) defekt oder nicht gepflegt aussieht. Meist ein erster Hinweis , das nochmehr Mängel auftauchen könnten. Hat zum Beispiel das Objektiv an der Kamera irgend eine Delle, so muß man davon ausgehen das auch die Kamera mit dranhing, als es zu der Delle kam. Top erhaltene XD7 Kameras von Sammlern bzw. Kennern erreichen mühelos 100-150 Euro. Meist ist auch die Lichtdichtung gleich mit erneuert und es wird ein Umtauschrecht angeboten. Wer das geringste Risiko eingehen will, der kauft dort - natürlich ist der Preis auch um einiges höher. Vorsicht bei Objektiven die nicht von Minolta stammen. Vorsichtig gesagt kann man mit Tokina und Vivitar Objektiven zwar echte Schätze zum günstigen Preis erwerben (Vivitar 28mm F=2,8 oder Telebrennweiten von Tokina) aber generell lautet die Devise das die Minolta Objektive absolut Top sind. Allerdings teils mit abstrichen an Minolta Objektiven die den Aufdruck "Rokkor" nicht tragen. Die wurden teilweise dann von Subunternehmern für Minolta gebaut. Im Einzelfall hier im Forum nach der entsprechenden Diskussion suchen. Soweit meine frischen Erfahrungen aus 8 Monaten "Minolta" und "Analog" von mir.
Grüße,
Oliver