RE: Serien-Portraitfotografie

#1 von neubi100 , 01.02.2009 12:52

Hallo zusammen,

wollte nicht immer nur Fragen stellen sondern auch mal Erfahrungen berichten.

Ich stand vor der Aufgabe, ca. 60 Leute für eine Liste zu portraitieren. Die Bilder werden voraussichtlich in einer Größe von maximal 4x6 cm auf Prospekten oder in der Zeitung gedruckt. Das hat (will jetzt nicht unbescheiden sein) prima geklappt und ich wollte Euch die verwendete Technik beschreiben.

Eingesetzte Geräte:
Sony Alpha 700 + Control-Grip (wie auch immer der jetzt genau heißt)
Minolta AF 1,4/85 G
Minolta 5600 HS-D
Minolta Reflexschirm-Set V
großer kreisförmiger weißer Reflex-Schirm (ca. 1,5 m Durchmesser
2 (einfache) Stative
Reflekta Dia-Leinwand mit weißer und grauer Oberfläche
Stuhl

Der Stuhl wurd leicht in Richtung des Blitzes gedreht, so daß das Modell nicht frontal zur Kamera sitzt. Der Hintergrund wurde durch die graue Fläche der Dia-Leinwand neutralisiert. Es hat sich bewährt, auch die Dia-Leinwand leicht zu drehen (in anderer Drehrichtung zum Stuhl, also weg vom Blitz). Irgendwie waren so die Schatten auf der Leinwand geringer. Der Blitz mit Reflexschirm wurde leicht oberhalb des Gesichtes, mittels des Statives links vor dem Modell platziert. Der große Reflexschirm wurde mit Hilfe des zweiten Statives relativ nahe rechts am Kopf des Modells angebracht. Wichtig ist, daß er sich hauptsächlich vor dem Modell befindet, weiter hinten nutzt er nichts.

Das Feintuning der Ausleuchtung (Positionierung von Blitz und Reflexschirm) mußte durch einige Probeaufnahmen erfolgen.

Kameraeinstellungen:
Zeitautomatik
Blende 4
Autofokus: manuelle Meßfeldwahl
ISO 200
Bildstil: Portrait
Weißabgleich: Blitz
Bildgröße: 12MP
Qualität: Jpeg extrafein

Der Blitz wurde natürlich drahtlos mit dem internen Blitz der Alpha 700 ausgelöst.
Da die Aufnahmen alle in Hochformat erfolgten, war der Control-Grip eine enorme Erleichterung.
Es hätte sich vielleicht angeboten, den Kameragurt zu entfernen. Der ist mir öfters vors Okular gebaumelt.
Es empfiehlt sich, immer mindestens 2, besser drei Aufnahmen zu machen. Bei der ersten sind die Augen meist zu, bei den Folgeaufnahmen hat sich das Auge größtenteils an den Vorblitz gewöhnt.
Manche Menschen sind so empfindlich, daß es nahezu unmöglich ist, ein Bild mit voll geöffneten Augen zu bekommen. Hier blieb nur das Ausweichen auf einfallendes Tageslicht, Erhöhung auf ISO400 und bestmögliches Abstützen der Kamera.
Bei dem gewählten Arbeitsabstand und der Arbeitsblende 4 waren die Ohren bereits leicht unscharf. Macht sich gut bei älteren Menschen, denen Haare aus den Ohren wachsen. Das wird dann ganz gut kaschiert.

Viele Grüße,
Thomas


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