RE: Canon CanoScan FS2710 für S/W-Negative geeignet?

#1 von mumpf ( gelöscht ) , 05.01.2009 12:12

Aus dem Nachlass meiner Mutter möchte ich ca. 15 24x36 S-W Negativ-Rollen (jeweils ca. 40 Bilder, eingenäht in Seidenpapier, aus den 40'er und 50'er Jahren) ohne ICE einscannen bzw. einscannen lassen. Evtl. finde ich auch noch Mittelformat-Negative...
Meine Mutter hat u.a. mit einer alten Zeiss mit Tessar 2.8 fotografiert, daher müssten 2700 dpi reichen bei dem alten Filmmaterial, vielleicht wären auch 2200 dpi besser (?). Sie hatte in den 50'er Jahren ein eigenes Atelier und vorher bei Marta Hoepffner mit Solarisationen gearbeitet. Daher sollte die Scan-Qualität einigermassen stimmen (falls das Filmmaterial überhaupt noch ok ist). Abzüge bzw. Reproduktionen werden wohl nicht grösser als A4 werden.

Ist dafür der Canon CanoScan FS2710 geeignet? Laut Bedienungsanleitung muss ich einen Rahmen für jedes Negativ verschieben, danach einzeln scannen und nach 3 Negativen den Halter herausziehen. Die Negative müsste ich dann in Streifen à 6 Aufnahmen zerschneiden. Gibt es dafür günstige Schneidebretter? Oder reicht eine gute Schere und Baumwollhandschuhe plus Flach-Pinzette? Möchte möglichst wenig Fingerabdrücke und Staub drauf bekommen. Von der Optik soll der Scanner ja ganz gut sein. Hier und hier. Reichen ca 4000 Graustufen? Sorry, wenn das naiv klingt, habe mich selber nie so furchtbar für Fotografie interessiert.

Das habe ich an Negativem gefunden:
"Wer Dias mit sehr dünnen Rähmchen (z.B. Kodakrähmchen) scannt benötigt ein zweites leeres Rähmchen, welches als Distanzstück auf der linken Seite mit eingeschoben wird. Ansonsten ist das Bild zu stark links und der Autofokus des Scanners kriegt das ganze nicht mehr scharf.

Für Filmstreifen liegt ein Halter bei, der Streifen bis sechs Bilder fasst. Leider muss man trotzdem für jedes Bild den Halter herausziehen, einen Schieber verschieben und den Halter wieder in den Scanner stecken. Automatisches Scannen mehrere Bilder ist also nicht möglich."

Ich würde dann schauen, dass ich das Gerät gebraucht bekomme. Bis zu welchem Limit soll man da mitsteigern? Da das Gerät kein ICE hat, habe ich mir als obere Grenze EUR 50 gesetzt. Auch wegen einer dual-boot Konfiguration mit Windows NT oder Windows 98 oder funktioniert dieser Scanner auch unter Windows XP ohne Zicken?

Dachte auch an einen Minolta Dimage Elite 2900.

Kann jemand alternativ dazu einen S/W Scanservice, der Filmrollen einscannt, empfehlen?

Gruss

mumpf


mumpf

RE: Canon CanoScan FS2710 für S/W-Negative geeignet?

#2 von matthiaspaul , 06.01.2009 01:54

Willkommen im Forum!
ZITAT(mumpf @ 2009-01-05, 12:12) Ist dafür der Canon CanoScan FS2710 geeignet?[/quote]
Leider kenne ich den Scanner nicht aus eigener Anschauung, kann insofern nur Mutmaßungen über die Qualität anstellen.
ZITATOder reicht eine gute Schere und Baumwollhandschuhe plus Flach-Pinzette? Möchte möglichst wenig Fingerabdrücke und Staub drauf bekommen.[/quote]
Baumwollhandschuhe sind jedenfalls "Pflicht" bei solchen Arbeiten. :-)
ZITATReichen ca 4000 Graustufen?[/quote]
Das hängt immer vom Anwendungsfall ab. Für das Betrachten am Monitor (Web) mag das ausreichen.

Nach Deiner Beschreibung hat Deine Mutter wohl durchaus ambitioniert fotografiert. Deshalb würde ich an Deiner Stelle versuchen, das Maximum aus den Bildern rauszuholen, was technisch machbar ist, ohne "unsinnig" zu werden, einfach um die Bilder digital in bestmöglicher Qualität zu konservieren. Ich würde das auch dann machen, wenn die Qualität für eine vielleicht gerade konkret anstehende Anwendung noch nicht unbedingt benötigt würde, denn das kann sich ja später immer noch ergeben - und wer weiß, in welchem Zustand die Filme dann sind.

Gegenüber einem Scanner, der Graustufen nur mit 12 Bit pro Kanal scannen kann, würde ich einen Scanner vorziehen, der 16 Bit pro Kanal schafft. Das liefe dann also auf einen Scanner hinaus, der im Farbmodus 48 Bit ausschöpfen kann.

Wenn Du nur Schwarzweißbilder scannen möchtest, muß der Scanner kein ICE unterstützen, da ICE aus technischen Gründen mit normalen Schwarzweißfilmen leider sowieso nicht funktioniert. Die GEM-Kornglättungsfunktion könnte allerdings nützlich sein.

Ein Problem mit dem von Dir genannten Canon-Scanner könnte auch aus der Schnittstelle zum Rechner hin erwachsen. Unterstützt Dein Rechner SCSI? Laut der Seiten im Web besitzt der Scanner nämlich ein SCSI-Interface. Das ist zwar ein hochwertiger Interface-Typ (gegenüber Parallel-Port-Scannern oder USB 1.x), aber leider inzwischen nur noch in Nischen zu finden. Die Einrichtung von SCSI unter DOS-basierten Windows-Versionen wie Windows 98 SE ist kein großes Problem. Ob es aber unter Windows XP funktioniert, hängt sehr vom Einzelfall und der Verfügbarkeit entsprechender Treiber ab. Mit älteren Treibern gibt es hier leider regelmäßig Probleme. Ein Scanner mit USB 2.x- oder FireWire-Anschluß wäre vermutlich die bessere Wahl, wobei man auch dann passende Treiber benötigt.

Sollte die mitgelieferte Scan-Software selbst nicht unter Windows XP laufen, dann käme als alternative Scan-Software Hamricks VueScan in Frage, das sowohl unter Windows 98 als unter Windows XP läuft und für wenig Geld absolut professionelle Ergebnisse liefert. Der Canon CanoScan FS2710 wird (wie hunderte andere Scanner) unterstützt.

Du schreibst oben, daß Du bis 50 Euro mitsteigern würdest wollen. Nun, ich habe keine Ahnung, für was dieser Canon-Scanner üblicherweise über den Tisch geht, aber um das mal in Relation zu setzen: Auch auf dem Gebrauchtmarkt fangen halbwegs gute Filmscanner bei 200 - 400 Euro an, und die auch professionelle Ansprüche zufriedenstellenden Geräte liegen gebraucht eher bei 500 - 1000 Euro für Kleinbildformatscanner. Wenn der Scanner auch noch Mittelformat verarbeiten können soll, wird es nochmal deutlich teurer und Du mußt mit 1000 - 2000 Euro für Gebrauchtgeräte rechnen. Es gibt auch Scanner, die komplette Filmrollen auf einmal scannen können, ohne daß Du diese zerschneiden müßtest. Aber auch das kostet Aufschläge. Das sind jetzt nur grobe Hausnummern, aber sie liegen allesamt weit oberhalb von 50 Euro.

Für die doch recht begrenzte Anzahl Filme lohnt es sich von daher in Deinem Fall vermutlich kaum, einen Scanner anzuschaffen - es sei denn, Du willst ihn danach wieder verkaufen oder kommst auf den Geschmack und steigst auch selbst mehr in die Fotografie ein. Sowas soll ja schon vorgekommen sein... ;-)

Mit 50 Euro wirst Du allerdings auch bei einem guten Scandienst nicht hinkommen. Es gibt jede Menge Scanservices im Netz und die Preise unterscheiden sich z.T. erheblich. Für einen guten Batchscan (4000 dpi, 16 Bit pro Kanal) ohne Extras wie Mehrfachbelichtung o.ä. mußt Du wohl mit etwa 0,70 - 1,50 Euro pro Bild rechnen, mit Extras oder individueller Bearbeitung kann es z.T. auch deutlich teurer werden, aber das lohnt sich natürlich nur für Top-Aufnahmen.

Andererseits, wenn Du zum Einstieg für 50 Euro einen Scanner bekommen kannst, warum nicht? Vielleicht reicht Dir die Qualität ja - es hängt, wie gesagt, von den eigenen Ansprüchen ab. ardon:
ZITATDachte auch an einen Minolta Dimage Elite 2900.[/quote]
Auch dieses Gerät ist schon recht betagt. Bei Konica Minolta kann man aber Treiber für Windows XP runterladen (siehe Links über diesem Forum). Der Scanner wird ebenfalls auch von VueScan unterstützt. Was die Hardware-Ausstattung angeht, der Scanner besitzt kein ICE (was aber bei Schwarzweiß-Negativen auch nichts bringen würde), sampled mit 12 Bit pro Kanal und besitzt ein SCSI-Interface. Auch mit diesem Modell habe ich keine eigenen Erfahrungen.
ZITATKann jemand alternativ dazu einen S/W Scanservice, der Filmrollen einscannt, empfehlen?[/quote]
Ich habe dort noch keine Bilder scannen lassen, aber um mal einen von vielen Scanservices im Netz zu nennen:

http://www.filmscanner.info/Preise.html

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Canon CanoScan FS2710 für S/W-Negative geeignet?

#3 von mumpf ( gelöscht ) , 07.01.2009 09:42

Hallo Matthias

Danke für das freundliche Willkommen

ZITATLeider kenne ich den Scanner nicht aus eigener Anschauung, kann insofern nur Mutmaßungen über die Qualität anstellen.[/quote]
"It produces excellent results with every film type I've tried. I was especially pleased with the scans from some dense black & white film that gave me trouble on the older Polaroid Sprintscan 35."

Flimsy Neagative film holder that is difficult to use

"The only reason I gave it 4 instead of 5 stars is the 3.2 Dymanic Range."

"CANOCRAFT FS3.6.1 SCANNER DRIVER SOFTWARE = HORRIBLE"

Die Qualität scheint für s-w sehr gut zu sein (zumindest für den technischen Standard vor ca. 7-8 Jahren), allerdings ist der Filmhalter etwas fummelig. VueScan werde ich mir dann evtl. zulegen müssen, falls mir die Canon SW genaus wenig liegt.


ZITAT... würde ich an Deiner Stelle versuchen, das Maximum aus den Bildern rauszuholen, was technisch machbar ist, ohne "unsinnig" zu werden, einfach um die Bilder digital in bestmöglicher Qualität zu konservieren. Ich würde das auch dann machen, wenn die Qualität für eine vielleicht gerade konkret anstehende Anwendung noch nicht unbedingt benötigt würde, denn das kann sich ja später immer noch ergeben - und wer weiß, in welchem Zustand die Filme dann sind.[/quote]

Macht Sinn. Von http://www.scanservice-oberberg.de habe ich die Mitteilung bekommen, dass die Filmrollen als Ganzes verarbeitet werden können. Es heisst: "Bei dem älteren Filmmaterial dürfte die Scanauflösung von 2700 ppi in der Tat ausreichen um alle Informationen aus
dem Film herauszuholen. ...
Sofern Sie die Bilddateien selber nicht mehr bearbeiten möchten, empfehlen
wir Ihnen außerdem die Scanoption "individuelle Tonwertkorrektur", bei der
wir bei jedem einzelnen Scan Helligkeit und Kontrast nachbearbeiten."

Habe auch von anderen Scanservices Preise eingeholt. Die von filmscanner.de liegen schon deutlich d'rüber: 28 Cent (> 500 Stück) http://www.scanservice-oberberg.de/html/pr..._kleinbild.html vs. 45 Cent http://www.filmscanner.info/Preise.html. Die von Dir vorgeschlagenen 4000 dpi wären dann für Ausdrucke A3 bei 300 dpi, oder?

ZITATEin Problem mit dem von Dir genannten Canon-Scanner könnte auch aus der Schnittstelle zum Rechner hin erwachsen. Unterstützt Dein Rechner SCSI? Laut der Seiten im Web besitzt der Scanner nämlich ein SCSI-Interface. Das ist zwar ein hochwertiger Interface-Typ (gegenüber Parallel-Port-Scannern oder USB 1.x), aber leider inzwischen nur noch in Nischen zu finden.[/quote]

Mit SCSI habe ich noch nicht gearbeitet, aber Adaptec-Adapter lt. Kompatibilitätsliste sind nicht allzu teuer. Evtl. nehme ich auch den alten Mac meines Bruders mit eingebautem SCSI. Lt. dem amazon-link ist die Installation unter W2000 etwas nervig, aber ich hätte auch noch einen alten W98 Computer.

Werde versuchen, den Scanner für wenig Geld zu ergattern. Würde ein paar einzelne Kodachrome Dias einscannen. Wenn ich mit dem Ergebnis und der Relation zum Zeitaufwand einigermassen zufrieden bin, dann kann ich mir immer noch etwas besseres leisten. Muss ich mir für Farbe dann nocb ein Kalibriergerät für den Monitor anschaffen? Bräuchte ich das für s-w auch?

Gruss

mumpf


mumpf

RE: Canon CanoScan FS2710 für S/W-Negative geeignet?

#4 von no_use , 07.01.2009 15:23

Hallo!

Weiß nicht genau wie es mit dem Canon Scanner aussieht.
Aber für SW eignet sich wohl auch sehr gut der KB-Scanner von Quato.
Die Leute von Monochrom bieten ihn für nur rund 400€ an und laut ihren Aussagen,
ist er besser als die Nikon-Scanner für SW-Scans geeignet, weil er ein anderes Licht hat.
Der Scanner von Plustek ist baugleich, ohne Mac-Treiber.

Wenn es nur um Kleinbild geht und du schon einen Auflichtscanner hast, bzw nicht benötigst,
würde ich zu so einem Scanner greifen.

LG
Clemens


no_use  
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Registriert am: 23.08.2006


RE: Canon CanoScan FS2710 für S/W-Negative geeignet?

#5 von mumpf ( gelöscht ) , 07.02.2009 20:38

ZITATAuch auf dem Gebrauchtmarkt fangen halbwegs gute Filmscanner bei 200 - 400 Euro an, und die auch professionelle Ansprüche zufriedenstellenden Geräte liegen gebraucht eher bei 500 - 1000 Euro für Kleinbildformatscanner.[/quote]

Wer noch einen braucht:

auf ricardo.ch wird der FS2710 zum Sofortkaufpreis von SFr 100 (also ca. EUR 70) verkauft. Der Nikon LS-1000 ging vor ein paar Wochen für SFr 45 weg...


mumpf

   


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