RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#1 von matthiaspaul , 19.10.2008 02:29

Liebe Mitglieder,

im Netz gibt es erstaunlich wenig Informationen zu den Steuerprotokollen, mit denen sich modernere Diaprojektoren mit serieller Schnittstelle ansteuern lassen. Zwar werden die Projektoren von den einschlägigen PC-Steuer-Software-Angeboten unterstützt, aber da nicht sichergestellt ist, ob es noch Upgrades und Bugfixes gibt, wie lange diese kommerziellen Lösungen überhaupt noch verfügbar bleiben werden, und weil die Informationen zu den Protokollen vermutlich auch nicht mehr werden, ist es vielleicht sinnvoll, diese Informationen zu sammeln, z.B. um freien Softwareentwicklern die Entwicklung von Steuersoftware und Anpassungen für Projektoren zu ermöglichen, die sie selbst nicht besitzen und dementsprechend auch nicht testen können.

Meines Wissens besitzen die folgenden Projektoren eine generelle Möglichkeit zur Steuerung per PC via serieller Schnittstelle, ohne dabei den Umweg über eine Dia-AV-Steuer-Hardware gehen zu müssen:

Kodak Ektapro (fast alle Familienmitglieder)Leica Pradovit (einige Modelle)Rollei Rolleivision twin digital P, twin MSC P und dual P (einige Modelle)Braun (mindestens ein Modell: Braun Paximat Multimag SC 669)Reflecta Diamator (mehrere Modelle)Kindermann Silent und MPC (einige Modelle)Simda (einige Modelle)Elmo (mindestens ein Modell: Elmo Omnigraphic 252 AF RAS)Navitar (einige Modelle)Vicom (einige Modelle)
Gibt es weitere Projektoren, die eine PC-Steuerung erlauben oder Projektoren, die andere Schnittstellen verwenden?

Falls Ihr über entsprechende Informationen zur Ansteuerung von Diaprojektoren (und anderem Dia-AV-Zubehör) auf Hard- und Softwareebene verfügt, wäre es schön, wenn Ihr diesen Thread entsprechend ergänzt.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#2 von matthiaspaul , 19.10.2008 02:41

Eines der am weitesten verbreiteten Steuerprotokolle für Diaprojektoren dürfte das Kodak Ektapro P-COM-Protokoll sein:

P-COM:

- Der Buchstabe "P" in P-COM und P-Bus steht laut der Kodak Ektapro P-COM-Spezifikation für "projector", laut dem Kodak Ektapro Service Manual allerdings für "presentation".

- "P-COM-in": 9-poliger D-Sub-Anschluß, weiblich:

1
2
3
4
 
   5 4 3 2 1
  \o o o o o/
   \o o o o/
    9 8 7 6
 



Pin 1: reserviert - verbunden mit Pin 4 und 6 (laut Service Manual) oder nicht belegt (laut P-COM-Spezifikation)
Pin 2: TxD-out - Datenausgang des Projektors zum Steuercomputer oder vorherigen Projektor hin gehend
Pin 3: RxD-in - Dateneingang des Projektors vom Steuercomputer oder vorherigen Projektor her kommend
Pin 4: reserviert - verbunden mit Pin 1 und 6 (laut Service Manual) oder nicht belegt (laut P-COM-Spezifikation)
Pin 5: GND - Signalmasse
Pin 6: reserviert - verbunden mit Pin 1 und 4 (laut Service Manual) oder nicht belegt (laut P-COM-Spezifikation)
Pin 7: nicht belegt (laut Service Manual und P-COM-Spezifikation)
Pin 8: nicht belegt (laut Service Manual und P-COM-Spezifikation)
Pin 9: nicht belegt (laut Service Manual und P-COM-Spezifikation)
Schirm: durchverbunden

- "P-COM-out": 9-poliger D-Sub-Anschluß, männlich:

1
2
3
4
 
   1 2 3 4 5
  \* * * * */
   \* * * */
    6 7 8 9
 



Pin 1: reserviert - verbunden mit Pin 4 und 6 (laut Service Manual) oder nicht belegt (laut P-COM-Spezifikation)
Pin 2: RxD-in - Dateneingang des Projektors vom nächsten Projektor in der Kette her kommend
Pin 3: TxD-out - Datenausgang des Projektors zum nächsten Projektor in der Kette hin gehend
Pin 4: reserviert - verbunden mit Pin 1 und 6 (laut Service Manual) oder nicht belegt (laut P-COM-Spezifikation)
Pin 5: GND - Signalmasse
Pin 6: reserviert - verbunden mit Pin 1 und 4 (laut Service Manual) oder nicht belegt (laut P-COM-Spezifikation)
Pin 7: nicht belegt (laut Service Manual und P-COM-Spezifikation)
Pin 8: nicht belegt (laut Service Manual und P-COM-Spezifikation)
Pin 9: nicht belegt (laut Service Manual und P-COM-Spezifikation)
Schirm: durchverbunden

- Die Verbindung zwischen Computer und Projektor und zwischen den Projektoren wird über 1:1-Kabel hergestellt, die auf der einen Seite eine 9-polige D-Sub-Buchse, auf der anderen Seite einen 9-polige D-Sub-Stecker besitzen. Dabei müssen nur die Leitungen 2, 3 und 5 sowie Schirm durchverbunden werden. Es kann allerdings auch nicht schaden, ein vollbestücktes Kabel zu verwenden. In manchen Konstellationen mag es hilfreich sein, in dem Kabel PC-seitig die Leitungen 1, 4 und 9 (d.h. die Signale DTR, DSR und DCD/CD) sowie die Leitungen 7 und 8 (d.h. die Signale RTS und CTS) jeweils in den Steckern miteinander zu verbinden, aber nicht durchzuschleifen.

- asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C), Dreidraht-Interface (RxD/TxD/GND) mit Signalpegeln +/-12V
- kein Hardware-Handshake
- kein Flow-Control (wie XON/XOFF)
- Baudrate: 9600 Baud
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 1 Stoppbit, keine Parität ("N"

Liste bekannter Projektoren (und anderer Endgeräte) mit P-COM-Unterstützung:
Kodak Ektapro 4010 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "4010/7000"Kodak Ektapro 4020 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "4020", nur P-COM-in, kein AdreßwahlschalterKodak Ektapro 5000 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "5000"Kodak Ektapro 5020 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "5020", nur P-COM-in, kein AdreßwahlschalterKodak Ektapro 7000 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "4010/7000"Kodak Ektapro 7010 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "7010/7020", P-COM-in und P-COM-outKodak Ektapro 7020 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "7010/7020", P-COM-in und P-COM-outKodak Ektapro 9000 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "9000", P-COM-in und P-COM-outKodak Ektapro 9010 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "9010/9020", P-COM-in und P-COM-outKodak Ektapro 9020 -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "9010/9020", P-COM-in und P-COM-outKodak Ektapro 9020/CINE -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "???", P-COM-in und P-COM-outLeica Pradovit RT-m -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "???", P-COM-in und P-COM-out, ähnlich Kodak Ektapro 9020Leica Pradovit RT-s -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll (Modell "???", nur P-COM-in, ähnlich Kodak Ektapro 5020Leica Pradovit PC -> Kodak Ektapro P-COM-Protokoll Untermenge (Modell "???", P-COM-in und P-COM-out, kein Adreßwahlschalter (automatisch aufsteigende Adressierung entlang der P-Bus-Kette)Denon MiniDisc Recorder (welche?)Barco Videoprojektoren (welche?)AVC Relais-Adapter "P-COM RA4"AVC Analog-Ausgang-Adapter "P-COM VA4"AVC Analog-Ausgang-Adapter "P-COM SVA2"AVC IR-Transmit-Adapter "P-COM IRA1"AVC RS232-Transmit-Adapter "P-COM RSA2"AVC Midi-Transmit-Adapter "P-COM MIA1"Bässgen "APEX" in P-COM-Emulation
Welche sonstigen Projektoren (beliebiger Hersteller) unterstützen das P-COM-Protokoll?

Im Anhang ein paar offizielle Dokumente zum P-COM-Protokoll. Kennt Ihr weitere Details zum Protokoll, Besonderheiten in der Implementierung bei bestimmten Modellen, undokumentierte Funktionen (das P-COM-Protokoll wird z.B. beim Ektapro 7020 und Ektapro 9020 auch von der Kodak-Diagnosesoftware TL-4575 ("System Report" Menü im Service benutzt), usw?

http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?p=933#933

(EDIT: Leica hat mir - meinen konkreten Detailfragen ausweichend - inzwischen lapidar mitgeteilt, daß die Leica-Projektoren voll kompatibel zum P-COM-Protokoll seien und keine Besonderheiten bekannt seien. Aus Anwendersicht mag das zutreffen, für Entwickler, die mehr als die Grundfunktionen nutzen möchten, ist eine solche Auskunft aber wenig zufriedenstellend.)

Bei dieser Gelegenheit noch ein kleiner Aufruf zur Ermittlung der Projektoridentifizierung für Besitzer der Leica-Projektoren Pradovit RT-m, Pradovit RT-s und Pradovit PC und anderer nicht genannter Geräte mit P-COM-Unterstützung:

Falls ein entsprechender DIP- oder Drehschalter zur Adreßwahl vorhanden ist, stellt den Projektor bitte auf "ID 0" (falls nicht, muß der Inhalt des ersten Bytes der Befehlsfolge angepaßt werden - siehe angehängte Dokumentation) und schaltet den Projektor (erst) danach ein, so daß er mit dieser Adresse arbeitet. Bitte schließt die P-BUS-In-Buchse des Projektors an eine serielle RS232C-Schnittstelle eines PCs an und sendet mit den oben angegebenen Übertragungsparameter die folgende Folge aus 3 Bytes an den Projektor:

07h, D0h, 00h

Der Projektor sollte auf den Befehl "System Return" mit einer Sequenz aus 5 Bytes antworten, von denen die Projektor-ID im dritten Byte codiert ist:

0000xxxxb ???
0001xxxxb ???
0010xxxxb ???
0011xxxxb ???
0100xxxxb Kodak Ektapro 4020
0101xxxxb Kodak Ektapro 5000
0110xxxxb Kodak Ektapro 5020
0111xxxxb Kodak Ektapro 4010 / 7000
1000xxxxb Kodak Ektapro 7010 / 7020
1001xxxxb Kodak Ektapro 9000
1010xxxxb Kodak Ektapro 9010 / 9020
1011xxxxb ???
1100xxxxb ???
1101xxxxb ???
1110xxxxb ???
1111xxxxb ???

Am besten gebt alle 5 Bytes an, da auch in den anderen Bytes u.U. interessante Informationen zur Modellidentifizierung gesendet werden.

Viele Grüße,

Matthias

EDIT: Die folgende Datei ist leider zu groß zum Hochladen, enthält aber auch einige hier interessante Informationen, deshalb stattdessen ein Link auf eine Quelle im Web: http://www.visualartists.ie/projector_slide_userguide.pdf


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#3 von matthiaspaul , 19.10.2008 03:09

Simda S:

- 6-polige DIN-Buchse (1, 2, 3, 4, 5, Mitte 6):

Pin 1: Bildtransport rückwärts (gegen Pin 3 schalten)
Pin 2: Bildtransport vorwärts (gegen Pin 3 schalten)
Pin 3: +30V Ausgangsspannung, max. 200mA
Pin 4: Fokusmotor (je nach Richtung gegen Pin 3 (+) oder Pin 6 (-) schalten)
Pin 5: TxD-out (an Pin 2 einer 9-poliger D-Sub RS232) (Achtung; Konflikt mit "Typ K"-Fernbedienungen, bei denen über eine zweite Schaltwippe auch Pin 5 wahlweise auf Pin 3 oder Pin 6 geschaltet werden kann!
Pin 6: GND (an Pin 5 einer 9-poliger D-Sub RS232)
Shield: RxD-in (an Pin 3 einer 9-poliger D-Sub RS232) -- ziemlich unorthodoxe Verwendung!

9-polige D-Sub-Buchse:

Offenbar verfügen nur Simda 3245 AF und Simda 3445 AF zusätzlich über eine 9-polige D-Sub-Buchse mit Dreidraht-Verbindung:

Pin 1: nicht belegt
Pin 2: TX-IN (vom PC zum Projektor)
Pin 3: RX-OUT (vom Projektor zum PC)
Pin 4: nicht belegt
Pin 5: GND
Pin 6: nicht belegt
Pin 7: nicht belegt
Pin 8: nicht belegt
Pin 9: nicht belegt

- asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C), Dreidraht-Interface (RxD/TxD/GND) mit Signalpegeln +/-12V
- kein Hardware-Handshake
- Flow-Control: SIMDA
- Baudrate: 9600 Baud
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 2 Stoppbits, keine Parität ("N"

Liste bekannter Projektoren mit Simda S-Protokoll:
TAV Simda 3232 -> (Modell-ID "32" laut Programmierhandbuch)TAV Simda 3232 AF -> (Modell-ID "33" laut Programmierhandbuch)Kompatibel 3234 -> (Modell-ID "34" laut Programmierhandbuch)TAV Simda 3240 -> (Modell-ID "40" laut Programmierhandbuch, unterstützt ab Firmware 1.3)TAV Simda 3240 K -> 6-pol DIN?TAV Simda 3240 AF -> (Modell-ID "41" laut Programmierhandbuch)TAV Simda 3240 K AF -> 6-pol DIN?TAV Simda 3245 -> (Modell-ID "45" laut Programmierhandbuch)TAV Simda 3245 AF -> 9-pol D-Sub und 6-pol DINTAV Simda 3262 -> (Modell-ID "62" laut Programmierhandbuch, unterstützt ab Firmware 2.5), 6-pol DINTAV Simda 3445 -> (Modell-ID "45" laut Programmierhandbuch)TAV Simda 3445 AF -> (Modell-ID "??", 9-pol D-Sub und 6-pol DINTAV Simda 3462 -> (Modell-ID "64" laut Programmierhandbuch, unterstützt ab Firmware 2.5), 6-pol DINKompatibel 6000 -> (Modell-ID "60" laut Programmierhandbuch)Kompatibel 7000 -> (Modell-ID "70" laut Programmierhandbuch)Kompatibel 8000 -> (Modell-ID "80" laut Programmierhandbuch)
Kennt Ihr weitere Modelle mit PC-Unterstützung oder andere Revisionen des angehängten Programmierhandbuchs (in Version 5)?

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#4 von matthiaspaul , 20.10.2008 00:35

Kindermann silent MPC

- Kindermann Kabel #8128 (olig Modular auf 9-polig D-Sub):

1
2
3
4
5
6
 
    +--+
+--+    +--+
|          |
| oooooooo |
+----------+
  12345678
 


Pin 1: GND - verbunden mit Pin 5 einer 9-poligen D-Sub-Buchse
Pin 2: RxD - Dateneingang des Projektors, verbunden mit Pin 3 (TxD) einer 9-poligen D-Sub-Buchse
Pin 3: TxD - Datenausgang des Projektors, verbunden mit Pin 2 (RxD) einer 9-poligen D-Sub-Buchse
Pin 4: reserviert
Pin 5: unbekannt - verbunden mit Pin 4 (DTR) einer 9-poligen D-Sub-Buchse
Pin 6: reserviert
Pin 7: reserviert
Pin 8: reserviert

- asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C), Vierdraht-Interface (RxD/TxD/DTR/GND) mit Signalpegeln +/-12V
- kein echtes Hardware-Handshake
- Flow-Control: unbekannt
- Baudrate: 4800 Baud oder 9600 Baud projektorabhängig
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 2 Stoppbits, keine Parität ("N"

Liste bekannter Projektoren mit Kindermann-Protokoll-Unterstützung (Unterschiede im Detail):
Kindermann Silent 2500 select (optionale serielle Schnittstelle http://groups.google.de/group/de.alt.fotog...c2e00a10b?hl=de )Kindermann Silent 2500 select S (#8116) (4800 Baud)Kindermann Silent 2500 MPC (#8119)Kindermann Silent 2500 MPC memory (#8118) (9600 Baud Standard, am Projektor konfigurierbar)Kindermann diafocus 2500 MPC (#8033)Kindermann diafocus 2500 MPC memory (#8034)(Vermutung: Kindermann diafocus 66 MPC)Kindermann diafocus 66 MPC memory (#8015)(Vermutung: Kindermann diafocus MPC 250) (#8020)(Vermutung: Kindermann diafocus MPC 250 memory) (#8025)
Könnt Ihr das Vorhandensein einer PC-Schnittstelle bei diesen Modellen bestätigen oder kennt Ihr weitere Kindermann-Projektormodelle mit PC-Unterstützung?

http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?p=1098#1098
http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?t=255
http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?t=181

Die offizielle Kindermann-Software-Programme zur Projektorsteuerung für den Kindermann Silent 2500 select S, Kindermann Silent 2500 MPC und Kindermann Silent 2500 MPC memory hieß seit 1996 Slidesoft (#8041) für Windows, vormals Ziegler Slidesoft. Daneben gab es auch noch MPC.objects (#8042).

Das folgende Beispielprogrämmchen und die unten angehängten Dateien stammen von Stephan Linz und wurden hier zu Archivzwecken eingefügt, da aus ihnen möglicherweise verschiedene Details des Protokolls rückentwickelt werden können:

http://www.li-pro.net/diavision.phtml

FORWARD.BAS

1
2
3
4
5
6
7
8
 
REM COM2 Oeffnen und Steuerleitungen deaktivieren
OPEN "COM2: 4800, N, 8, 2, RS, CS0, CD0, DS0" FOR OUTPUT AS #1
 
REM 0 = Projektoradresse (A, B) -- Master
REM 9 = MOVE-Befehl
REM 01 = Vorwaerts A -- Master
A$ = "0901":
PRINT #1, A$; CHR$(32)
 


Er schreibt, daß sein Programm für den Kindermann Silent (2500?) select S und den Kindermann (Silent) 2500 MPC geeignet sei. Allerdings ist das bislang einzige Kommando, das ich darin dokumentiert gefunden habe, "0901 " für einen Vorschub zum nächsten Bild. Offenbar werden die Befehle sehr terminalfreundlich als vierstellige Zahlencodes in ASCII-Zeichenketten codiert übermittelt und mit Leerzeichen getrennt.

Einem älteren Prospekt kann man entnehmen, daß der Kindermann diafocus 2500 MPC und Kindermann diafocus 2500 MPC memory u.a. folgende Steuermöglichkeiten über die serielle Schnittstelle bietet:

- Überblendzeiten 0 bis 99 Sekunden
- 3 Flash-Geschwindigkeiten
- Freie Diaanwahl
- unabhängige Überblendung Kanal A/B
- Projektorstatusmeldung

vermutlich auch:

- 8 verschiedene Überblendzeiten zwischen 0 und 16 Sekunden
- automatischer Diawechsel des dunklen Projektors auf Wunsch
- Überblendungen können umgekehrt, beschleunigt, verlangsamt oder eingefroren werden
- Alternieren für Schaukeleffekte
- getrenntes Ein- und Ausblenden beider Projektoren
- 100% Einblendung
- Diatransport vor-/rückwärts
- Flash-Funktion für beide Projektoren
- Programmsteuerung über Timer mit wählbarer Überblend- und Diastandzeit
- Homestellung für Magazin
- Lichthelligheit in % setzen für Projektor A und B oder zwei Helligkeitsstufen für zweiten Projektor?

Vom Kindermann diafocus 66 MPC memory ist bekannt, daß er u.a. folgende Möglichkeiten bietet:

- Alternieren
- Überblenden
- Ein-/Ausblenden Proejtkor A und B
- Blinken
- Einfrieren Projektor A und B
- Diatransport vor-/rückwärts
- Lichthelligheit in % setzen für Projektor A und B
- Setzen von manuellen Synchronisationszeitpunkten

Der kommerzielle Anbieter Arndt Kritzner hat sein Programm ArcControl/DiaShow ebenfalls im Quelltext veröffentlicht:

http://www.kritzner.de/pages/ArcControl/dia_proj.html

Aus dem Quelltext der Datei "dia_proj.pas" lassen sich etliche weitere Befehle entnehmen, u.a. auch, daß sich die Befehle z.T. zwischen den Modellen unterscheiden.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#5 von matthiaspaul , 20.10.2008 00:37

Noch ein paar nicht öffentliche Dateien zu Kindermann-Projektoren...

Und ebenso für Rollei twin MSC P...


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#6 von matthiaspaul , 21.10.2008 01:20

Rollei Rolleivision 35 twin digital P:

- Asynchrone serielle Schnittstelle mit 5V-TTL-Pegeln (über externen Schnittstellenkonverter (siehe Anhang) kompatibel mit V.24/V.28 (RS232C) mit Signalpegeln +/-12V)
- Hardware-Handshake
- Flow-Control: unbekannt
- Baudrate: 1200 Baud
- 1 Startbit, 7 Datenbits, 2 Stoppbits, gerade Parität ("E"

Belegung der 6-poligen DIN-Buchse des Rollei Rolleivision 35 twin digital P (der Projektor besitzt zusätzlich auch noch die "normale" olige DIN-Buchse):

Pin 1: Eingang serielle Daten (RD)
Pin 2: Eingang Hardware-Handshake (s. unten)
Pin 3: 5V-Ausgang, max. 50mA
Pin 4: Ausgang Hardware-Handshake (RTS)
Pin 5: Ausgang serielle Daten (TD)
Pin 6: Masseanschluß

Im Anhang zu diesem Beitrag finden sich zwei (identische) Schaltpläne für den TTL-auf-RS232-Schnittstellenkonverter (absolute Standardbeschaltung). Interessant ist allerdings, daß sich dieser Schaltplan leicht von dem Schaltplan unterscheidet, der im Benutzerhandbuch des Rolleivision 35 twin digital P für das Rollei Interface-Kabel mit der Artikelnummer #83884 abgedruckt ist:

Die Beschaltung der 6-poligen Buchse ist zwar identisch, ebenso werden ein MAX232 Pegelwandler und 4 Invertergatter benötigt. Das Signal, das durch den MAX232 zum Pin 2 der DIN-Buchse geht, kommt im Originalschaltplan jedoch nicht - wie erwartet - von "CTS" beschriftet, sondern von "DTR" (Pin 20 eines 25-poligen D-Sub-Verbinders nach altem PC-Standard). An der 25-poligen Buchse sind belegt: Pin 2 (Ausgang Daten über MAX232 und Inverter an Rollei "RD", Pin 3 (Eingang Daten von MAX232 von Inverter von Rollei "TD", Pin 5 (Eingang Handshake von MAX232 von Inverter von Rollei Handshake-Ausgang), Pin 6 (über 10K an DSR), Pin 7 (an GND) und Pin 20 ("DTR" über MAX232 über Inverter an Rollei Handshake-Eingang).

Rollei Rolleivision twin MSC P und Rolleivision 66 dual P:

- Asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C) mit Signalpegeln +/-12V (9-polige D-Sub-Buchse)
- kein Hardware-Handshake
- Flow-Control: unbekannt
- Baudrate: 9600 Baud
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 1 Stoppbits, keine Parität ("N"


Liste bekannter Projektoren mit Rollei-Protokoll-Unterstützung (Unterschiede im Detail):
Rollei Rolleivision 35 twin digital P (#83730) (benötigt externen Pegelkonverter z.B. Rollei PC-Interface-Kabel #83884)Rollei Rolleivision twin MSC 300 P (#64200, #64501)Rollei Rolleivision twin MSC 330 P (#38030 / EAN 40-21136-38030-5)Franke & Heidecke / Rollei Rolleivision twin MSC 325 P (#38110 / EAN 40-21136-38110-4, #38112 / EAN 40-21136-38112-8)Franke & Heidecke / Rollei Rolleivision twin MSC 535 P (#38150 / EAN 40-21136-38150-0, #38152 / EAN 40-21136-38152-4)Franke & Heidecke / Rollei Rolleivision 66 dual P (#10784 / EAN 40-21136-10784-1)
Original-Software von Rollei:

Magic DiaEdit 1.xx (DOS) (#98793, #98828) für Rolleivision 35 twin digital P mit Schutzmodul (grün?). Das neuere DiaEdit 1.10 (Win) (#66994, 0-21136-66994-3) für die Rolleivision twin MSC P Serie mit Schutzmodul (grün) war ursprünglich für Windows 95 und Windows NT ab 4.0 im Handel erhältlich, die Version DiaEdit (Win) 1.14 für Windows 2000 und XP kann aber inzwischen in deutsch, englisch und französisch kostenfrei bei Franke & Heidecke heruntergeladen werden:

http://www.franke-heidecke.net/

Andreas Spiegls Steuerprogramme DiaShow 1 für den Rolleivision 35 twin digital P und DiaShow 2.11 für den Rolleivision twin MSC 300 P Projektor:

http://spiegl.de/andy/market/rollei/
http://spiegl.de/andy/shareware/

Michael Neuroths Programm MinDia zur Steuerung der Rolleivision 35 twin digital P und Rolleivision twin MSC 300 P Projektoren:

http://sourceforge.net/projects/mindia/
http://mindia.sourceforge.net/

Alle drei Programme enthalten in den Hilfedateien ("diashow.hlp" bzw. "deutsch.hlp" bzw. den Quelltexten ("rolleicom.cpp" viele Hinweise auf die Kommandosprache der beiden Diaprojektoren, die sich im Detail unterscheiden.

Eine auch noch aktuell gepflegte kommerzielle Software namens TwinLightControl (für Rolleivision MSC 300 P u.a.) findet sich hier:

http://www.quivertree.de/
http://www.quivertree.de/Index.htm

Auch der Rolleivision 66 dual P muß wohl ein leicht unterschiedliches Protokoll verwenden, denn zumindest bei den kommerziellen Dia-AV-Anlagen findet sich in der Regel ein separater Menüpunkt für diesen Projektor.

Zumindest zum Rolleivision 35 twin digital P gab es offenbar ein Programmierhandbuch, das vermutlich auch direkt von Rollei (heute Franke & Heidecke) verfügbar ist:

http://www.testreports.co.uk/photography/a...eview-10392.asp
ZITATPrinted Instruction Manual, Rollei Rolleivision 35 Twin Digital - Programming Book 1990, pages 17, €8.95[/quote]

EDIT: Siehe unbedingt auch hier:

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=22096

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#7 von matthiaspaul , 24.10.2008 12:16

Navitar Gruppe 1:

9-poliges RS232 1:1 Kabel

Pin 1: reserviert
Pin 2: RxD
Pin 3: TxD
Pin 4: reserviert
Pin 5: GND
Pin 6: reserviert
Pin 7: reserviert
Pin 8: reserviert
Pin 9: Remote Start (mit Pin 5 verbinden)

- asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C), Dreidraht-Interface (RxD/TxD/GND) mit Signalpegeln +/-12V
- kein Hardware-Handshake
- Flow-Control: XON/XOFF
- Baudrate: 9600 Baud
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 2 Stoppbits, keine Parität ("N"

Liste bekannter Projektoren, die dieses Protokoll unterstützen:
"Navitar Supernova 10K Digital" High Intensity Slide Projector"Navitar Supernova 10K-DM Digital" High Intensity Slide Projector Dissolve Model (AVL)"Navitar Supernova 10K-DM Digital" High Intensity Slide Projector Dissolve Model (Dataton)
Unterstützte Befehle (es scheint sich um eine Untermenge der Simda S-Befehle (s.o.) zu handeln):

"bxx" Random access x = slide 1-80
"j00" Slide forward
"j01" Slide backward
"j05" Shutter open
"j06" Shutter close
"j07" Focus 1 step forward
"j09" Focus 1 step backward
"j11" Reset projector
"j12" Slide position
"j22" Projector version
"j23" Software version
"j24" Autoshow switch on
"j25" Timer switch on
"j26" Autoshow / Timer switch off
"j27" Auto focus switch on
"j28" Auto focus switch off


Navitar Gruppe 2:

9-pin D-Sub 1:1

1
2
3
4
 
   5 4 3 2 1
  \o o o o o/
   \o o o o/
    9 8 7 6
 


Pin 1: reserviert
Pin 2: TxD
Pin 3: RxD
Pin 4: reserviert
Pin 5: GND
Pin 6: reserviert
Pin 7: reserviert
Pin 8: reserviert
Pin 9: reserviert

Liste bekannter Projektor-Modelle mit dieser Schnittstelle:
Navitar Videomate 7500XY (NTSC)Navitar Videomate 7500XYP (PAL)
Nähere Informationen sind nicht bekannt.


Navitar Gruppe 3:

Liste von Projektoren, die bekanntermaßen serielle Schnittstellen gemäß RS232 unterstützen, ohne daß dazu jedoch näheres bekannt ist:
Navitar Xenon 560RARS-232Navitar Xenon 750RARS-232
Beide Geräte basieren auf Navitar ColorPro Modellen.

Es ist nicht bekannt, ob diese drei Projektorgruppen miteinander kompatible oder verwandte Befehle verwenden.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#8 von matthiaspaul , 25.10.2008 00:25

Vicom

Elektromechanisch baugleich dem Navitar Supernova 10K verwenden die Vicom-Geräte offenbar z.T. ein anderes Protokoll:

1
2
3
4
 
   1 2 3 4 5
  \o o o o o/
   \o o o o/
    6 7 8 9
 


- asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C), Dreidraht-Interface (RxD/TxD/GND) mit Signalpegeln +/-12V
- kein Hardware-Handshake
- Flow-Control: unbekannt
- Baudrate: 9600 Baud
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 2 Stoppbits, keine Parität ("N"

9-poliges RS232 1:1 Kabel

Pin 1: reserviert
Pin 2: TxD
Pin 3: RxD
Pin 4: reserviert
Pin 5: GND
Pin 6: reserviert
Pin 7: reserviert
Pin 8: reserviert
Pin 9: Fernzündung der Lampe (mit Pin 5 verbinden)

Projektoren, die dieses Vicom-RS232-Protokoll unterstützen:
Vicom Supernova 10K StandardVicom Supernova 10K DigitalVicom Supernova 10K DMX
Unterstützte Befehle (Eingaben abgeschlossen jeweils mit <CR> - es scheint sich um eine Untermenge des Simda-S-Protokolls (s.o.) zu handeln):

"bxx" Go to slide xx = slide 1-80, then returns acknowledge "$"
"j00" Slide forward, then returns acknowledge "$"
"j01" Slide backward, then returns acknowledge "$"
"j05" Shutter open, then returns acknowledge "$"
"j06" Shutter close, then returns acknowledge "$"
"j07" Move focus forward, then returns acknowledge "$"
"j09" Move focus backward, then returns acknowledge "$"
"j11" Reset projector with home,, then returns acknowledge "$". Wait 3 seconds before new command
"j12" Slide position ("12$" for slide 12, "99$" if zero has not been met)
"j24" Autoshow switch on
"j25" Timer on
"j26" Timer off (Autoshow off?)
"j27" Autofocus on
"j28" Autofocus off


9-poliges RS232 1:1 Kabel

Pin 1: reserviert
Pin 2: seriellle Daten
Pin 3: serielle Daten
Pin 4: reserviert
Pin 5: GND
Pin 6: reserviert
Pin 7: reserviert
Pin 8: reserviert
Pin 9: optional mit 24V/200mA belegt (zumindest beim Vicom Wega 1200)

- asynchrone serielle Schnittstelle gemäß V.24/V.28 (RS232C), Dreidraht-Interface (RxD/TxD/GND) mit Signalpegeln +/-12V
- kein Hardware-Handshake
- Flow-Control: unbekannt
- Baudrate: 9600 Baud
- 1 Startbit, 8 Datenbits, 1 Stoppbits, keine Parität ("N"

Projektoren, die dieses Vicom-Local-Protokoll unterstützen:
Vicom Supernova 10K Digital (Baudrate einstellbar, Echo und Verbosity-level konfigurierbar)Vicom Supernova 10K DMX (Baudrate einstellbar, Echo und Verbosity-level konfigurierbar)Vicom Wega 1200
Befehle (mit <CR> quittiert):

"p0" Power aus
"p1" Power an
"+" nächstes Dia
""? vorheriges Dia
"sxx" gehe zu Dia Nummer xx
"z" Timer Zeit in Sekunden
"m" Timer Minimum
"n" Timer Maximum
"t0" Timer aus
"t1" Timer an
"i" Systeminformationen ausgeben
"h" Hilfe aufrufen

Projektoren, die zusätzlich das Kodak P-COM-Protokoll (und optional das Simda-Protokoll) unterstützen:
Vicom Supernova 10K DigitalVicom Supernova 10K DMX


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#9 von matthiaspaul , 08.11.2008 18:24

Meine Informationen zu den Reflecta-Projektoren mit serieller Schnittstelle sind leider sehr spärlich, aber trotzdem möchte ich ein paar Informationen zu den Geräten hier anhängen:
Reflecta Diamator 3000 IC / Braun Paximat Multimag SC669

Der derzeit noch aktuelle Reflecta Diamator 3000 IC verfügt über eine serielle Schnittstelle und ist mit großer Wahrscheinlichkeit baugleich mit dem ebenfalls derzeit aktuellen Top-Modell von Braun, dem Braun Paximat Multimag SC669. Leider habe ich bisher weder von Reflecta noch von Braun Phototechnik auch nur eine wie auch immer geartete Antwort auf meine mehrmaligen Anfragen bezüglich einer Beschreibung der Steuerprotokolle bekommen. Vielleicht steht in der Anleitung der beiden Projektoren ja näheres? Gibt es - abgesehen von m.objects - überhaupt irgendeine Steuersoftware, die diese Projektoren unterstützt? Liefert Reflecta oder Braun selbst irgendeine Software mit? Gibt es noch andere OEMs, die diesen Projektor vertreiben (im Ausland werden Reflecta-Projektoren wohl von Bogen Imaging bzw. Bowens vertrieben)?

Wie auch immer, Reflecta hatte auch schon früher Diamator-Modelle im Programm, die über eine serielle Schnittstelle verfügten. Leider habe ich keinen Überblick darüber, welche Modelle es alle gab, zwei Geräte habe ich aber im Netz erwähnt gefunden:

Reflecta Diamator 1508

http://www.mobjects.com/forum/viewtopic.php?t=55
ZITATich habe Diaprojektoren "Reflecta Diamator 1508", die über eine serielle Schnittstelle (und über eine 14-polige AV-Buchse) verfügen. Ich möchte die Projektoren über die serielle Schnittstelle steuern. Die Schnittstellenkofiguration (1200 Baud, 8 Datenbits, ...) und Steuerbefehle (z.B. "C00&" habe ich von Reflecta bekommen.[/quote]
Leider wird dort nicht erwähnt, wofür der Steuerbefehl "C00&" genau steht, aber wenn es sich nicht um eine zufällige Übereinstimmung handelt, dürfte es sich um eine Variante des Simda-S-Protokolls (s.o.) handeln (demnach dann Lichtsteuerung). In welchem Umfang dieses Projektormodell jedoch das Simda-Protokoll unterstützt, ist mir nicht bekannt.
Im Zusammenhang mit den Reflecta-Projektoren der Diamator 15xx Baureihe wird auch immer wieder der Name Agfa erwähnt, ob aber die hier relevanten Modelle mit serieller Schnittstelle auch noch auf Agfa zurückgehen, weiß ich leider nicht.

Reflecta Diamator 1504 AF

http://groups.google.de/group/de.alt.fotog...rojektor+Pinout
ZITATSeit neuerem bin ich stolzer Besitzer eines Diaprojektors `Reflecta Diamator 1504 AF'. Neben diversen anderen netten Features verfügt das Gerät über eine serielle Schnittstelle (RS232C bzw. V.24), die allerdings, wie nicht anders zu erwarten war, in der Anleitung unterdokumentiert ist (außer einem Pinout ist nichts dabei).

Da ich darauf brenne, damit etwas rumzuspielen, und, wenn möglich, nicht erst das "Programm für handelsübliche Computer", das die Firma Reflecta anbietet, erstehen und (pst) disassemblieren will o.ä., nun meine Frage: Weiss jemand Näheres über die Verbindung von Compi und Projektor? Interessant wären vor allem Übertragungsparameter, Steuerbefehle und der geheimnisvolle "RS232 in use"-Pin da, wo mein Computer die "Ring indicator"-Leitung hat.[/quote]

Reflecta Diamator 2502 AF

Für diesen Projektor, der u.a. über eine 6-polige DIN-Buchse mit serieller Schnittstelle verfügt, hat Thomas Pantzer eine rudimentäre DOS-Software zur Ansteuerung entwickelt (leider funktionieren die meisten Links auf der Seite nicht mehr):

http://www.informatik.uni-leipzig.de/~pant...index.html#reqs

Dem ist zumindest zu entnehmen, daß dieser Projektor über Kommandos für die folgenden Funktionen verfügt (welche das sind, bleibt unbekannt):
ZITAT# (next) pulls the next diapositive from the cartridge
# (previous) pull the previous diapositive
# (fade)
* dims the light down or
* pulls the next diapositive and turn the light on These are two functions are carried out alternately. I don't know how to fetch the internal state variable of the controller on the diamator projector, so the program cannot determine what action comes next. Simply press again this button to get in sync.
# (delay) sets the time constant for function "FADE" 0..99
# (brightness) lets you manually control the brightness 0..99
# (mixer) 0..99[/quote]
Eine kurze Analyse der .DBN-Dateien ergab folgende Codierung der wenigen Befehle in .DBN-Dateien. In welche Binärbefehlssequenzen für den Projektor die Software diese "Makros" umwandelt, ist mir nicht bekannt, aber immerhin bekommt man schon mal eine Vorstellung davon, welche Befehle überhaupt zur Verfügung stehen und welche davon Argumente tragen. Die Software erwartet auch eine wie auch immer geartete Quittung vom Projektor und läßt sich ohne angeschlossenen Projektor kaum bedienen (Timeouts). Vielleicht hilft das ja jemand weiter, die Befehle zu entschlüsseln.
DIM -> Binär in. DBN-Datei: 1Dh, 00h, x, y; Beispiel: +5 -> x=05h y=00h; Beispiel: -5 -> x=FBh, y=FFh; Wertebereich 0..99
BRIGHTNESS -> Binär in. DBN-Datei: 1Bh, 00h, x, y; Beispiel: 65 -> x=41h, y=00h; Wertebereich: 0..99
NEXT -> Binär in. DBN-Datei: 18h, 00h
PREVIOUS -> Binär in. DBN-Datei: 19h, 00h
FADETIME -> Binär in. DBN-Datei: 1Eh, 00h, x, y; Beispiel: 2 -> x=02h, y=00h; Wertebereich: 0..99
FADE -> Binär in. DBN-Datei: 1Ah, 00h
SYNC -> Binär in. DBN-Datei: 20h, 00h (unbekannt, ob das überhaupt ein Befehl für den Projektor ist)

Reflecta Diamator 2505 AF IF (#2505)
Besitzt ebenfalls eine serielle Schnittstelle zur Steuerung über einen Computer.

Reflecta Diamator AF Vision 3000

Besitzt definitiv eine 25-polige Sub-D-Buchse für eine serielle Schnittstelle. Protokoll unbekannt.

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=34833

Reflecta Diamator AF Vision 4000

Besitzt wahrscheinlich ebenso eine 25-polige Sub-D-Buchse für eine serielle Schnittstelle. Protokoll unbekannt.

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=34833


Es gab auch ein Modell Reflecta Diamator 2506 AF-IR, das aber vermutlich nicht über die Möglichkeit zur Computersteuerung verfügt.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#10 von matthiaspaul , 16.11.2008 04:27

Mindestens ein Diaprojektor von Elmo verfügt ebenfalls über eine Steuermöglichkeit über serielle Schnittstelle gemäß RS232C-Standard. Leider konnte ich keine Informationen zum Protokoll finden, jedoch läßt die Tatsache, daß der Elmo Omnigraphic 252 AF RAS sowohl eine 9-polige D-Sub-Buchse (IN) als auch einen 9-polige D-Sub-Stecker (OUT) zur Kaskadierung weiterer Projektoren besitzt, die Vermutung zu, daß dieser Projektor das Kodak P-COM-Protokoll unterstützen könnte. Auch das Vorhandensein eines DIP-Schalters zur Adreßwahl (16 Adressen) würde darauf hindeuten. Das (schwer lesbare) Datum des Prospekts von "11/89"(?) spricht allerdings dagegen, da meines Wissens Kodak das P-COM-Protokoll erst 1992 eingeführt hat. Wer weiß Genaueres?

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Sammlung verschiedener Projektorsteuerprotokolle

#11 von Binze , 07.08.2009 16:46

QUOTE (matthiaspaul @ 2008-10-19, 1:41) (EDIT: Leica hat mir - meinen konkreten Detailfragen ausweichend - inzwischen lapidar mitgeteilt, daß die Leica-Projektoren voll kompatibel zum P-COM-Protokoll seien und keine Besonderheiten bekannt seien. Aus Anwendersicht mag das zutreffen, für Entwickler, die mehr als die Grundfunktionen nutzen möchten, ist eine solche Auskunft aber wenig zufriedenstellend.)

Bei dieser Gelegenheit noch ein kleiner Aufruf zur Ermittlung der Projektoridentifizierung für Besitzer der Leica-Projektoren Pradovit RT-m, Pradovit RT-s und Pradovit PC und anderer nicht genannter Geräte mit P-COM-Unterstützung:

Falls ein entsprechender DIP- oder Drehschalter zur Adreßwahl vorhanden ist, stellt den Projektor bitte auf "ID 0" (falls nicht, muß der Inhalt des ersten Bytes der Befehlsfolge angepaßt werden - siehe angehängte Dokumentation) und schaltet den Projektor (erst) danach ein, so daß er mit dieser Adresse arbeitet. Bitte schließt die P-BUS-In-Buchse des Projektors an eine serielle RS232C-Schnittstelle eines PCs an und sendet mit den oben angegebenen Übertragungsparameter die folgende Folge aus 3 Bytes an den Projektor:

07h, D0h, 00h

Der Projektor sollte auf den Befehl "System Return" mit einer Sequenz aus 5 Bytes antworten, von denen die Projektor-ID im dritten Byte codiert ist:[/quote]

Meinen Pradovit PC habe ich über die serielle Schnittstelle mit meinem PC verbunden und dafür ein kleines Programm zum Austesten von Befehlen in LabVIEW implementiert. Viel Zeit habe ich noch nicht investiert, aber es scheint mir, als ob beim Pradovit PC lediglich eine Steuerung OHNE Rückmeldung von Informationen möglich ist. Das würde bedeuten, dass die TxD Leitung überhaupt nicht in Anspruch genommen wird.

Auf die oberen 3 Bytes, sowie andere Befehle zur Abfrage von z.B. "System Status" kommt nicht ein einziges Byte zurück. Einen Programmierfehler kann ich ausschließen. Am Kabel liegts auch nicht. Die "Direct Mode"-Befehle funktionieren dagegen einwandfrei (Vor, Zurück, Schärfe einstellen...).
Habe ich vielleicht irgendetwas übersehen?

In den nächsten Tagen werde ich noch einige Sachen ausprobieren, aber so wie das ausschaut, hat man mit den Ektapro-Modellen von Kodak mehr Möglichkeiten als mit den Leica-Projektoren mit serieller Schnittstelle. Die volle Kompatipilität vom P-COM-Protokoll auf Leica-Modelle stimmt also nicht. - Es ist in jedem Fall eine Untermenge des Protokolls.

Grüße, Simon

Edit: RxD durch TxD ersetzt


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