ZITAt (harubang @ 2008-06-30, 21:17) Gestern nun hatte ich Gelegenheit mit einem Mitglied eines sehr aktiven Fotoclubs zu sprechen, der mir Erfahrungen eines anderen Mitglieds weitergab: Etliche (welche wußte er nicht! Minolta Optiken seien zwar an der dynax 7 D noch gut gewesen, an der alpha 700 aber "grottenschlecht".
Originalzitat: Testbilder mit Canon und Nikon waren "knackscharf", die mit alpha "Brei" - Er redete von Projektionen mit einem Misubishi Beamer der 4000 € - Klasse.[/quote]
Der gute Mann hatte offenbar keine Ahnung von dem, worüber er spricht. Im besten Fall hatte der verwendete Beamer eine Auflösung von 1920x1080. Im Vergleich zu den 4272x2848 Pixeln der A700 ist das herzlich wenig. Selbst wenn das Objektiv das Potential der A700 nicht voll ausschöpfen konnte, nach dem Herunterskalieren sollten keine Unschärfen bleiben, die nicht aus Fokussierung oder Verwackeln stammen. Ganz wesentlich ist, wie die Bilder herunterskaliert wurden. Wird z.B. IrfanView mit den Standardeinstellungen benutzt und einfach durch die Bilder gezappt, ist das Bild der Dynax 7D tatsächlich besser als das der A700, weil nicht so stark heruntergerechnet werden mußte. Wird aber richtig eingestellt und die Resample Funktion aktiviert, sieht das Ergebnis schon ganz anders aus. Es liegt also am verwendeten Software Algorithmus. Gleiches gilt natürlich auch für die Bildbetrachtung am Monitor.
Nach dem (softwareseitigen) Verkleinern eines Bildes sieht dieses im Allgemeinen erstmal etwas unscharf aus. Daher ist es meist notwendig, das Bild nach dem Verkleinern nachzuschärfen. Auch das kann IrfanView, wenn man es passend einstellt. Wenn ich Bilder mit dem Beamer oder am Flachbildschirm präsentiere, rechne ich sie vorher so herunter, daß die Hardwareauflösung des Beamers / Bildschirms nicht überschritten wird. Das läßt sich im Batchbetrieb in IrfanView inkl. Resample und Schärfung in Null-Komma-Nix erledigen. Wahrscheinlich haben das die Bildlieferanten von den anderen Systemen getan, während die Bilder der A700 unpassend oder garnicht aufbereitet wurden. Wenn dann noch die Auflösung des Ausgabegerätes nicht mit der des Beamers harmoniert, gibt es eine weitere Qualitätsverschlechterung. Bessere Beamer können zwar auch skalieren, aber das ist wieder ein verlustbehafteter Schritt.
Hinzu kommt natürlich wie die Kameraeinstellungen waren, mit der die projizierten JPGs erzeugt wurden. Die A700 ist von Hause aus zurückhaltend was Schärfung, Kontrast und Sättigung angeht, um auch bei JPG viel Spielraum zur Nachbearbeitung zu lassen. Es ist ein Leichtes dies durch Änderung der Einstellungen an der Kamera oder durch Nachbearbeitung der Bilder bzw. bei der Verarbetung von RAW-Dateien zu ändern.
Natürlich werden aufgrund der höheren Auflösung manche Schwächen von Objektiven an der A700 stärker sichbar als an der Dynax 7D, aber für eine Beamerprojektion reicht auch das von Dir verwendete Kit-Objektiv. Die Minolta und Sony Objektive bieten das gleiche und in manchem Fall auch ein höheres Qualitätsniveau als die vergleichbaren Objektive von Canon und Nikon, in jedem Objektivprogramm gibt es einige schwächere und auch ganz hervorragende Optiken.
ZITAt (harubang @ 2008-06-30, 21:17) Woraus resultiert eigentlich eine besondere Eignung für digitale Fotografie? (War da nicht etwas mit dem möglicht parallel und rechtwinkligen Einfall der Lichstrahlen auf den Sensor?)
Also: Ich hab meine alpha mit dem Kit-Objektiv 18-70 mm erhalten und gleich mal so ein bißchen getestet:
Kamera aufs Stativ, steady-shot aus und schön zum Bücherregal ausgerichtet (Randverzeichnung sieht man dann prima! Ergebnis: Kit Objektiv fällt deutlich gegen Minolta 24 - 85 mm ab,
letzteres ist bei Abblendung um zwei Stufen für meine Begriffe absolut scharf und kontrastreich, zur Beurteilung habe ich die Bilder auf dem Monitor bis auf 800 % vergrößert.
Macro 2,8/100 mm D (letzte Ausführung mit der "Minolta" Gravur): Alles bestens! Ebenso 2,8/200 G, 1,4/50 mm und das 2,8/20 mm
Reicht die Beurteilung per Monitor oder muß man zwangsläufig beamen?[/quote]
Ein Objektiv braucht keine spezielle Qualifikation für digitale Fotografie, allenfalls eine bessere Vergütung der Hinterlinse, damit es nicht zu Reflexionen zwischen Hinterlinse und Sensor kommt, aber das ist im Regelfall eher ein imaginäres Problem an den Minolta Objektiven. Der Unterschied kommt vor allem aus den anderen Sehgewohnheiten, weil sich die Leute die Bilder in einer Detailgenauigkeit und Vergrößerung auf dem Monitor anschauen, bei der schon minimale Unterschiede deutlich werden. So erscheint manches in der 1:1 Darstellung oder gar Vergrößerung schlecht, was in der Praxis völlig ausreichend für ein gutes Bild ist. Natürlich sind Deine hervorragenden Festbrennweiten besser als das 50 Euro Zoom 18-70. Gerade die von Dir genannten Objektive sind auch wunderbar an einer digitalen Kamera zu gebrauchen.
Die Beurteilung am Monitor ist wesentlich besser als am Beamer, denn das Qualitätsniveau eines guten Monitors habe ich noch bei keinem Beamer gesehen.
ZITAt (harubang @ 2008-06-30, 21:17) Woraus resultiert eigentlich eine besondere Eignung für digitale Fotografie? (War da nicht etwas mit dem möglicht parallel und rechtwinkligen Einfall der Lichstrahlen auf den Sensor?)[/quote]
Das wirkt sich am Sensorrand vor allem als Vignettierung aus, spielt aber bei den aktuellen Sensoren im APS-C Format nur noch eine geringe Rolle. Bei Vollformat hingegen gibt es mit etlichen Objektiven der Konkurrenz erhebliche Probleme. Wie das bei Sony / Minolta ist, werden wir erst nach dem Erscheinen der A900 feststellen können.
ZITAt (harubang @ 2008-06-30, 21:17) Ich denk mir, wenn ich an der alpha ein Objektiv verwende, das eigentlich 24x36mm ausleuchten sollte, dann fallen die kritischen Randbereiche doch sowieso dem Formatbeschnitt zum Opfer und nur die meist bessere Mitte trägt zum Bild bei![/quote]
So ist es weitgehend auch und wenn das Objektiv in der Mitte gut genug ist, bekommst Du am APS-C Sensor ein gutes Bild.
Zum Thema Buch: Neben dem Buch der Scheibels, gibt es auch ein Buch unseres Forumsbetreibers Frank Exner zur A700. Ich kenne allerdings keins der Bücher.