QUOTE (Giovanni @ 26. 6. 2008, 15.14 h) QUOTE (01af @ 26. 6. 2008, 14.03 h) Eine weitere ernstzunehmende Alternative wäre ein AF 1:1,7/50 mm oder AF 1:1,4/50 mm mit ein oder zwei achromatischen Nahlinsen.[/quote]Nee [...]. Einerseits gehen diese Normalobjektive auch ohne Nahlinsen bis 45 cm, und näher wird man für Gemälde selten ran müssen. Zweitens sind zumindest mit Nahlinsen die Bildfeldwölbung und die Verzeichnung für Reproduktionen inakzeptabel.[/quote]
Seufz
Man stellt bei Reproduktionen hohe Ansprüche an die Abbildungsgeometrie. Daher sollte man es vermeiden, bei Nicht-Makro-Objektiven an deren Nahgrenze zu arbeiten, weil bei ihnen Verzeichnung und Bildfeldwölbung im Nahbereich zunehmen. Deswegen gibt's ja Nahlinsen, und zwar -- ich wiederhole es extra für dich und ähnliche Blitzmerker noch einmal -- achromatische. Diese erlauben es dem Grundobjektiv, trotz kurzer Gegenstandsweite im Fernbereich zu arbeiten (Kollimator-Wirkung), wo seine Verzeichnung und seine Bildfeldwölbung minimal sind und damit seine Repro-Eignung maximal ist. Das heißt, selbt in einem Entfernungsbereich, den ein normales 50er auch ohne Hilfsmittel erreicht -- z. B. 1 m --, wird die Abbildungsleistung durch eine passende Nahlinse verbessert. Natürlich darf die Nahlinse ihrerseits nicht mehr optische Probleme herbeiführen als sie löst. Deshalb muß es eine achromatische sein, und man sollte auch ein bißchen abblenden (mindestens auf f/5,6, besser auf f/8 bis f/11).
Also: ein normales 50er kommt im gemäßigten Nahbereich -- also dem Bereich, wie er für Gemäldereproduktionen benötigt wird -- mit achromatischer Nahlinse auf eine höhere Abbildungsleistung als ohne Nahlinse und nahezu auf dieselbe Leistung wie ein Makro-50er. Nur die Verzeichnung, obschon mit Nahlinse minimal, wird beim Makro noch geringer sein, nämlich praktisch gleich null. Also noch einmal: Ein normales 50er mit achromatischen Nahlinsen ist eine mehr als brauchbare Alternative zu einem echten Makro, auch wenn letzteres selbstverständlich die Ideallösung ist und bleibt.
QUOTE (Giovanni @ 26. 6. 2008, 15.14 h) Drittens kostet ein gebrauchtes 1,7/50 ca. 100 Euro und eine gute Nahlinse gebraucht ca. 30 Euro. Ein 1,4/50 kostet selbstredend sehr viel mehr. Es gibt also auch keinen Kostenvorteil.[/quote]
Erstens übertreibst du die Kosten der Nahlinse -- für 30 Euro kannst du mit etwas Geduld schon den kompletten Satz mit drei achromatischen Linsen bekommen (Minolta Close-up Lens No. 0, No. 1 und No. 2). Zweitens hängt der Vorteil noch sehr davon ab, was man bereits hat und was man mit der Ausrüstung sonst noch anstellen will. Schließlich passen die Nahlinsen auch auf andere Objektive, und ein lichtstarkes 50er kann man auch für andere Zwecke einsetzen als für Reproduktionen. Wenn man also ein 50er schon hat oder ohnehin eins will, dann ergibt sich sehr wohl ein Kostenvorteil.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.