QUOTE (matthiaspaul @ 2008-05-05, 23:57) Leuchtrahmen bei einer Spiegelreflex? Wofür soll das gut sein?[/quote]
Ganz simpel: Wir haben soeben eine Kamera entworfen mit einem CCD kleiner als "Vollformat" (korrekt: Kleinbildformat oder Miniaturformat). Nehmen wir an, der CCD hat ein Format von 16x24 mm, dann kann er auf der Kleinbild-Bildebene horizontal 6mm nach Rechts oder Links, und vertikal 4mm nach Oben oder Unten verschoben werden. Das erledigt eine Elektromechanik, die in anderem Anwendungsfall den Antishake des CCD liefert. Ist der Antishake aus, kann der CCD-Bewegungsmechanismus für höhere photographische Zwecke verwendet werden, indem der Verschiebe-Spielraum des CCD ausgenutzt wird für den Bildebenen-Shift, den wir mit dem Mini-Joystick steuern. Die richtigen Objektive für diesen kleinen Kniff gibt es schon: "Vollformat"-Objektive, die guten alten Minoltas zum Beispiel.
So, und wozu braucht man dann einen Leuchtrahmen? Eine probate Methode zur Parallaxenkorrektur bei Messsuchern ist ja bekanntlich die sich mit der Entfernungs-Einstellung ändernde Position des Leuchtrahmens im Sucher. So einen Leuchtrahmen können wir in unserer Shift-CCD Spiegelreflexkamera ganz prima gebrauchen, denn wir können ja im Sucher nicht sehen, wohin wir die Bildebene verschoben haben. Hier ist die ganze Kunst der Sucherdesigner gefordert, einen Leuchtrahmen in den SLR-Sucher einzublenden, der womöglich auch noch die trapez- bis rhombus-artige Geometrie des gewonnenen Motivausschnitts abbildet. Durch diese Eigenart unseres Shift-CCD--SLR-Suchers haben wir also einen 200%-Sucher, und benötigen einen großen Spiegel wie für das "Vollformat".
Falls Sony auch etwas für verspielte Foto-Hobbyisten liefern möchte, was sogar einen photographischen Nutzeffekt hat, sollte die Firma sofort mit der Konstruktion dieser Kamera beginnen. Das wird dann die Sony alpha 700 "S", das S steht für "Shift". Die kühnsten unter euch träumen derweil schon von der Sony alpha 700 "TS"