ZITAt (Sönke Henning @ 24. 11. 2007, 21.20 h) Reicht f/2,8? Tatsächlich ist wohl eher von f/3,0 auszugehen, also 1/3 weniger max. Blendenöffnung.[/quote]
Wie kommst du denn darauf? Wenn 1:2,8 draufsteht, dann ist auch von 1:2,8 auszugehen. Natürlich sind Abweichungen von der Nennlichtstärke möglich -- doch wenn, dann sind sie so gering, daß es sich nicht lohnt, darüber nachzudenken ... gewiß keine drittel Blendenstufe.
Und wenn 1:2,8 nicht reicht, dann ist's eben zu dunkel. Dreh die Empfindlichkeit hoch, oder stell noch einen Scheinwerfer auf, oder warte auf besseres Wetter, oder nimm ein Blitzgerät.
ZITAt (Sönke Henning @ 24. 11. 2007, 21.20 h) Lohnt sich die 2/3 Blende Differenz im Vergleich zu meinem 28-135 mm, das auch bei Offenblende (f/4) schon recht scharf ist?[/quote]
Im fraglichen Brennweitenbereich hat dein 28-135 eine Lichtstärke von 1:4,5. Das sind 4/3 Blenden weniger als 1:2,8. Ob sich das "lohnt", kannst allein du entscheiden. Das hängt ganz davon ab, was für Bilder du unter was für Umständen machen willst. Das Minolta AF 28-135 mm ist als Portrait-Objektiv nahezu unbrauchbar ... es deckt zwar den idealen Brennweitenbereich (und noch mehr) ab, doch seine Nahgrenze ist mit 1,5 m zu lang.
ZITAt (Sönke Henning @ 24. 11. 2007, 21.20 h) Wie schnell ist der Autofokus? Reicht er auch für Portraits auf der Straße, wo es schnell gehen soll?[/quote]
Keine Ahnung. Aber generell sind AF-Makroobjektive mehr auf Präzision getrimmt, was stets auf Kosten der Geschwindigkeit geht. Ich würde also vermuten, das Objektiv sei nicht das schnellste.
Übrigens -- mit schnellgeschossenen Portraits auf der Straße wäre ich an deiner Stelle vorsichtig. Stichwort: Recht am eigenen Bild. Du darfst zwar Personen im öffentlichen Raum ohne deren Zustimmung aufnehmen (in nichtöffentlichen Bereichen darfst du nicht einmal das), doch du darfst die so gewonnenen Bilder nicht ohne deren Erlaubnis veröffentlichen. Und in diesem Zusammenhang gilt bereits das Herumzeigen im Bekanntenkreise als Veröffentlichung. Ausnahmen sind z. B. Personen bei öffentlichen Auftritten (Politiker bei einer Rede, Schauspieler bei einer Premiere, professionelle oder Laienkünstler bei einer Vorstellung usw.) und deren Zuschauer, sofern diese auf dem Bild in ihrer Rolle als (aktive oder passive) Teilnehmer einer öffentlichen Veranstaltung erscheinen. Werden sie aber mit einem Teleobjektiv freigestellt und somit visuell aus dem Kontext gerissen, gilt diese Ausnahme nicht mehr.
Und du mußt achtgeben, ob du dich wirklich in einem öffentlichen Raum befindest. Viele Räume sind zwar öffentlich zugänglich, aber trotzdem kein öffentlicher Raum. Beispiele wären Bahnhöfe, Flughäfen, Ämter, Zoos, Parks, Badeanstalten, Theater, Schlösser, Kirchen, Kaufhäuser usw. Dort gibt's jeweils einen Hausherrn, und der kann das Fotografieren generell oder im Einzelfall erlauben oder verbieten.
ZITAt (Sönke Henning @ 24. 11. 2007, 21.20 h) Auch das 1:1,4/50 mm, das ich in der ersten Version besitze, eignet sich bei Formatfaktor 1,5 (Dynax 7D, nächstes Jahr vielleicht A-700) recht gut für Portraits; man muss allerdings näher ran bzw. bekommt ein wenig mehr vom Menschen aufs Foto. Auch hier wären Erfahrungsberichte (von Leuten, die beide Objektive, vielleicht auch das 1:1,7 besitzen) hilfreich.[/quote]
Mir persönlich ist ein 50er am APS-C-Format (75 mm Kleinbildäquivalent ... genau genommen eigentlich 79 mm) für Portraits eher noch zu kurz. Aber das hängt vom Arbeitsstil, dem Geschmack und der Bildabsicht ab. Man kann mit dem 50er wunderbare Portraits machen, doch für sehr eng aufgefaßte Nur-Gesichts-Portraits ist's definitiv zu kurz. Und ob 1:1,4 oder 1:1,7 -- das ist völlig wurscht. Ideal wären meines Erachtens 90 - 120 mm Kleinbildäquivalent -- also etwa 60 - 80 mm auf APS-C. Leider gibt es in diesem Bereich kaum Festbrennweiten, außer dem neuen Sigma 70-mm-Makro. Aus dem Minolta- oder Sony-Programm kommt das 85er diesem Ideal am nächsten. Ein 90er auf APS-C ist also einen Tick zu lang für meinen Geschmack, geht aber gerade noch bzw. ist ideal, wenn man es gern etwas länger mag.
Viel problematischer als die Frage der Brennweite aber ist die Abbildungscharakteristik. Die von Makroobjektiven ist für Portraits in der Regel weniger schön (zu hart). Trotzdem ... besser als ein Zoom mit unharmonischem Bokeh ist's allemal. Sehr gut geeignet wäre auch ein 50er am 1,4fach-Telekonverter oder ein Zoom mit schönem Bokeh und hinreichend kurzer Nahgrenze (wie z. B. AF 4/70-210 mm).
Das 90er Tamron ist ein prima Makroobjektiv, das nebenbei einen Zweitnutzen als Portraitobjektiv entfaltet. Doch wenn du speziell ein Portraitobjektiv wünschst und Makro für dich uninteressant ist, dann würde ich kein Makroobjektiv kaufen.
-- Olaf