ZITAt (Binze @ 2007-10-11, 12:46) Gestern habe ich mal nach langem wieder in der Fotografieabteilung eines großen Münchner Buchladens gestöbert und habe festgestellt, dass bei ca. 2/3 aller Fotobücher der Titel mit "Digitale" oder "Digital" beginnt. Beim Durchblättern stellt man dann fest, dass sich lediglich die hinteren letzten wenigen Seiten mit der digitalen Nachbearbeitung mit Fotos beschäftigen.[/quote]
Klar! /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Das ist ja schließlich heute das Verkaufsargument der Fotoindustrie.
Das Gebiet der digitalen Fotobearbeitung ist so riesig: Welche Software, was soll damit gemacht werden, wie funktionieren die einzelnen Programme im Detail, was ist zu beachten... das würde den Umfang eines Fotobuches sprengen, wollten die Autoren alles gewissenhaft berücksichtigen.
ZITAt (Binze) Das restliche Buch beschäftigt sich allgemein mit der Fotografie - egal ob digital oder analog. Doch für das Erlernen einer Software zum Bearbeiten von Fotos gibt es ja eine eigene Abteilung im Buchladen mit 3 mal so viel Literatur.[/quote]
... für die einzelnen Programme mit unterschiedlicher Ausrichtung.
ZITAt (Binze) Um ganz ehrlich zu sein: ich fühlte mich für total dumm verkauft, zumal wirklich gelungene gute Fotobücher, wie die aus der FOTO PROFESSIONEL- Reihe völlig fehlten.[/quote]
Die verkaufen wohl nur die Bücher, die grad gut gehen, den Rest kann man doch nachbestellen. Hatten die die Reihe "Kompendium der Photographie" da?
ZITAt (Binze) Darüber hinaus habe ich zum ersten mal festgestellt, dass es kein einziges Buch zur Fotografie gibt, das sich mit der psychologischen Seite beschäftigt. Sprich: Warum betreibe ich überhaupt Fotografie? Was ist meine Intention zu einem bestimmten Bild? Wie bringt man seine persönliche Note auf seine Bilder? Wie sollte der Lernprozess zum geschulten Auge sein um was (?) zu erreichen? usw...[/quote]
Das ist doch eine recht umfangreiche Anforderung:
Ich glaube nicht, dass Helmut Newton oder Anselm Adams ihren Stil aus Buchwissen hatten. Die Motivation, also das "warum fotografiere ich überhaupt?" kommt aus den Köpfen oder dem Bauch der Fotografen.
Auch der Stil, wie Fotografen und Fotografinnen ihre Gedanken in Bildern ausdrücken, entwickelt sich weiter, sorgt zum Teil für Widerspruch. Viele Fotografen beschritten neue Wege und mussten ihren Stil ausarbeiten und viele Bilder veröffentlichen, bevor die öffentliche positive Resonanz kam.
ZITAt (Binze) Meine Meinung: Gute Fotografen, die wirklich tolle Bilder herzaubern, sollten keine Fotografiebücher herausbringen, die den lernenden Fotografen nur verunsichern, solange diese guten Fotografen nicht die pädagogische Seite zum Erlernen der Fotografie intus haben! Dann lieber Bildbände - da weiß man was man kauft!
Wie seht ihr das?
Liebe Grüße, Simon[/quote]
Doch! Jedes Buch eines dieser Fotografen ist nur ein Mosaikstein. Zusammen mit dem technischen Grundlagen-Büchern ergibt sich ein riesiger Schatz, aus dem jeder schöpfen kann, ein Schatz, dem wohl kaum eine Buchhandlung im vollem Umfang Rechnung tragen kann.
Natürlich ist nicht jedes Buch jedem Einsteiger in die Fotografie angenehm zu lesen, aber es wird nie das Buch geben, dass alles zur Fotografie beinhaltet.
Es gibt ja auch keine Motivklingel /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> , ein Bild entsteht im Kopf des Fotografen und die guten arbeiten dann so lange, bis die Kamera, das Aufnahmemedium (Elektronischer Speicher oder Film), die Weiterverarbeitung (Duka oder EBV) und die Ausgabetechnik zum gewünschten Ergebnis führen. Da ist es schön, dass es da so viel Literatur zu gibt.
Grüße
torfdin
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken