ZITAt (ingobohn @ 2007-08-06, 16:23) ZITAt (Peanuts @ 2007-08-06, 12:29)
Der Aufpreis, den man für die Digitaltechnik der M8 im Vergleich zur M7 zahlen muss, ist m.E. immer noch moderat. eine 1DMkIII mit ähnlich großem Sensor kostet auch 4k¤. Man darf nicht vergessen, dass so ein Leica-Meßsucher kompliziert in der Fertigung und Justage ist. Dagegen sind SLR-Sucher Pipifax.[/quote]
Ich gebe Dir recht, daß der Abstand analog/digital bei der M recht moderat ist. Andererseits ist der Preis der M8 absolut gesehen schon in Regionen, wo ich von anderen Herstellern bereits eine mehr als anständige digitale Spiegelreflex plus noch ein paar Objektive bekomme. Dieser Abstand wird zuungunsten von Leica jetzt immer größer.
Die Rechnung kann halt nur aufgehen, wenn trotz der Preiserhöhung die Verkäufe nicht oder nicht zu stark wegbrechen.[/quote]
Der preisliche Abstand analog zu digital interessierte doch eigentlich nur bis vor einigen Jahren, als die Welle der ersten Migration von analogen Spiegelreflexkameras auf digitale Spiegelreflexkameras über das Land der Fotoenthusiasten hinwegschwappte. Ich erinnere mich noch an die entsprechenden Forumsdiskussionen zu Themen wie "Was rechtfertigt den überhöhten Preis von DSLRs?" oder ähnliche weitere.
Heute findet die Alternativenentscheidung nicht mehr zwischen Analog- und Digitalkamera statt, sondern ist rein digital-digital ausgerichtet an der Frage, welches Modell oder welcher Hersteller liefert mir zu welchem Preis die Kamera mit den features, die ich haben möchte.
Ich habe mir den dpreview Test der M8 bisher nur auf der letzten Seite angesehen. features 5 Punkte, Bildqualität 8 Punkte, build quality 10 Punkte (wohl fürs Stahlgehäuse und trotz leichter Dejustierbarkeit des Messuchers, auch durch Stösse ans harte Gehäuse).
Bezüglich der üblichen Vergleichskriterien zwischen digitalen Systemkameras versagt die M8 schlicht. Da kann man auch schlecht die neuerliche Preiserhöhung durch den Messucher erklären, der schon in der Ursprungskalkulation der M8I bekannt war.
Die Kostentreiber der M8 dürften zum Teil hausgemacht sein und sollen jetzt schlichtweg durch eine Preiserhöhung wettgemacht werden, damit das Produkt kostendeckend wird. Wenn ich mir überlege, was die ganzen M8 Serviceleistungen und notwendigen Kompensationsmassnahmen (Filter, Objektivrabatte) für das Einschleusen der IR Kontamination durch die Hintertür bei Markteinführung der M8 kosten dürften, ist dies betriebswirtschaftlich notwendig. Und man scheint die Nachfragerseite so einzuschätzen, dass dieser Preis auch bezahlt wird. Wenn man die Leistung einer M8 zugrunde legt, müsste die Kamera eigentlich sehr viel billiger sein, das ist aber hier kein Kriterium, sondern die Angebots-Nachfragersituation bei einer ganz bestimmten Nachfragegruppe, die teils sehr irrational einzuschätzen ist, teils einfach über genügend Kleingeld verfügt, um sich den Spass zu leisten. Am ehesten trifft die Preiserhöhung noch diejenigen, die sich einen Satz Objektive zu analogen Zeiten über Jahre vom Mund abgespart haben und jetzt endgültig aus ihren Träumen gerissen werden, weil das Ziel M Digitalkamera wieder ein Stück in die Ferne gerückt ist. Diese hätten aber schon durch das Gebahren bei der Markteinführung der M8 aufgeweckt werden sollen.
Zieht man die neuen Billigobjektive (in Leica Masstäben billig) und zugleich die enorme Preiserhöhung des Tri-Elmar in Betracht, könnte man aber auch glauben, dass die reichen Kunden die armen Kunden quersubventionieren sollen, insbesondere wenn dann noch eine Billig Kamera mit M Anschluss (was auch immer das dann für eine Kamera ist) zu erwarten sein sollte, die ein wirklich preiswertes M-Systemangebot ermöglicht. Dann sieht Leica gleich wieder viel freundlicher aus, oder?
Man weiss nicht, wie es wirklich ist oder kommen wird, kann aber feststellen, dass die aktuelle Leica Kommunikation es geschafft hat, den positiven Eindruck, den die angekündigte Billig-Objektivlinie hätte haben können, etwas zu trüben. Und das durch einen Händler-newsletter...
[EDIT: Zitat repariert durch Moderator.]