ZITAt (Yammat @ 2007-06-09, 10:28) Ich habe den Blitz ersteinmal zu Saturn zurückgebracht, hoffe es lacht mich keiner aus beim Preis von 329¤ ?!? Ich würde den Blitz aber jederzeit wieder zu dem Preis bekommen - hoffe ich jedenfalls, denn ich kenne da einen Verkäufer ganz gut .[/quote]
Für Neuware ist das ein guter Preis - fast wieder auf dem Niveau, auf dem der Vorgänger neu zu haben war. Für Gebraucht- oder Vorführware wäre der Preis zu hoch. In jedem Fall sollte man im Hinterkopf behalten, daß der Sony Flash HVL-F56AM baugleich dem Minolta Program Flash 5600HS(D) ist und damit schon ziemlich lange im Programm. Zugegeben, immer noch ein sehr guter Blitz - aber inzwischen gibt es von der Konkurrenz Besseres. Dies und die Probleme, die Konica Minolta (und Sony) DSLRs mit Blitzgeräten haben, lassen (mich) eigentlich erwarten, daß es relativ bald einen verbesserten Nachfolger geben wird. Deshalb würde ich derzeit blitzmäßig nicht mehr allzuviel in ein Neugerät investieren.
ZITATBei Runtime sagte man mir ersteinmal auch das Sie dafür nicht zuständig seien da es sich ja um ein "Sony Produkt" handelt. Irgendwann sprach ich dann noch mit einem Mitarbeiter - Herr Konrad - der für die Blitzgeräte zuständig ist.
Und jetzt kommts: Nun ja, ich sollte einmal die Kamera und das Sony Blitzgerät einschicken! Wenn das Blitzgerät auf die Minolta Justagesoftware anspricht - was zu erwarten ist da es ja "höchstwahrscheinlich" ein Minolta Blitz ist - und die Justage klappt dann würde man nach vorheriger Absprache den Blitz justieren und höchstwahrscheinlich sogar Kostenlos als Serviceleistung (Garantie) !!! [/quote]
Natürlich kann Runtime nicht, ohne Sony gegenüber eine Abrechnungsmöglichkeit zu haben, Reparaturleistungen für Sony übernehmen. Aber das sollten die Firmen "unter sich" klären (können) und nicht den Kunden im Regen stehen lassen. Es ist schade, daß offenbar auch bei Runtime zunächst gemauert wurde, aber ich finde es sehr begrüßenswert, daß man sich dort jetzt des Problems annimmt.
Selbst, wenn der Sony Flash HVL-F56AM - rein hypothetisch - vielleicht ab Werk eine neuere Firmware aufgespielt hätte, um irgendeinen neuen Blitzmodus zu unterstützen, den die heutigen Kameras noch gar nicht unterstützen, an den bisherigen Kameras verhält er sich exakt wie der Vorgänger. Und eingestellt wird der Blitz sowieso über Trimmpotentiometer, nicht über eine Steuersoftware. Insofern hat Runtime eigentlich alle Informationen und Hilfsmittel, die man für die Justage benötigt. (Ein Problem könnte es höchstens bei einer Sony α 100 geben, aber das ist ja hier nicht der Fall.)
Bei Blitzbelichtungsproblemen in Verbindung mit DSLRs werden in der Regel beide Komponenten, Blitz und Gehäuse, überprüft bzw. justiert. Das bedeutet, daß eigentlich jede Reparaturwerkstatt das Problem nur dann sicher lösen wird können, wenn beide Komponenten eingeschickt werden. Laut dem Supplemental QS FA 2186-S02E (2005-09-22) zum Service Manual der Dynax 5D kann die Neujustage eines Blitzes wegen Unterbelichtung an der Dynax 7D übrigens dazu führen, daß der Blitz an der Dynax 5D (und späteren Gehäusen) potentiell überbelichtete Bilder produziert. In diesem Fall benötigt der Service beide Gehäuse und den betroffenen Blitz, um geeignete Einstellungen für alle drei Teile zu finden.
Bei der Konica Minolta Dynax 7D wird zunächst einmal sichergestellt, daß die aktuelle Firmware (1.10 oder später) geflasht ist. In der Regel wird dann der Verstärkerpegel für die Blitzbelichtung etwas "aufgedreht". Dazu wird der sog. (FLASH) GAIN UP (LEVEL) um 1/3 EV erhöht (zunächst von 0,0 EV auf +1/3 EV). Falls das Problem nach Durchführung der folgenden Justierungen noch nicht behoben ist oder falls es zu Überbelichtungen im Wireless TTL-Betrieb kommen sollte, wird die Verstärkung auf +2/3 EV erhöht und die ganze Prozedur wiederholt. In extremen Fällen ist eine Erhöhung bis auf +1,0 EV möglich. Zumindest bei der Konica Minolta Dynax 5D kann der Arbeitspunkt der Blitzbelichtungsmessung sogar in Abhängigkeit von bestimmten Blitzgeräten bzw. -typen verschoben werden (sog. FLASH LEVEL SHIFT).
Die eigentliche Justage der Blitzbelichtung findet am Blitz selbst statt und umfaßt die Einstellung des Haupt- (nur beim Minolta Program Flash 5600HS(D)) und Vorblitzpegels (auch beim Minolta Program Flash 3600HS(D)). Um die Erhöhung der Verstärkung zu kompensieren und darüberhinaus die Unterbelichtung zu korrigieren, wird der Vorblitzpegel reduziert. Dazu werden in einem einfachen, aber genau definierten Studio-Setup (ein spezielles "Standard Reflection Paper II" aufgespannt in 2 Metern Entfernung vor dem auf der Kamera montierten Blitz, Kamera mit Minolta AF 1,4/50mm oder Minolta AF 1,7/50mm auf Zeitautomatik (A), Blende 5,6, ISO 100, Weißabgleich auf "Blitz", P-TTL) Blitzaufnahmen gemacht und mit Hilfe der Histogrammfunktion der Kamera und Bildbearbeitungssoftware (wie Photoshop) ausgewertet. Die Stellung eines bestimmten Trimmpotentiometers, das sich unter einer Abdeckung an der Rückseite des Blitzes befindet und das Verhältnis zwischen Vor- und Hauptblitz regelt, wird nun sukzessive verändert, während dabei ein 256x256 Pixel großer zentraler Bereich der Blitzaufnahmen beobachtet wird, bis der Grünkanal innerhalb der Margen 130 +/- 5 (bei der Dynax 7D) bzw. 127 +/- 10 (bei der Dynax 5D) zu liegen kommt. Dabei sollte dann auch die Kurve im Histogramm eine bestimmte Form annehmen, sich die Spitze leicht verschoben haben. Im Supplemental QS FA 2181-S04E (2005-02-14) zum Service Manual der Dynax 7D wird darauf im Detail eingegangen.
Und warum funktioniert die Blitzbelichtung dann nach einer Neujustage des Blitzes immer noch an den analogen Kameras, ohne daß diese auch angepaßt werden müßten? Glückliche Fügung: Analogen Kameras ist es unseren bisherigen Recherchen nach selbst im P-TTL-Modus (in gewissen Grenzen) praktisch egal, wie stark der Vorblitz ist, da sie die Meßergebnisse des Vorblitzes sowieso nicht als Absolutwert für die Berechnung des Hauptblitzes heranziehen, sondern nur für die relative Wichtung der Meßzellen zueinander. Die eigentliche Blitzbelichtung läuft dort wohl immer noch über TTL-OTF, es handelt sich also eigentlich um eine Mischform wie "P-TTL-OTF". (Eine Ausnahme davon bilden lediglich die paar Billiggehäuse, die kein TTL-OTF mehr anbieten: Minolta Dynax 3L, Minolta Dynax 30, Minolta Dynax 40, Minolta Maxxum 50.)
Bei den DSLRs ist das völlig anders, da dort technisch bedingt (aufgrund des anderen Reflexionsverhaltens des Sensors) kein TTL-OTF möglich ist. Fällt die Möglichkeit zur Rückkopplung über TTL-OTF weg, muß die Kamera die Stärke des Hauptblitzes a priori komplett aus dem Ergebnis der Vorblitzmessung bestimmen. Die Werte gehen dann also absolut ein und werden entsprechend hochgerechnet. Deshalb ist bei den Digitalkameras (und den angesprochenen analogen Billiggehäusen) eine präzis definierte Stärke des Vorblitzes eklatant wichtig für die spätere Blitzbelichtung, sonst stimmt einfach die Vergleichsbasis, auf die sich die Berechnungen der Kamera beziehen, nicht.
Da vermutlich die meisten Program Flash 5600HS(D) verkauft wurden, bevor die Dynax 7D und 5D überhaupt auf dem Markt waren, war die Stärke des Vorblitzs zunächst überhaupt kein besonderes Kriterium bei der Justage, so daß man dem Hersteller kaum vorwerfen kann, daß viele Blitzgeräte erst nach entsprechend genauer Rekalibrierung in der neuen, "reinen" P-TTL-Betriebsart arbeiten. Der HVL-F56AM kam aber zu einer Zeit raus, als diese neue "digitale" Blitzmethode bereits voll etabliert war; man sollte also eigentlich davon ausgehen können, daß der Vorblitzpegel bei diesen Geräten direkt ab Werk richtig justiert ist.
Viele Grüße,
Matthias