ich habe vor kurzem eine Geschichte über einen Fotografen gehört, der Großstädte, die normalerweise mit Menschen und Verkehr gefüllt sind, mit ultralangen Belichtungszeiten von mehreren Tagen fotografiert, um diese quasi menschenleer auf's Bild zu bekommen, da das einzige, was wirklich einen Großteil der Zeit unverändert dasteht, die Gebäude, Straßen etc. sind.
Hat jemand eine Vorstellung wie das funktioniert?!
Mit einem geringstempfindlichen Film (12 ASA - gibt's das überhaupt?), starkem Graufilter auf dem Objektiv und dann *klick* (ggf. erfolgt die Langzeitbelichtung in mehreren Etappen)
But just guessing... /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" />
Also an einem normalen, bedeckten Tag kommt man da schon recht weit. Ich habe selbst schon solche Versuche in schwarz/weiß unternommen. Folgendes habe ich verwandt, eine X-700 mit Drahtauslöser und Feststeller, ein Minolta Autometer VF, einen vernünftigen Film (nämlich einen XP4 Plus auf ASA25 belichtet und entwickelt) und ein oder zwei Graufilter. Ich hatte da eine Graufilterfolie (drei um genau zu sein) im Gelatinehalter von Cokin. Für die experimentelle Fotografie kann ich eh Cokin nur empfehlen. So sind dann schon 30sek bis 4min realisierbar. Ach so Zettel und Stift helfen auch, damit du die Belichtungswerte des Belichtungsmessers auch mit den Blendenabzügen für die Graufilter verrechnen kannst /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />.
War das ein Fotograf aus Prag, der immer mit einer Großformatkamera unterwegs war?
Ingos Aussage würde ich nur noch hinzufügen, dass es mit alten manuellen Kameras kein Problem sein sollte, den Verschluss so lange zu öffnen - im gegensatz zu neuen Kameras sind sie ja nicht von Batterien abhängig.
Der unempfindlichste Film den ich kenne ist der Technical Pan von Kodak (ISO 25). Wenn man dann noch bis Blende 45 abblendet (geht bei manchen Objektiven vielleicht auch weiter) und dann auch noch einen/mehrere wirklich kräftige/n Graufilter aufs Objektiv setzt, dürften sehr lange Zeiten rauskommen.
Eine Lochblende wäre noch eine Möglichkeit.
Aber gibt es nicht bei Langzeitbelichtungen irgendeinen Effekt, der sich negativ auf den Film auswirkt? Ist das nicht dieser Schwarzschild-Effekt? (ich hoffe ich blamier mich jetzt nicht /unsure.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="unsure.gif" /> )
ja diesen Schwarzschilkdeffekt gibt es. Für die meisten Schwaz/weiß Filme gibt es aber Korrekturskalen fürs entwickeln und/oder die Belichtung. Ich korrigiere meist beim entwickeln, das ist deutliuch unkomplizierter als ständig die Belichtungswerte nach oben zu korrigieren. Bei den "panchromatischen" Filmen wie z.B. dem Technical PAN ist das auch nicht soo schlimm, die Halbtonfilme sind davon eher betroffen.
@Mark Ich muss Dir an dieser stelle mal ein Kompliment machen. Wo mann bei Fragen auch hinschaut Du hast immer eine Lösung und kannst es Hib und stichfest erklären. nun meine Frage muss mann Studieren um so viel über Fotografie zu lernen. Ich habe diese Tage das Buch Faszination Schwarzweiß-Fotografie von Thomas Maschke gelesen und muß erlich sagen ich habe nur die hälfte verstanden.naja ich fotografiere ja auch noch nicht sooo lange. Nochmal Hut ab mach weiter so. /drinks.gif" style="vertical-align:middle" emoid="rinks:" border="0" alt="drinks.gif" />
Man kann den von Mark erwähnten und von mir auch öfters verwendeten Technical Pan auch mit einem Dunkelrot- bzw. Infrarotfilter RG715 belichten, er hat nämlich eine ganz leichte Empfindlichkeit für den nahen Infrarotbereich. Die resultierende Empfindlichkeit ist dann etwa 0,003 ASA, damit lassen sich in verbindung mit dem dann massiv aufretenden Schwarzschildeffekt Belichtungszeiten im Stundenbereich realisieren, mit 15 Minuten hab ichs schon selber ausprobiert.
@mark Fast alle heutigen SW-Filme sind panchromatisch sensibilisiert, also für Rot empfindlich. Der Technical Pan ist sozusagen Super-Panchromatisch mit erweitertem Rotspektrum. Filme die eine etwas geringere Rotempfindlichkeit haben, nennt man auch rectepanchromatisch oder orthopanchromatisch - im Gegensatz zu rein orthochromatischen Filmen, die für Rot völlig blind sind und deshalb auch bei schwachem roten Dukalicht nach Sicht entwickelt werden können.
ich möchte hier mal erwähnen das Wilfried auch eine Menge über Fotografieren und insbesondere über Filme weiß /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />.
@toomuchpix Mir waren die Unterschiede schon bekannt, da ich selbst sehr gerne IR fotografiere, ich habe es aber kurz gehalten, da sich die Schwarzschildeffekte tatsächlich stärker auf die Halbtonfilme auswirken als auf (irgendwiegeartet)chromatische Filme. Einen IR-Filter für eine Langezitaufnahme habe ich allerdings noch nie verwandt. Würde sich beim T-Pan ja mal lohnen (auf die Idee bin ich allerdings noch nie gekommen). Hat du das schon mal gemacht? Mich würden die Ergebnisse mal interessieren.
Ja, aber an dem Tag war es etwas windig und deshalb taugen die Bilder nix, weil ich nicht in der Stadt fotografiert hab sondern Landchaft mit Bäumen wegen dem Infraroteffekt. Werds aber heuer sicher nochmal probieren, hab noch viel von dem Zeug auf Lager.