Forum Übersicht - Vermischtes » Fotobuch mit Dorfansichten

Kurz vor der Fertigstellung eines Fotobuch-Projekt mit Landschafts und Architekturmotiven eines Dorfes stellt sich mir die Frage nach der Rechtssicherheit. Ich habe vor, das Buch im Dorf zu "verteilen". Also Weitergebe durch Schenkung bzw. Erstattung der Selbstkosten.

Dass Menschen oder Privatgrundstücke vordergründig das Motiv bilden ist eher die Ausnahme, aber teilweise sind auch solche Inhalte enthalten. Auch Details von Wohnhäusern (orginelle Hausnummern) wurden abgelichtet.

Wenn ich beim Fotografieren mal allzulange das Objektiv in Richtung Privatgrundstück gehalten hatte, liefen die Besitzer mir nach und stellten mich zur Rede. Ich hatte das Gefühl, dass man mir kaum Glauben schenkte, als ich ehrlich meine Absichten darlegte. Wahrscheinlich ging man davon aus, dass ich der böse Grundstückmakler sei. ;-)

Was muss ich nun tun? Muss ich jeden, dessen Haus oder Garten oder Acker auf dem Foto enthalten ist um Erlaubns fragen? (im Einzelfall sind auch kaum zu erkennende Personen drauf)

Hat jemand von euch diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht bzw. Hintergrundwissen parat?

Bin kein Jurist, aber soviel ich weiß, ist das Fotografieren von Gebäuden, Grundstücken etc. von öffentlich zugänglichen Straßen, Wegen, Plätzen etc. erlaubt und man muß nicht um Erlaubnis fragen. Etwas anders könnte es natürlich werden, wenn Du noch Personen ("Recht am eigenen Bild" mit auf einem Bild hast.

Ich würde mir da keine allzugroßen Gedanken machen. Grundsätzlich darf man zur Zeit noch alles fotografieren , was von öffentlichen Strassen und Wegen ohne weitere Hilfsmittel sichtbar ist. Wenn Du Privateigentum betreten musstet, brauchst Du schon eine Genehmigung.Ebenso wenn Du eine Leiter brauchen würdest um das Gebäude von einer öffentlichen Strasse abzulichten.
Bei Aufnahmen von Personen solltest Du das Recht am eigenen Bild beachten (Da wurde hier schon einiges geschrieben).

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Was hält einen davon ab, vor dem Fotografieren den Hausbesitzer / Bewohner zu fragen? Wenn man sagt, es sei ein sehr schönes oder interessantes Haus, fühlen sich viele Menschen sogar geschmeichelt und erlauben das Ablichten. In einem Fall wurde mir dann noch die Rückansicht des Hauses angeboten, weil sie noch schöner sei. Dann sperrte der Herr den Hund noch weg, damit ich ungestört fotografieren konnte.
Vieles ist nicht nur juristisch, sondern auch menschlich zu betrachten.
Gruss
Jürgen

ZITAt (Rhamsis @ 2007-03-05, 15:16) [...] Vieles ist nicht nur juristisch, sondern auch menschlich zu betrachten.[...][/quote] /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />

Hier mal zwei Links zum Thema:
PDF mit Fotorecht-FAQs auf stack.de
Beantwortung einer ähnlich gelagerten Frage auf frag-einen-anwalt.de

ZITAt (Rhamsis @ 2007-03-05, 15:16) Was hält einen davon ab, vor dem Fotografieren den Hausbesitzer / Bewohner zu fragen? Wenn man sagt, es sei ein sehr schönes oder interessantes Haus, fühlen sich viele Menschen sogar geschmeichelt und erlauben das Ablichten. In einem Fall wurde mir dann noch die Rückansicht des Hauses angeboten, weil sie noch schöner sei. Dann sperrte der Herr den Hund noch weg, damit ich ungestört fotografieren konnte.
Vieles ist nicht nur juristisch, sondern auch menschlich zu betrachten.
Gruss
Jürgen[/quote]


Also vielleicht sehe ich dass falsch, aber wenn jemand mehrere Häuser in der Gegend fotografiert, hätte ich auch Zweifel an seinen Motiven. Ich würde sofort alle Schlösser an meinem Haus überprüfen.

schöne Grüsse
de.grass

ZITAt (de.grass @ 2007-03-05, 19:21) Also vielleicht sehe ich dass falsch, aber wenn jemand mehrere Häuser in der Gegend fotografiert, hätte ich auch Zweifel an seinen Motiven. Ich würde sofort alle Schlösser an meinem Haus überprüfen.

schöne Grüsse
de.grass[/quote]

Ich befürchte aber das die meisten die dann mit Ausräumen anfangen vorher keine Erinnerungsbilder Schiessen...
Wenn ich jemanden sähe der bei mir Fotografiert würde ich zwar wahrscheinlich nachfragen wozu, seltsame absichten würde ich aber
nicht gleich vermuten. Zumal ich selbst schon das eine oder andere Originelle Hausdetail fotografiert habe.

Gruß,
Reinhard

Danke für eure Antworten. Das FAQ war besonders hilfreich. Meine Bedenken sind weitestgehend ausgeräumt.

Bei einem Landschaftsbild ist ein Fahrradfahrer drauf. Das könnte grenzwertig sein.
("Es kommt nicht darauf an, wieviel Personen auf dem Foto sind, sondern ob sie nur "Beiwerk" sind oder nicht. Ist die abgebildete Person nur Beiwerk, ist ihre Einwilligung nicht erforderlich, anderenfalls aber nur, wenn die Person auch erkennbar ist! doch. Ob die abgebildete Person Beiwerk ist, richtet sich danach, ob die
Bildwirkung ohne die abgebildete Person eine andere wäre. Dies wird von der Rechtsprechung meist bejaht!" - siehe Link zum FAQ weiter oben)

Vielleicht bekomme ich ja noch raus, wer es ist, dann kann ich ihn fragen.

Nochmals zu Jürgens Idee die Hausbesitzer zu fragen. War ursprünglich auch meine Idee, aber wenn ich mit der Kamera losziehe, und dann vor jedem "Schuss" klingelen müsste, dann wäre das zeitmäßig absolut nicht machbar. Das ginge meiner Meinung nach nur, wenn man im Vorfeld bereits 2 oder 3 Motive im Kopf hat. Ich hätte es im Nachhinein mit den Besitzern geklärt, wenn es denn nötig gewesen wäre.

ZITAt (kjebo02 @ 2007-03-06, 7:53) Vielleicht bekomme ich ja noch raus, wer es ist, dann kann ich ihn fragen.[/quote]
Kann man sein Gesicht erkennen? Ist er Bildmittelpunkt oder (im wahrsten Sinne des Wortes nur "am Rand"? Ist er in einer ungünstigen,/unvorteilhaften/herabwürdigenden Art abgebildet?
Wenn nein, sehe ich hier keine Probleme.

Hier mal Links zu dem erwähnten Beispiel:

Ausschnitt 3,7cm x 4,7cm:http://farm1.static.flickr.com/133/41239...17872b993_o.png' target='_blank

Gesamtzusammenhang (Doppelseite im Fotobuch): http://farm1.static.flickr.com/182/41239...31cce1e10_o.jpg' target='_blank

Zumindest auf der Doppelseite ist der Radler in einen größeren Kontext eingebunden, so daß er eher nicht Bildmittelpunkt ist.