Forum Übersicht - Vermischtes » Preisgarantie und Zwischenverkauf vorbehalten

Ich muß der Gemeinde einfach folgende gestrige Geschichte erzählen:

1. Die Werbung
Vorgestern kam im Fernsehen Werbung der MM-Kette.
Ich habe den genauen Wortlaut nicht mehr in Erinnerung, aber es lautet in etwa so: Jeden Tag gibt es in einer anderen Abteilung 19%, morgen Foto. Auf alle Fotokameras und Videokameras 19%. Meine Frau meinet zu mir: Wenn Du jetzt nicht zugreifst...
Also habe ich die aktuellen Internet-Preise abgerufen und bei besagtem MM angerufen. Das Personal hat selber erst durch Kunden von dieser Aktion erfahren. Die begehrten Stücke D200 bzw. D200 Kit waren beide laut telefonischer Auskunft in geringen Stückzahlen zu einem Internet-konkurrenzfähigen Preis vorhanden. Als Empfehlung sagte man mir, daß ich am besten um 10 Uhr da sein solle.

2. Besuch MM. Das Lockangebot
Um 9:50 Uhr angekommen und ca. Nr. 40 in der Schlange. Nach der Öffnung bewegte sich die Schlange (erstaunlich diszipliniert) in die Fotoabteilung. Alles stürmte zu den Vitrinen, ich jedoch zu einer Verkäuferin. Da wurde mir dann gesagt, daß es das Kit nicht gäbe, sondern nur das Gehäuse. Also nahm ich das Gehäuse.
Die Verkäuferin zwängte sich durch das Gedränge an die Vitrine - schloß diese auf und gab mir einen von 2 Kartons (!. Außer dem Aussteller gab es keinen weiteren Gehäuse!
Prozente gab es auch nur auf die Gehäuse, nicht auf Zubehör, Blitz und Objektive.
Jetzt kann man natürlich spekulieren, wo die Kits geblieben waren und evtl. weitere Gehäuse. Oder ob es sich um eine telefonische Fehlauskunft gehandelt hat.
Was machen die denn, wenn die Computerabteilung mit 19% dran ist. 19% nur auf überteuertes Zubehör?
Ich bin doch nicht ... oder doch?

3. Die Mitbewerber. Die Preisgarantie und "Zwischenverkauf vorbehalten"
Anschließend suchte ich nun diverse Mitbewerber auf. Ich brauchte ja wenigstens ein Objektiv. Darunter waren mehrere Saturne sowie große Fotofachgeschäfte.
Zum Schluß war ich schließlich in einem Saturn.
Und wen traf ich dort? Einen Händler eines großen Fotofachgeschäftes.
Das interessierte mich natürlich.
Das begehrte Stück des Händler war die EOS 400D und zwar 10 Stück.
Die Mitarbeiter der Fachabtelung haben nur auf direktes Nachfragen reagiert. Schließlich haben die ja die PREISGARANTIE. Aber eben auf Nachfragen räumten diese auch 19% (aber nur auf Kameras) ein.
Für 10 Stück mußte der/die Verkäufer/in natürlich erst ihren Vorgesetzten fragen und dieser den Geschäftsführer. Schließlich wurde gesagt: Nur in "haushaltsüblichen Mengen".
Jetzt fragt man sich natürlich, was sind bei einer Digitalkamera "haushaltsübliche Mengen"... 1 Stück oder 3 Stück.
Nun ja, schließlich einigte man sich auf 3 Stück.
Was machte nun der Händler eines großen Kölner Fachgeschäftes?
Der rief seine Kollegen an und jeder sollte dann 3 Kameras kaufen!!!

4. Warum kauft ein Händler bei einem anderen.
Ich habe mich dann mit diesem Händler unterhalten...
Der reguläre Preis der Kamera stimmte mit dem EK von den Märkten und den Fachgeschäften in etwa überein. Darauf gab es dann besagte 19%. Wenn der Händler die Kameras dann bei sich verkauft, nachdem sich alles um die Aktion beruhigt hat, macht er diese 19% Gewinn. Wie er sagte, es gäbe kein schneller gemachtes Geld!!!

5. Der Nebenschauplatz:
Der Grund, warum ich grundsätzlich keine Aussteller-Ware kaufe.
In einem Geschäft einer Kette bediente ein/e Verkäufer/in einen Kunden. Bei der Entnahme einer Kamera aus einer Vitrine (hier war kein Gedränge) fiel ein Zoom-Objektiv in etwa von 1,70m auf den Teppichfußboden. Der/die Verkäufer/in nahm das Objektiv ohne jegliche besondere Notiz und stellte es wieder an seinen Platz in die Vitrine. Das will ich mit Sicherheit nicht haben!!!
Eigentlich müßte das Objektiv in die Tonne.

Für das Verhalten gäbe es zwei Gründe:
a) Es ist doch egal, ob der Kunde dieses mit Sicherheit defekten/dejustierten Objektives später nur sch*** Fotos machen kann.
b) Wenn ich es aussortiere, bekomme ich Ärger mit dem Vorgesetzten.

Fall a) Der/die Verkäufer/in hat nichts in so einer Abteilung verloren.
Fall b) Der/die Vorgesetzte und je nachdem dessen Vorgesetzte sollten mal ihre Mitarbeiterführung überdenken. Denn Fehler passieren nun einmal - auch dem Besten.

Ich nenne ganz bewußt keine Namen, die einen konkreten Bezug auf Fachgeschäfte oder die betroffene Filialen der Ketten zulassen.
Es geht mir nicht um die Anprangerung von irgendeinem Verhalten.
Mir ist nur einiges in unserer Gesellschaft wieder klar geworden.
Und ich fand es einfach fazinierend, daß ein Händler unter seinem EK verkauft bzw. verkaufen muß und ein anderer dann maybe 2 Wochen später den satten Gewinn einfährt.

ZITAt (paulchen @ 2007-01-04, 11:20) 5. Der Nebenschauplatz:
Der Grund, warum ich grundsätzlich keine Aussteller-Ware kaufe.
In einem Geschäft einer Kette bediente ein/e Verkäufer/in einen Kunden. Bei der Entnahme einer Kamera aus einer Vitrine (hier war kein Gedränge) fiel ein Zoom-Objektiv in etwa von 1,70m auf den Teppichfußboden. Der/die Verkäufer/in nahm das Objektiv ohne jegliche besondere Notiz und stellte es wieder an seinen Platz in die Vitrine. Das will ich mit Sicherheit nicht haben!!!
Eigentlich müßte das Objektiv in die Tonne.[/quote]
Oder mindestens sollte das Objektiv danach erstmal aus der Vitrine und erst nach ausgiebigen Test in selbige zurück. Aus sicht eines Händlers sollte es ja beinahe wichtiger sein, dass das Austellungsstück mindestens einwandfrei funktioniert, als dasjenige Exemplar, welches der Kunde danach mitnimmt (dann hat dieser es ja schon gekauft /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> ).
Als ich letztens mein 85er gekauft habe, hatte ich keine eigene Kamera dabei und mir deshalb eine Alpha geben lassen. Diese Austellungskamera hatte einen grässlichen, reproduzierbaren Backfokus. Mit dem Kitobjektiv fiel das gerade so nicht auf, weil dank der ohnehin nicht grossen Öffnung der Fokuspunkt immer noch gerade so im vorderen bereich des Schärfebereiches war, aber mit dem 85/1.4 konnte man wirklich auf dem mittleren Messfeld scharfsellen, auf vergrössern drücken und sah nur Brei der übelsten Sorte. Nachdem ich dann anhand des Kitobjekives verifiziert hatte, dass der Fehlfokus an der Kamera liegt war mir das dann egal und ich habe das Objektiv gekauft. Die Verkäuferin hatte ich zwar darauf aufmerksam gemacht, aber die hat nur mit den Achseln gezuckt und mich mit so einem "was geht mich das an"-Blick angeschaut.
Ich möchte ja nicht der Verkäufer sein, der einem "ahnungslosen" Kunden anhand so eines Demogerätes erklären muss, warum er sich die Kamera kaufen soll.

ich denke das liegt auch daran, das nur noch die wenigsten Verkäufer/innen überhaupt Ahnung haben. Wir müssen uns daran gewöhnen, das bei diesen Preisen nicht nur der kleine Fachhändler, sondern auch der FachverkäuferInnen auf der Strecke bleiben.
Nicht selten hat der Kunde mehr Ahnung als der VerkäuferIn.

ZITAt (paulchen @ 2007-01-04, 11:20) 4. Warum kauft ein Händler bei einem anderen.
Ich habe mich dann mit diesem Händler unterhalten...
Der reguläre Preis der Kamera stimmte mit dem EK von den Märkten und den Fachgeschäften in etwa überein. Darauf gab es dann besagte 19%. Wenn der Händler die Kameras dann bei sich verkauft, nachdem sich alles um die Aktion beruhigt hat, macht er diese 19% Gewinn. Wie er sagte, es gäbe kein schneller gemachtes Geld!!!

Und ich fand es einfach fazinierend, daß ein Händler unter seinem EK verkauft bzw. verkaufen muß und ein anderer dann maybe 2 Wochen später den satten Gewinn einfährt.[/quote]

Hallo zusammen,
tja da ist der Geiz-ist-Geil-Markt oder der Blödmarkt doch selbst Schuld. Warum machen die denn diese Unter-EK-Angebote?? Um die kleinen Fachhändler an die Wand zu drücken und nach und nach Platt zu machen. Da ist es doch legitim, wenn der so angegriffene die mal mit ihren eigenen Waffen schlägt. Würd ich auch so machen. /rofl.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rofl.gif" />

Und abgesehen davon: Bisher haben die besagten Märkte es nie geschafft, mir ein Angebot zu unterbreiten, welches mein Händler hier vor Ort nicht wenigstens halten, wenn nicht sogar toppen vermochte. Und was Du, wie in diesem Fall ja selbst erlebt hast, an dem Gehäuse (oder morgen an 'nem anderen Teil) gespart hast, hauen sie Dir beim Zubehör wieder oben drauf. Seriös sind die Angebote dieser Märkte sehr selten (um es nicht nöch bösartiger zu formulieren). /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />

Grüsse
Stefan

Hallo Zusammen,

Ich denke, in diesen Thread passt auch eines meiner Erlebnisse aus der letzten Zeit...

Also: ich war letzthin mal wieder ein wenig in der Stadt auf Fotogeschäftbesuch. Ich streifte einfach so durch die Strassen von Fotogeschäft zu Fotogeschäft und begutachtete die Occasionsangebote (vielleicht findet man ja was nettes?). Da die Entscheidung zu diesem Streifzug recht spontan fiel, hatte ich meine eigene Kamera nicht dabei.

In einem Geschäft sah ich dann ein Minolta 20/2,8 zu einem Preis, bei dem man fast schwach werden könnte...
Ich bat den Verkäufer also, mir das Objektiv mal aus der Vitrine zu holen. Dazu gab er mir noch gleich eine a-100, so dass ich das Objektiv auch gleich testen kann.
Ich hab das Objektiv erst mal grob betrachtet (halt einfach schnell von allen Seiten angeschaut, kurz von vorne und hinten durchgeblickt). Dann hab ich die Linse an die Kamera geschraubt.
1. Bild mit Offenblende - sah gut aus.
2. Bild eine Blende abgeblendet - etwas hell, grenzwärtig.
3. Bild zwei Blenden abgeblendet - langsam wurde es richtig hell
Ein paar Bilder später, ein paar Blenden weiter abgeblendet kam langsam die Erkenntnis: je weiter ich abblende, desto heller wird das Bild (bis zur 100%igen "Highkey-Aufnahme" /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Ich hab das Objektiv wieder abgeschraubt und den Blendenhebel mit einem Kugelschreiber bewegt, so dass die Blende komplett offen war. Dann den Kugelschreiber schnell weggezogen. Und siehe da: langsam und gemächlich schloss sich die Blende im Zeitlupentempo Millimeter für Millimeter. Ich zeigte das dem Verkäufer mit dem Hinweis, dass die Blende wohl verölt oder sonst irgendwie defekt sei. Er fragte mich, ob ich es denn jetzt kaufen wolle. Ich sagte ihm, dass das Objektiv defekt sei und man so nicht damit fotografieren könne. Er fragte mich, ob ich denn das Objektiv jetzt nicht kaufen wolle. Ich sagte nein, ich kaufe kein defektes Objektiv. Er zuckte kurz mit den Schultern und stellte das Objektiv - mit der Bemerkung, es sei aber wirklich ein tolles Objektiv und der Preis sei ja auch super - wieder in die Vitrine zum wartenden Preisschild...

Gruss

Christoph

Ist doch kein Problem: Man kann es bestimmt innerhalb von drei Monaten bei "Nichtgefallen" zurückgeben. Als Dankeschön für die Rückgabe gibt's dann noch eine Plauderstunde mit Kaffee.

SCNR.

ZITAt (thobo @ 2007-01-12, 23:13) Ist doch kein Problem: Man kann es bestimmt innerhalb von drei Monaten bei "Nichtgefallen" zurückgeben. Als Dankeschön für die Rückgabe gibt's dann noch eine Plauderstunde mit Kaffee.

SCNR.[/quote]

Also in diesem Laden gab es leider keine Kaffemaschine (oder ich hab keine gesehen) /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Garantie resp. Rückgaberecht hat man allerdings nur einen Monat /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />

Na ja, eine "Entschuldigung" hatte der Verkäufer für sein Handeln wohl: erstens war er sehr jung und zweitens schien er den Anschein zu machen, als wüsste er nicht so recht, was er dort überhaupt verloren hatte (ich tippe auf Lehrling im ersten Jahr oder so) /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" />

Gruss

Christoph