RE: Seitendeckung

#1 von Holger_Schmitz , 22.09.2006 00:26

Hallo Forumsmitglieder,

bei vielen Druckkostenrechnern oder Clickangeboten findet man bei den Herstellern den Druckkostenpreis meist gerechnet auf 5% oder 6% Deckungsgrad bei einer DIN A4 Seite. Druckt man jedoch Logos oder Fotos aus ist man schnell bei einem deutlich höheren Deckungsgrad angelangt, entsprechend teuer werden die Drucke.

Wie jedoch kann man diesen Deckungsgrad bestimmen?

Gibt es eine Möglichkeit z.B. ein Bild o.ä in Photoshop, besser Photoshop Elements 4.0 zu laden und dort den Deckungsgrad abzulesen oder errechnen zu lassen?

Vielen Dank und viele Grüße
Holger



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RE: Seitendeckung

#2 von Dennis , 22.09.2006 02:22

ZITAt (Holger_Schmitz @ 2006-09-22, 0:26) Gibt es eine Möglichkeit z.B. ein Bild o.ä in Photoshop, besser Photoshop Elements 4.0 zu laden und dort den Deckungsgrad abzulesen oder errechnen zu lassen?[/quote]Theoretisch ja, praktisch nein. In der Infopalette kannst Du dir den Gesamtfarbauftrag anzeigen lassen, aber immer nur für eine Stelle. Praktikabler wäre es, wenn Du nach der Separation (Umwandlung in druckfertige CMYK-Kanäle) jeden Kanal einzeln mit dem Durchschnitts-Filter bearbeitest, dann kannst Du die gesamten Farbauftrag für jede Farbe bestimmen. Aber wie willst du dann weiter die Kosten bestimmen? Und vor allem: Die gewöhnlichen Desktop-Drucker sind RGB-Drucker. Das bedeutet, dass sie darauf eingerichtet sind, RGB-Daten zu empfangen. Also auch, wenn du brav Deine separierten Druckdaten hinschickst, wird das erst mal in RGB umgewandelt, und via Treiber in das Druckerprofil umgerechnet. Somit hast Du also gar keine Ahnung, was da im Endeffekt gedruckt wird (übersetz mal CMYK in CLCMLMYK). Wenn Du Deine Daten direkt drucken willst, benötigst Du ein RIP und einen Drucker, der sich auch davon ansteuern lässt.

Du könntest vielleicht höchstens nach oben beschriebener Methode ganz grob abschätzen, in welchem Verhältnis Deine spezielle "Seitendeckung" im Verhältnis zu einer Normvorlage steht, und daraus dann einen Multiplikator abschätzen. Aber irgendwie scheint mir das alles sehr fragwürdig und unkalkulierbar und der Zweck ist mir auch nicht klar...



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RE: Seitendeckung

#3 von Holger_Schmitz , 22.09.2006 09:35

Hallo Dennis,

erstmal vielen Dank für Deine Information.

Es geht um die Abschätzung realer Druckkosten.

Wenn ich von 5% Deckung ausgehe weiß ich daß mein Drucker z.B. einen Seitenpreis in Farbe von z.B. 10 Cent hat. Die 5% Deckung sind jedoch verschwindend wenig wenn man z.B. Fotos ausdruckt, ergo kostet dann eine gedruckte Seite nicht mehr 10 Cent sondern vielleicht 2 €.

Von den Herstellern habe ich einige Demoausdrucke mit Angabe der Seitendeckung gefunden - interessant wird das ganze bei eigenen Vorlagen.

Aber zu Deiner angesprochenen Farbraumumwandlung (so interpretiere ich das) : Ein normaler Farblaser hat ja CMYK. Von einem herkömmlichen RGB Bild müßte es doch Möglich sein dieses in CMYK zu wandeln und dann die Anteile "bedruckt" zu "unbedruckt" darzustellen.

Wenn es darum geht Fotos möglichst preiswert darzustellen lasse ich diese natürlich im Labor entwickeln (sagt man das bei Digital überhaupt so?), das ist klar.

Danke und Gruß
Holger



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RE: Seitendeckung

#4 von Dennis , 22.09.2006 12:01

Hallo Holger!
ZITAt (Holger_Schmitz @ 2006-09-22, 9:35) Von den Herstellern habe ich einige Demoausdrucke mit Angabe der Seitendeckung gefunden[/quote]Okay, das ist schon mal gut. Unter allen Vorbehalten erscheint mir folgendes Vorgehen sinnvoll:

Wenn die Demoausdrucke in CMYK vorliegen:
- in s-, Adobe- oder ECI-RGB konvertieren
- von RGB aus versuchen, ein CMYK-Profil zu finden, das eine möglichst ähnliche Separation ergibt. Dabei vor allem auf den Schwarzaufbau (K) achten.

Wenn die Demoausdrucke als RGB-Datei vorliegen:
- Standardprofil wie zB ISO uncoated wählen.

Dann
- die Kanäle einzeln nacheinander mit auf einen kanalweiten Durchschnittswert reduzieren, dazu
- alles auswählen (Strg-a)
- Menu Filter > Weichzeichner > Durchschnitt (oder so ähnlich, sitze gerade am PS-freien Rechner)
- in der Infopalette den Gesamtfarbauftrag anzeigen lassen (das können mW. mangels CMYK-Fähigkeit die "light"-Versionen nicht)

Das gleiche machst du bei Deiner Vorlage, und bildest dann den Quotienten aus den beiden Flächendeckungen. Somit hast Du eine ungefähre Angabe um wieviel dichter Deine Vorlage gegenüber der Referenzvorlage ist.

ZITATAber zu Deiner angesprochenen Farbraumumwandlung (so interpretiere ich das) : Ein normaler Farblaser hat ja CMYK. Von einem herkömmlichen RGB Bild müßte es doch Möglich sein dieses in CMYK zu wandeln und dann die Anteile "bedruckt" zu "unbedruckt" darzustellen.[/quote]Nein, denn die üblichen Desktop-(Amateur)-Drucker können mit CMYK-Daten nichts anfangen, wandeln diese also erst mal wieder in RGB um, und separieren sie dann erneut. CMYK ist ein Farbmodell (hallo 01af /happy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="happy.gif" /> ), das ja nur die Art der Farbentstehung beschreibt. Damit kann man quantitativ überhaupt ger nichts anfangen. Dazu benötigt man einen bestimmten CMYK-Farbraum oder ein CMYK-Profil, das einen bestimmten Drucker mit bestimmten Druckfarben und bestimmtem Bedruckstoff (Papier) beschreibt. Diese Profile variieren sehr stark. Die in PS eingebundenen CMYK-Profile sind standardisierte Prozessprofile für den Vierfarbdruck (meist Offset) in den industriellen Druckmaschinen. Desktopdrucker, insbesondere Fotodrucker, zeichnen sich aber häufig dadurch aus, dass sie 6 bis 12 Druckfarben haben. Also ist es eher unwahrscheinlich, dass ein genormtes Prozessprofil wie ISO coated die gleiche Separation ergibt, wie die intern vom Druckertreiber vorgenommene. Zumal die Druckfarben garantiert unterschiedlich sind. Wenn es sich um einen Farblaser handelt, sind die üblichen CMYK-Profile sowieso völlig für die Katz, denn die basieren ja auf flüssigen Farben, nicht auf Toner. Wenn, dann müsstest Du Dir also mal ein Profil von einer Digitaldruck-Maschine besorgen.

Aber wie gesagt, zur groben Abschätzung dürfte es ausreichen, wenn Du Referenzvorlage und Deine Vorlage identisch von RGB nach CMYK konvertierst.



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RE: Seitendeckung

#5 von Holger_Schmitz , 22.09.2006 12:36

Hallo Dennis,

vielen Dank erstmal für Deine Ausführungen, ich werde versuche sie umzusetzen bzw. anhand der Dateien die ich hier habe zu verifizieren.

Ich hoffe ja nicht daß dieser Beitrag nicht in einer Schlacht Dennis vs Olaf endet, aber weitere Tips sind gerne willkommen. Vielleicht gibt es ja ein Programm was so etwas kann.

Gruß
Holger



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RE: Seitendeckung

#6 von Holger_Schmitz , 22.09.2006 12:46

Hallo,

habe hier http://tpcc.heidrich.de/. ein sehr interessantes Tool gefunden und werde es testen.

Gruß
Holger



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RE: Seitendeckung

#7 von Dennis , 22.09.2006 14:37

ZITAt (Holger_Schmitz @ 2006-09-22, 12:46) habe hier http://tpcc.heidrich.de/. ein sehr interessantes Tool gefunden und werde es testen.[/quote] Das klingt ganz interessant. Im Endeffekt macht es wohl via eigenem Druckertreiber genau das, was ich oben beschrieben habe. Etwas stutzig macht mich allerdings, dass man den Drucker nicht angeben muss, bzw dass es dann ja zB nicht für 6-Farb-Drucker et al. funktionieren kann. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass Du die Grunddaten in standardisierter Form zur Verfügung hast. Bin mal gespannt auf Dein Feedback.



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RE: Seitendeckung

#8 von Holger_Schmitz , 22.09.2006 15:01

Das kann ich jetzt schon geben : /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Man kann bei der Definition der Drucker angeben ob es sich um s/w, CMY oder CMYK Drucker handelt. Nach Eingabe des Seitenpreises von 100% Deckung pro Farbe (den kann man ja mit Hilfe der Herstellerangaben und Preise errechnen) kann man den gewünschten Druck abschicken in einen zur Verfügung gestellten Druckertreiber.

Jedoch sind die Ergebnisse noch etwas seltsam : Bei einer Grafik eines Herstellers mit Angaben zur Seitendeckung liegt die Software massiv daneben : Software sagt zwischen 3 und 4%, die Grafik sagt zwischen 15 und 16% (die Zahlen habe ich nicht ganz genau im Kopf, aber die Größenordnung passt sehr gut). Habe den Autor kontaktiert, mal sehen was die Antwort bringt.

Gruß
Holger



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RE: Seitendeckung

#9 von Kastenbrot , 17.08.2012 09:44

allo!

Es gibt eins names "Printout-Calculator" von Bettersoft.
Kostet allerdings glaube ich 85,- Teuros. Aber wenn man's gewerblich braucht...
Ob's alles so im Detail kann, weis ich nicht so genau. Schaut's euch einfach mal an.
Die haben auch nen Screen auf der Seite.

Gruß


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RE: Seitendeckung

#10 von roseblood11 , 17.08.2012 10:19

Wo Drucker gewerblich eingesetzt werden, werden große Mengen immer wieder ähnlicher Bilder in kürzerer Zeit gedruckt. Da könnte man es so machen, wie es der ordentliche Deutsche an der Tankstelle macht, wenn er den realen Verbrauch ausrechnet. Das dürfte sowieso die genaueste Annäherung sein, taugt aber nur dann zum Vgl verschiedener Druckermodelle, wenn genügend Leute mit vergleichbarem Druckaufkommen mitmachen.


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