Hi Kwashiorkor,
ja, ich HATTE die 1b mal... ist eine lange Geschichte...
Mein Vater hatte eine Exa 1a und ich bin als Kind immer 'drum herum geschlichen... Und mit 14 hab ich dann von der ganzen Verwandschaft zur "Jugendweihe" eine komplette Fotoausrüstung bekommen: Exa 1b inkl. Objektive, Komplettes Schwarz-Weiß-Labor etc... Na ja, andere haben ein Moped bekommen, ich bin halt weiter mit dem Fahrrad in die Schule...
Das System habe ich dann irgendwann ausgebaut, so mit Prismensucher etc. Und ich muß folgendes sagen, wenn Du einige hundert Filme da durchziehst, wird die Fehlerquote bei der Belichtungsschätzung immer geringer. Dia ist da aber schon recht anspruchsvoll. Ich hatte seinerzeit einen ganz einfachen Belichtungsmesser mit Selenzelle, ohne Batterie etc... funktionierte perfekt...
Da ich aber nun mal (Hobby-)Elektroniker bin, hab ich versucht, zu basteln: hab mir aus Messing ein kleines Gehäuse gebastelt, welches aussah wie ein "Winder" zur Exa. Das nahm zwei AA-Batterien auf (Akkus gab es seinerzeit im Osten nicht...) und ich hatte ein Kabel zu einer Fotodiode, welche die Reflexion auf der Mattscheibe der 1b maß und eine zwei LEDs, die mir die Abweichung vom "Optimum" angaben.
Nach heutigen Maßstäben: Einfachste Integralmessung über die volle Sucherfläche... Und da die Exa keine Offenblende hatte war das eine primitive Umsetzung von Zeitvorwahl mit Nachführ-Blende.
Leider ist mir die EXA in Russland ausgestiegen, mitten im Urlaub: Ganz Russland in 4 Wochen... Da hab ich mir kurzfristig die Zenith (Original in kyrillisch...) gekauft, um überhaupt weiter Bilder machen zu können. M42 war da ebenfalls dran...
Und dann zurückgekommen in (Ost-)Deutschland habe ich mir direkt die Praktica BX20 mit allem Zubehör (z.B. Balgen) geholt und bin nach (West-)Deutschland "abgehauen" Ich musste den Rest dalassen (deshalb: keine Exa mehr, keine Zenith mehr...)
... und auch keine Praktica mehr, denn diese hat mich 2000 in Mexico (Ganz Mexico in 4 Wochen...) im Stich gelassen (Temperatur- und Stromversorgungsprobleme).
Und so bin ich zu Minolta, also einer der ersten Dynax 7 gekommen. Einfach, weil diese kamera damals genau mir entsprach. Optisch, haptisch und technisch: (Ich bin halt verspielt...) Auch wenn damals eine EOS 30 billiger gewesen wäre. Ich habe mich in die D7 einfach nur verliebt... und habe es nicht bereut. Alles andere existiert also nicht mehr... Bis auf ein paar Filter habe ich nix mehr aus alten Exa, Zenith und Praktica-Zeiten.
Sorry dafür. Aber eines kann ich sagen:
Ich habe auf der EXA mit Lichschachtsucher gelernt, zu fotografieren. Auch ohne Superobjektive, auch ohne Super - Automatik - Belichtungsmessung etc. Ich habe mich jedesmal exterem intensiv mit der Lichtsituation und dem Objekt auseinandersetzen müssen.
Der Belichtungsmesser diente eher der Überprüfung der "geschätzten" Werte.
Und auch heute noch ist es so: Auch eine Minolta Dynax 7 muß man trotz aller Vollautomatik verstehen, begreifen und verinnerlichen: Wann setze ich die 14 Waben zur Belichtungsmessung ein, wann die Intergal-Messung, wann und auf welches Deatil des Motives die Spot-Messung. Und genau hier hat mir die alte EXA 1b genau das Handwerkszeug gelehrt, welches ich heute nie mehr missen mag: Knipst Du noch oder fotografierst Du schon... Das ist hier die Frage.
Genug der "Lebens-Beichte", zurück zum Thema:
Filter ja, wenn sie Sinn machen. Notwendig sind sie nicht. Es gibt verdammt gute Aufnahmen, die native entstanden sind.
Holger