RE: Minolta in "sozialen Netzwerken"

#16 von matthiaspaul , 08.03.2014 12:25

ZITAT(roseblood11 @ 2014-02-26, 14:28) Wer hier im Forum mit Realnamen und realem Portrait (wir hatten es grad an anderer Stelle) seine Equipmentliste und evtl noch die Termine seiner Fotoreisen von sich gibt, handelt viel unvorsichtiger, als jeder typische Facebooknutzer. Der zieht nämlich nicht nur Datenkraken an, sondern vielleicht noch ganz andere Langfinger...[/quote]
Nicht, daß das ein vollständiger Schutz wäre, aber deshalb ist Neumitgliedern und Mitgliedern, die seit Jahren inaktiv sind, auch keinen Zugriff auf die Profile anderer Mitglieder gestattet. Das dürfen nur Mitglieder, die Beiträge schreiben. Die Hürde ist sehr klein, denn Sinn eines Forums ist ja der Austausch unter Gleichgesinnten, und der schließt natürlich auch die direkte Kommunikation über PNs und E-Mails mit ein (sofern ihr das im Profil aktiviert habt), insofern ist die Hürde auch von Langfingern mit entsprechender Energie zu nehmen, aber wenn diese nicht schon durch den Inhalt der Beiträge auffallen, hinterlassen sie so zumindest eine notfalls auch auswertbare Datenspur. In jedem Fall ist es nicht so, daß sich jeder x-beliebige Bot hier einfach anonym anmelden kann, um dann im Stillen und vollkommen unerkannt ein Profil nach dem anderen auszulesen.

Trotzdem: Wir raten davon ab, persönliche Abwesenheiten im Rahmen von Diskussionen bekannt zu geben, wenn ihr kein Pseudonym verwendet und im Profil Eure Adresse oder eine Equipment-Liste hinterlegt habt. Auch sollte man keinesfalls gleichzeitig seine Adresse und sein vollständiges Geburtsdatum bekanngeben, denn das macht es Identitätsdieben einfach. Darauf weisen wir schon bei der Registrierung im Forum hin.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Minolta in "sozialen Netzwerken"

#17 von matthiaspaul , 08.03.2014 14:44

ZITAT(flexxer @ 2014-02-26, 17:00) Beispiel die behördliche Weitergabe deiner Daten vom Einwohnermeldeamt an Adressbuchverlage und weitere die im Stillen läuft bis du hingest und eine Übermittlungssperre dir einrichten lässt. Da wundert man sich über persönlich adressierte Parteienwerbung und weiß nicht woher die deine Adresse haben,...[/quote]
Das ist jetzt ziemlich off-topic, aber das geht sogar noch weiter. Selbst wenn Du der Weitergabe Deiner Daten bei der Anmeldung in Deinem Einwohnermeldeamt explizit widersprochen hast (das Kreuzchen auf dem Anmeldeformular dürften sowieso die meisten übersehen haben), gibt es eine Möglichkeit, an Deine vollständige Adresse und andere persönliche Daten zu kommen, nämlich, indem Anschriften einfach teilweise "erraten" werden (durch Kombination und Korrelation von jeweils für sich genommen unvollständigen Profildaten, die aus etlichen anderen Quellen gesammelt oder zielgerichtet selektiert werden (siehe Anmerkung 1 unten) - es gibt Dienstanbieter, die sowas im großen Stil machen) und dann den Einwohnermeldeämtern im Rahmen einer einfachen Melderegisterauskunft zur Bestätigung, Korrektur, Aktualisierung oder Vervollständigung vorgelegt werden. Je nachdem, um welche Daten es geht, ist dafür eine kurze Begründung notwendig oder nicht, und je nachdem, wer die Anfrage stellt, bekommt er die Auskunft kostenlos, oder es ist eine geringe Gebühr von ein paar Euro pro Anfrage fällig. Aber prinzipiell kann jeder, auch Dir völlig Fremde, solche Anfragen stellen, und da diese häufig über Dienste von Dritten abgewickelt werden, die solche Anfragen in großem Umfang stellen, geht das auch vollkommen anonym. Die Einwohnermeldeämter prüfen nicht, ob jemand wirklich ein berechtigtes Interesse an den Daten hat und was weiter mit den Daten geschieht. Und sie informieren auch die Betroffenen nicht über die Weitergabe der Daten. Einhalt gebieten kann man diesem Gebaren nur durch expliziten Widerspruch, meines Wissens aber nur, sofern man begründen kann, daß durch die Weitergabe der Daten Gefahr für Leib und Leben entsteht.

Persönlich halte ich die Weitergabe solcher personenspezifischer Daten für datenschutzrechtlich höchst bedenklich, aber bisher gibt es keine Möglichkeit, diesen Machenschaften komplett einen Riegel vorzuschieben, ohne sich dabei selbst außerhalb der Gesellschaft zu stellen (z.B. indem man sich nicht anmeldet). Das Einräumen entsprechender genereller Widerspruchsrechte und die Verlagerung vom "opt-out" zum "opt-in" (sofern überhaupt möglich) wird nur möglich werden, wenn das Bewußtsein in der Bevölkerung dafür steigt, daß persönliche Daten ein sehr wertvolles und schützenswertes Gut sind, mit deren Weitergabe man sehr vorsichtig und sparsam umgehen sollte, selbst dann, wenn man sich persönlich nicht vorstellen kann, wie jemand anderes damit Schindluder treiben kann, und wenn daraus entsprechend großer politischer Druck entsteht, Gesetze und Vorschriften diesbezüglich zu überarbeiten.

Viele Grüße,

Matthias

Anmerkung 1: Z.B. durch Teilnahme an Preisausschreiben und Gewinnspielen, Meinungsumfragen am Telefon, Nutzung von Payback-Systemen und Rabattaktionen, Zahlungen per Kreditkarte statt in bar, Online-Handel, Nutzung von Software aus unbekannten/dubiosen Quellen (z.B. ist die überwiegende Mehrzahl der Apps auf Smartphones davon betroffen, ebenso viele andere, oft kostenlose, aber nicht quelloffene "Pseudo-Tools" für PCs), die unbemerkte Ausführung trojanischer Pferde und anderen Schadcodes auf dem eigenen Rechner durch die Installation von Software oder den Besuch von Webseiten mit falschen Sicherheitseinstellungen, Profildaten in sozialen Netzen, Nutzung vieler kostenloser, aber kommerziell orientierter Dienste im Internet (auch Mail-Dienste und Anbieter von kostenlosem Webspace, ja, auch viele Foren), Mitloggen von Suchanfragen, seitenübergreifendes Tracking im Internet, sowie natürlich detaillierte Nutzungs- und Persönlichkeitsprofile, die Zustellunternehmen (wie Deutsche Post/DHL), Versicherungen, Geldinstitute und Vermittlungsdienste (Jobbörsen, Partnervermittlungen usw.) pflegen und anderen gegen Entgelt anbieten.


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RE: Minolta in "sozialen Netzwerken"

#18 von matthiaspaul , 11.03.2014 22:00

ZITAT(u. kulick @ 2014-03-08, 4:34) Ich hab grad erst gelernt, mit Adblock Plus umzugehen: Da sieht man bei mancher Webseite ein ganzes Dutzend verschiedener Datenkraken lauern, die man alle inzeln sperrn muss![/quote]
Da Adblock Plus vor einiger Zeit "acceptable ads" eingeführt hat, d.h. Werbung, die trotzdem durchgelassen wird, nachdem die Werbenden an die Entwickler eine Gebühr gezahlt haben, ist dieses Tool ziemlich durchlässig geworden.

Zum Glück gibt es aber ein Fork dieses Open Source-Tools, das ohne diese "Funktion" auskommt und sich Adblock Edge nennt:

http://bitbucket.org/adstomper/adblockedge
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/adblock-edge/ (Link für Firefox)

Ebenfalls empfehlenswert ist Ghostery (allerdings nur bei deaktivierter Ghostrank-Funktion):

https://www.ghostery.com/
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/ghostery/ (Link für Firefox)

Meiner Erfahrung nach sind viele Leute erstmal ziemlich geschockt, wenn dieses Tool ihnen beim Besuch einer neuen Webseite rechts oben jeweils kurz alle dort gefundenen (und auf Wunsch ausgefilterten) fragwürdigen Einbindungen anzeigt, über die sie sonst heimlich im Netz verfolgt werden. Das schafft bei vielen erstmals Bewußtsein und ein gewisses Verständnis für die Gefahren und auch darüber, was vom Betreiber der jeweils angesurften Seite zu halten ist (kommerzielle und unseriöse Seiten enthalten oft mehr als ein Dutzend solcher Einbindungen, wirklich gute Seiten kommen komplett ohne aus).

Generell ist der Ansatz, bestimmte Inhalte einzeln zu sperren, aber kaum zielführend, da es eine schier endlose Zahl solcher Belästigungen gibt. Vielmehr sollte man prinzipiell alles sperren und dann für die Seiten, die man besucht und die sich ohne nicht vernünftig bedienen lassen, sukzessive einzelne Inhalte wieder zulassen (sofern man ihnen traut), bis die Funktionalität der jeweiligen Seite wieder hergestellt ist (opt-in statt opt-out).

Ein weiteres, schon lange etabliertes und weitverbreitetes Open Source-Tool, das ich unbedingt empfehlen möchte und als essentiell für jede Firefox-Installation ansehe, ist NoScript (gibt es leider nicht für andere Browser):

https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/noscript/ (Link für Firefox)

Und wer in seinem Browser statt der Startseite und Default-Suchmaschine Google auf die Metasuchmaschine Startpage ausweicht, die u.a. auch Google mitbenutzt, aber die Anfragen anonymisiert (Proxy), gewinnt auch enorm in puncto Privatsphäre:

https://startpage.com (Achtung: https statt http; startpage, nicht start-page, .com statt .de!

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Minolta in "sozialen Netzwerken"

#19 von MajorTom , 12.03.2014 08:48

ZITAT(matthiaspaul @ 2014-03-11, 22:00) Ein weiteres, schon lange etabliertes und weitverbreitetes Open Source-Tool, das ich unbedingt empfehlen möchte und als essentiell für jede Firefox-Installation ansehe, ist NoScript (gibt es leider nicht für andere Browser):

https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/noscript/ (Link für Firefox)[/quote]
Für Chrome & Co. gibt es ScriptSafe, was ähnlich wie NoScript funktioniert und gute Dienste leistet.


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RE: Minolta in "sozialen Netzwerken"

#20 von Isabellla , 19.10.2014 11:35

super, wie stark alle auf fb präsent sind


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RE: Minolta in "sozialen Netzwerken"

#21 von flexxer , 19.10.2014 11:58

ZITAT(Isanella @ 2014-10-19, 10:35) super, wie stark alle auf fb präsent sind [/quote]


Wie, du etwa nicht?


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