ZITAt (Neki @ 2011-08-30, 12:12) Frage mich dennoch, wo genau die Einschränkungen liegen. Ich glaube, man geht davon aus, dass das "Spiel" der Mechanik die feinen "Suchbewegungen" des Kontrast-AF nicht hergibt. Ist das wirklich ein unüberwindbares Problem?[/quote]
Ja, das ist die Begründung, die dafür immer genannt wird - ich halte sie aber für nicht stichhaltig, denn das Problem läßt sich durch einen sich axial verschiebenden Sensor lösen, der diese schnelle Feinfokussierung übernimmt. Die Grobfokussierung muß natürlich weiterhin über den Stangen-AF oder SSM oder SAM laufen, damit die Entfernungsskala am Objektiv noch stimmt, und auch, weil eine solche Feinfokussierung (objektivabhängig) keine Fokussierung über den gesamten Entfernungsbereich hergeben würde. Gerade bei einem SLT-Design, wo das Bild (auch das Sucherbild) direkt vom Sensor abgenommen wird, fallen die Probleme weg, die ein solches Design bei einer Spiegelreflexkamera klassischer Bauweise sehr aufwendig gemacht hätten (oder haben, die Zeiss Contax AX von 1996 läßt grüßen). Und noch einfacher wird es, wenn - das sehe ich als die unmittelbar nächste, zwangsläufig bevorstehende Evolutionsstufe nach SLT - Phasendetektions-AF direkt über den Hauptsensor läuft.
Sony hat die Technik, den Sensor sehr schnell in zwei Achsen zu verschieben - man bräuchte das ganze lediglich um eine dritte Bewegungsachse erweitern. Diese Form der Fokussierung wäre im "Fangbereich" dieser Verschiebung um Größenordnungen schneller, als was irgendein existierendes System, bei dem die mehr oder weniger schweren Linsen über mehr oder weniger starke Getriebe angetrieben werden, hergibt - wieviel genau, hängt natürlich vom Objektiv ab, aber jeder kann sich ausmalen, was eine Verschiebung von nur einem Millimeter vor und zurück in der Fokusebene bringen würde - und für Kontrast-AF ist das sowieso mehr als ausreichend, da reichen schon Verschiebungen um Bruchteile eines Millimeters.
Obendrein wäre ein solches System praktisch unhörbar leise. In Kombination mit SSM sowieso, aber auch in Verbindung mit Stangen-AF oder SAM wäre zumindest eine sehr deutliche Geräuschreduktion möglich, da die äußere Regelschleife, die für die Grobfokussierung zuständig ist, viel sanfter arbeiten kann, da die Feinfokussierung über den Sensor erfolgt. Das "Getriebetickern", das von den vielen Drehmomentänderungen und Richtungswechseln kommt, würde praktisch eliminiert und die Geschwindigkeit, mit der der Motor drehen muß, könnte in vielen Fällen (außer bei extremer Fehlfokussierung) gedrosselt werden, da der sich verschiebende Sensor das "auffangen" könnte. So könnten auch Stangen-AF-Objektive problemlos für Video und Aufnahmen in Kirchen etc. benutzt werden. Je nachdem, welche Verschiebung der Sensor zulassen würde, könnte man die Fokussierung auch komplett sensorbasiert bewerkstelligen. Solange das Objektiv nicht gerade in den beiden Extrempositionen steht, wären auch jederzeit manuelle Eingriffe in die laufende Fokussierung möglich, auch mit Stangen-AF-Objektiven.
Und zuletzt wäre diese Lösung vollständig rückwärtskompatibel mit allen bisherigen Objektiven. Da keine Änderung an den Objektiven notwendig würden, ließen sich diese - wie bisher - auch an allen bisherigen Gehäusen bis runter zu 7000 AF/9000 AF verwenden.
Siehe auch:
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http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=275852
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Viele Grüße,
Matthias