RE: LED-Taschenlampenlicht für Makromotive?

#16 von wus , 02.12.2010 23:48

Hohe Erwartungen an die Farbtreue sollte man bei Beleuchtung mit LED- Taschenlampen - auch teuren - nicht haben. Ich will nicht behaupten dass ich den totalen Marktüberblick habe, aber ich kenne mich mit Licht im allgemeinen und speziell auch mit LED-Taschenlampen schon einigermaßen gut aus. Bei Taschenlampen werden immer entweder billige oder hochwertige LEDs mit höchstmöglicher Lichtausbeute verwendet, und dieses "höchstmögliche Lichtausbeute" lässt sich bis zum heutigen Tag nicht mit "hoher CRI", also guter Farbwiedergabe, vereinbaren.

Für eine gute Farbwiedergabe ist ein einigermaßen gleichmäßiges Spektrum nötig, und wenn - wie bei den meisten sogenannten weißen LEDs - das Spektrum vorwiegend aus dem blau der eigentlichen LED und dem gelb des darüber angebrachten Leuchtstoffs besteht, also bei grün und rot nicht viel zu bieten hat, dann kann auch ein Weißabgleich das nur in begrenztem Umfang ausgleichen.

Der Grund für die schlechtere Lichtausbeute der LEDs mit hohem CRI ist folgender: um ein einigermaßen kontinuierliches Spektrum zu erreichen müssern wesentliche Anteile des eigentlich blauen LED-Lichts in rotes umgewandelt werden. Bei rot hat aber das menschliche Auge bereits eine wesentlich geringere Empfindlichkeit, schon allein daraus resultiert dass solche LEDs keine so hohe Lichtausbeute haben können. Außerdem steht der für rot verwendete Anteil natürlich nicht mehr für die Umwandlung in gelb oder grün - wo das Auge empfindlicher wäre - zur Verfügung.

Wer's genau wissen will schaut sich mal Spektralverläufe von warm-weißen LEDs mit hohem CRI (>90) im Gegensatz zu tageslicht-weißen, auf höchste Lichtausbeute optimierten LEDs an, zu finden z.B. auf S. 5 des Luxeon-Datenblatts DS47.

Alternativ könnte man auch mal einfach eine Color Chart mit unterschiedlichem Licht fotografieren und ruhig auch mal einen Weißabgleich machen - ich hab's mal mit meiner 5W LED-Taschenlampe, dem 5600 HS-D und der Tageslichtleuchte über meinem Schreibtisch (Osram Lichtfarbe 72-955, CRI = 98) ausprobiert. Hat das geschriebene voll bestätigt.


leave nothing but footprints, take nothing but memories


wus  
wus
Beiträge: 220
Registriert am: 28.06.2007


RE: LED-Taschenlampenlicht für Makromotive?

#17 von u. kulick , 03.12.2010 10:21

Achtung: Test Test Test

http://www.messerforum.net/forumdisplay.php?f=133

Beispiele: Leuchtvergleich anschaulich

Vergleichstest einer P7-verwandten LED Lenser mit einer Fenix: Fazit des Testers: Der Zweck bestimmt, welche Lampe geeigneter ist.

Die meisten LED-Lenser-Tests stehen anscheinend unter Verdacht, geschickt lancierte PR zu sein


u. kulick  
u. kulick
Beiträge: 3.273
Registriert am: 30.05.2005


RE: LED-Taschenlampenlicht für Makromotive?

#18 von Rhamsis , 03.12.2010 11:34

Wir hatten mal die Zweibrüder X21 im Test - meine Fresse, das war schon nah an einem Laserschwert aus StarWars dran!!!
Das war nix PR, das war Licht bis zum Mond. Kostet aber auch so um die 250,00 €.

Gruß
Jürgen


Helmut Newton isst im Restaurant.
Der Koch: "Ihre Fotos gefallen mir, sie haben bestimmt eine gute Kamera"
Newton nach den Essen: "Das Essen war vorzüglich - sie haben bestimmt gute Töpfe"
Das ist meine HomePage mit meiner Galerie.


 
Rhamsis
Beiträge: 868
Registriert am: 18.03.2003


RE: LED-Taschenlampenlicht für Makromotive?

#19 von u. kulick , 09.12.2010 11:16

QUOTE (Cimba @ 2010-12-02, 21:53) QUOTE (u. kulick @ 2010-12-02, 21:41) Die kleinere hab ich jetzt nur bestellt, weil Du so überzeugend behauptet hast, eine extra helle LED ergäbe einen noch gleichmäßigeren Lichtkegel.[/quote]
Ich betone aber nochmal ausdrücklich, dass ich dies im Zusammenhang mit 50 EUR Taschenlampen schrieb, mach mich also nicht verantwortlich, wenn das bei deinem Superschnäppchen nicht so ist Gespannt bin ich trotzdem, wie dein Bericht ausfallen wird.[/quote]

Die 1,99 € inklusive Versand Taschenlampe ist eine MXDL 3W, also auch Markenware - die solideste und kürzeste kleine Stift-Taschenlampe, die mir bisher untergekommen ist, mit moderner LED und Reflektor. Ihre Leuchtstärke ist in etwa gleich wie die meiner Taschenlampe mit neun "gewöhnlichen" weißen LEDs. Das ergab auch eine Messung aus 2,5 m Entfernung mit dem Spot-Belichtungsmesser: In beiden Fällen knapp über EV 11. Beide geben einen schönen Lichtkegel, der helle Kern des Kegels der MXDL 3W geht allerdings in einem leicht gelblichen Übergangsbereich in den äußeren Reflektor-Lichtkegel über, die 9-LEDige Lampe ist da farbkonsistenter, aber der äußere Lichtkegel der 9-LEDigen Lampe zeigt dafür nur ein lustiges von den 9 LEDs gezeichnetes Muster statt gleichmäßigem Licht. Die ein-LEDige Lampe hat ein wärmeres Licht. Die neun-LEDige zeigt merkwürdige Helligkeitsschwankungen - wie eine wahrhafte "Photonen-Pumpe" (="LED Lenser"-Marketing-Fantasievokabel - entstand vielleicht, weil die Prototypen der LED Lenser ähnliche Pump-Effeke aufwiesen?)

Fazit: Eine Taschenlampe, die nun wirklich in jede Tasche passt, nur eine statt 3 AAA-Akku/Batterien braucht.


u. kulick  
u. kulick
Beiträge: 3.273
Registriert am: 30.05.2005


   

AF-Mikroeinstellungen: Wie sollte man vorgehen?
Alpa Lens Corrector

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
| 2002- © so-fo.de | minolta-forum.de |
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz