ZITAT(01af @ 2009-01-26, 19:52) Die für Minolta-Rokkore und frühe AF-Objektive typische Unterkorrektur (bzw. geringere Überkorrektur im Vergleich zu Konkurrenzprodukten) der sphärischen Aberration darf wohl als einer der Hauptgründe für die typische Minolta-Abbildungscharakteristik gelten. Der Nachteil dieser Auslegung sind geringerer Kontrast und stärkere Überstrahlungen bei großen Öffnungen. Die Vorteile sind duftigere, natürlicher (dafür wenig knackig) wirkende Bilder, besseres Bokeh und feine Detailauflösung, außerdem mehr Spielraum bei der Angleichung der Abbildungscharakteristik über die gesamte Objektivpalette hinweg.
Schärfe ist grundsätzlich das Produkt aus Kontrast und Auflösung. Man kann also in gewisen Maße mangelnde Auflösung durch höheren Kontrast visuell wettmachen, und ebenso umgekehrt. Für alleroberste Schärfe braucht man hohen Kontrast und hohe Auflösung ... was in der Praxis aber schwer zu realisieren ist. Auf Film wirken Fotos gewöhnlich schärfer, wenn das Objektiv auf hohen Kontrast getrimmt ist und dafür weniger Detailauflösung hergibt. Auf digital ist's ... nein, nicht umgekehrt, sondern komplizierter. Auch ein Digitalbild wirkt für den Betrachter visuell schärfer, wenn der Kontrast stimmt, während ein Auflösungsmangel weniger augenfällig erscheint ... genau wie auf Film. Aber ein kontrastarmes, detailreiches Digitalbild läßt sich besser nachbearbeiten, das ist der Punkt. Denn der Mikrokontrast läßt sich nachträglich mühelos erhöhen, der Detailreichtum aber nicht.
Deswegen sind heute ältere Minolta-AF-Objektive an der A700 und A900 so beliebt, während z. B. alte Nikkore bei den Nikon-DSLR-Benutzern eher weniger hoch im Kurs stehen.
-- Olaf[/quote]
Sehr schön formuliert. Danke.
ZITAT(aidualk @ 2009-01-26, 20:51) Steve:
Deine Korrekturwerte erschrecken mich schon ein wenig!
Konntest du denn an der 700 überhaupt ein wirklich scharfes Bild hinbekommen?
Mein 2,0/100 und 2,8/200 sind auf den Punkt auf 0. Lediglich ein 24-70CZ hatte ich bisher an der 900 (von einem Forumskollegen), das auf -5 korrigiert werden musste, und das hat an der 700 tatsächlich kein wirklich scharfes Bild hinbekommen.
gruß
aidualk[/quote]
Das könnte damit zusammenhängen, dass genau diese Optiken in den frühen Tagen der Dynax 7D in Bremen zur Justierung waren; zusammen mit der Dynax 7D war danach alles perfekt. Bislang meinte ich, dass dabei nur die Dynax 7D eingemessen wurde. Ich wüsste nämlich nicht, ob und was man an den alten Optiken einstellen kann ... ausser offensichtlichen Sachen wie dem Auflagemass und/oder der "unendlich"-Justierung. An der A700 bereitete v. a. das 70-200mm SSM im Unendlich-Bereich Probleme, ebenso das 2.8/20mm.
ZITAT(01af @ 2009-01-27, 0:22) ZITAT(stevemark @ 26. 1. 2009, 19.33 h) ZITAT(01af @ 26. 1. 2009, 11.28 h) ... Mir ist keine Fotokamera des Weltmarktes bekannt, die sich die Mühe machen würde, dem Blendenfehler ihrer Objektive elektronisch zu Leibe zu rücken [...] Die Sony A900 jedenfalls korrigiert da definitiv nichts.[/quote]
Da bin ich mir gar nicht sicher -- im Gegenteil: Ich bin mir praktisch sicher, dass speziell bei den modernen Hochleistungsobjektiven mit Ultraschallmotor genau diese Fehler mit in die AF-Rechnung einbezogen werden.[/quote]
Hm ... ja, möglicherweise bei SSM-Objektiven. Das will ich nicht ausschließen. Jedenfalls wird bei solchen mit konventionellem AF-Antrieb kein Blendenfehler korrigiert. Anderenfalls hättest du ja wohl kaum einen bei deinem AF 2,8/20 mm und deinem AF 1,4/85 mm feststellen können, oder?
[/quote]
Ja klar, ich bezog mich ausdrücklich auf die SSMs, nicht auf die alten MinAF's!
ZITAT(01af @ 2009-01-27, 0:22) ZITAT(stevemark @ 26. 1. 2009, 19.33 h) Ich nehme an, dass es zumindest bei den SSM-Objektiven machbar ist, einen etwaigen Brennweitenfehler zu korrigieren.[/quote]
Wir sprachen hier aber von Blendenfehler. Was ist denn jetzt ein "Brennweitenfehler"? Diesen Ausdruck habe ich noch nie gehört.
-- Olaf
[/quote]
Ist inzwischen korrigiert