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Sie sind hier: Bildergalerie » Fotoalben » Monsterwelle » Monsterwelle, Noja, Kantabrien, Biskaya, Spanien, 1/4  • von matthiaspaul
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Fotografisch wahrlich nicht wertvoll, aber möglicherweise dokumentarisch.

Das Bild entstand am 1986-08-02 und zeigt die erste Wellenfront (von drei aufeinanderfolgenden Wellen) an der Biskaya-Steilküste in der Nähe von Noja, Kantabrien, Spanien, die sich an einem gegenüberliegenden Kliff der angrenzenden Bucht brach. Die Welle war merklich höher als die sonstigen Wellen an diesem Tag und erschien mir von daher einen Schnappschuß wert. Außerdem bewegte sich die Welle nicht auf die Küstenlinie zu, sondern hatte atypischerweise eher eine Bewegungsrichtung schräg bis parallel zur Küste, was mir aber erst viel später bewußt wurde. Weiter entfernt kann man zwei weitere ähnliche Wellenlinien erahnen.

Die Klippe, auf der ich stand, war ähnlich hoch, wie die auf der Abbildung zu sehende Klippe (aus der Erinnerung geschätzt vielleicht 15 bis 20m hoch) und zu diesem Zeitpunkt trocken. Ich war stundenlang entlang der Küste gewandert und wäre nicht im Traum darauf gekommen, daß die Brandung bis in diese Höhe reichen könnte - jedenfalls nicht an diesem nur leicht windigen Sonnen- und Sommernachmittag.

Deshalb kam es für mich absolut überraschend, daß einige Momente später die zweite Wellenfront sich nur zum Teil an dem gegenüberliegenden Kliff aufrieb, sondern stattdessen mit ziemlicher Wucht gegen die Klippe, auf der ich selbst stand, prallte, so daß die Gischt meterhoch über die Höhenlinie des Kliffs hinausstob und auf mich niederprasselte, als würden auf einmal Dutzende Badewannen über mir ausgegossen, während ich schon um etliche Meter (ca. 5 bis 10m) landeinwärts zurückgewichen war. So stand ich wenige Sekunden später bis auf die Knochen durchnäßt da, hatte aber im Zurückweichen immerhin noch "blind" einige Aufnahmen geschossen - leider nicht mehr, da die verwendete Kompaktkamera damals noch keinen motorischen Filmtransport aufwies. Die Kamera, eine Revue 35CC, hat diesen Zwischenfall nicht überlebt; die abschließende vierte Aufnahme nach dem Durchrauschen der dritten, wieder deutlich schwächeren Wellenfront ist total überbelichtet, alle späteren Aufnahmen komplett schwarz.

Naß wie ein Pudel blieb ich noch eine Weile vor Ort, aber diese drei Wellen blieben über den Beobachtungszeitraum hinweg die einzigen, die auch nur ansatzweise diese Höhe erreichten. 1986 konnte ich mir darauf keinen Reim machen, aber inzwischen vermute ich, daß es sich bei dieser Wellensequenz um eine abgeschwächte Form einer sogenannten Monster- oder Riesenwelle gehandelt hat, deren Existenz damals aber noch nicht bewiesen war, und Berichte von solchen Phänomenen wurden typischerweise als Seemannsgarn abgetan.

Matthias

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